EEG-Umlage nur für fossile Energien

Ich bin vor Kurzem über eine Idee gestolpert und habe diese auch im Bekanntenkreis schon diskutiert, aber wir sind nicht zu einem Ergebnis gekommen.
Es wurde in letzter Zeit immer wieder auch über eine Abschaffung der EEG-Umlage diskutiert.
Ich persönlich halte die EEG-Umlage für ein grundsätzich sinnvolles Instrument, um regenerative Energien (vor allem bei nicht ganz wettbewerbsfähigen Technologien) zu pushen und damit mit klimaschädlichen Energieträgern gleichzusetzen.
Gleichzeitig finde ich es jedoch einigermaßen paradox, dass Verbraucher auch auf Ökostrom diese Umlage bezahlen müssen, da es ja gerade diesen Strom (für den Verbraucher) wieder verteuert.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn die Umlage nur für fosile Energien bezahlt werden müsste? Das hätte sowohl den in sich logischen Effekt, dass der grüne Strom nicht künstlich verteuert wird, um ihn mit diesem Geld künstlich zu vergünstigen, andererseits hätte es den angenehmen Nebeneffekt, dass Strom für die (Privat)Kunden wahrscheinlich günstiger wäre (oder zumindest ähnlich teuer), wenn ein reiner Ökotarif gewählt wird (bei meinem Stromanbieter macht der Unterschied derzeit 1 ct/KWh aus; bei aktuell 6,5 ct/KWh EEG-Umlage wäre der Ökostrom ca. 5,5ct günstiger; außerdem wird die Umlage für fosile Kilowattstunden noch teurer).

Ich würde gerne mal das Thema anregen und wissen wollen, ob es hierzu schon Gedankenspiele gibt, die ich bisher bei meiner Recherche nicht gefunden habe.

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Ich hatte mich das auch mal gefragt, wieso für echten Ökostrom EEG gezahlt werden muss.

Aber soll die EEG Umlage nicht in den nächsten Jahren komplett abgeschafft werden? Ich meine ich hatte das letztens gelesen. Ende 2022 oder so.

Und eine andere Frage. Greift da dann nicht die CO2-Steuer bzw. die Zertifikate auf europäischer Ebene, die die Kohlekraftwerke kaufen müssen, nicht aber die Solarparks?

Wann die Umlage abgeschafft wird, weiß ich nicht genau. Möglich, dass es nächstes Jahr soweit ist.

Ja klar, die CO2-Steuer müssen nur die Stromerzeuger kaufen, die auch CO2 ausstoßen, also keine Solarparks. Die Steuer gibt es im Moment ja aber auch schon und trotzdem ist Ökostom (aktuell noch) teurer als der Strommix mit u.a. fosiler Energie.

Ich meinte damit auch nur, dass die Umlage eine Möglichkeit wäre, durch eine weitere Maßnahme den Ökostrom wirtschaftlich noch attraktiver zu machen.

Dabei muss natürlich auch beachtet werden, dass Ökostrom aktuell nicht unbegrenzt verfügbar ist, deswegen wird es wohl ein Gedankenspiel bleiben.

Ich finde die Idee super. Man hätte es schon vor Jahren machen sollen. Das hätte dazu geführt, dass viel mehr Menschen Öko-Strom nehmen wollten, mehr als der Markt hergibt, was vermutlich erstmal die Preise ansteigen ließe, und Sekundär mehr Ökostrom auf den Markt bringt (Nachfrage-Angebot). Damit wäre das Ziel der eeg Umlage erreicht.
Gruß Jakob

Das ganze EEG ist und war schon immer kaputt. Erst wurde 2014 festgelegt, dass man auch auf selbst verbrauchten Solarstrom vom eigenen Dach EEG-Umlage bezahlt. Dann waren die großen industriellen Verbraucher mit viel Stromverbrauch (Gießereien etc.) schon immer ausgenommen. Und vor kurzem kam auch noch das raus:

Industrielle Verbraucher, die NICHT per se vom Gesetz von der EEG-Umlage befreit waren, haben Anteile an Kraftwerken gepachtet und sich damit vor dem Gesetz zu Stromproduzenten gemacht. Dadurch waren sie dann auch von der EEG-Umlage befreit, denn bei dreckigen Kohlekraftwerken war der selbst genutzte Strom (Versorgung des Kraftwerks) NATÜRLICH von der EEG-Umlage befreit. Das ist schon Beschiss auf Cum-Ex Niveau.

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