E-Fuels, und warum sie auch jenseits von CO₂ Unsinn sind

Leider ist dein Wissensstand veraltet und dazu noch fehlerhaft.

Kobaltfreie Akkus sind bereits auf dem Markt, lithiumfreie Akkus kurz vor der Serienreife. Dazu hatte @Garruk sich schon geäußert.

Du zitierst hier die oft rezipierte „Schwedenstudie“, welche eigentlich nur eine Metastudie ist und sich teils auf vollkommen veraltete Quellen aus den frühen 2000ern beruft. Tausendfach in den Medien angeführt zu werden macht eine Studie nicht richtig. Sie wurde mittlerweile mehrfach scharf kritisiert und schon vor Monaten wegen eklatanten (teils auch wirklich offensichtlichen und damit auch peinlichen Fehlern) zurückgezogen.
Die angeführten 17 Tonnen CO2 sind dazu noch ein rein fiktiver Wert ohne wissenschaftliche Basis dahinter.

Ich kann dir nur empfehlen dich anhand von aktuellen Materialien zu belesen, dazu vielleicht zum Einstieg mal das folgende Video, wenn’s tiefer gehen soll gerne auch die verlinkten Studien durcharbeiten. Würde ich empfehlen da etwas tiefer reinzugehen, denn aus dem Kontext gerissene Überschriften und reißerische Artikel führen dann zu genau solchen Falschinformationen, die dann verbreitet werden, teils aus Propaganda, teils wider besseren Wissens.

Immer Langsam… So leicht ist das ganze dann nämlich auch nicht. Kraftstoffe bestehen im wesentlichen aus 2-3 Elementen, nämlich Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und teils Sauerstoff (O, bei Methanol z.B.). Nimmt man jetzt CO2 aus der Luft fehlt es ganz offensichtlich an Wasserstoff, um Kraftstoffe herzustellen. Den müsste man dann auch grün herstellen, was aktuell nicht der Fall ist. Ca. 95% des hergestellten Wasserstoffs kommt aus fossilen Energieträgern und ist damit genau so schmutzig wie Diesel/Benzin.

Zudem ist es jetzt nicht so, dass man „einfach mal so“ dafür erneuerbare Energien benutzen kann. Die Ressourcen an regenerativen Strom dafür fehlen komplett und müssen erst geschaffen werden. Einfacher wäre es nur 1/10 der regenerativen Energie zu verwenden, um damit effizientere Batteriefahrzeuge zu betreiben. Das versuchen wir hier aber schon seit Tagen zu erklären, das E-Fuels E
energetisch vollkommener Schwachsinn sind.

Bitte zu den Themen detaillierter einlesen.

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Du diskutierst mit einem Strohmann. Ich habe mich nie gegen direkte Elektrifizierung im PKW-Sektor ausgesprochen, noch habe ich jemals behauptet, dass eFuels eine bessere Lösung als rein elektrische Fahrzeuge wären. Das Gegenteil ist der Fall: für die aller-allermeisten sind Elektrofahrzeuge schon heute eine günstigere und technisch bessere Lösung und wer kann, sollte sich unbedingt eins anschaffen, wenn ein Fahrzeugwechsel ansteht.

Ich habe mich einzig dagegen ausgesprochen, dass der deutsche Staat (und die EU) ein investitionsfeindliches Klima für eFuels aufgebaut haben, ohne welches wir unsere Klimaziele möglicherweise schneller erreichen könnten, als wir das im Moment tun. Die EU-weite Fahrzeugflotte wird sich eben nicht in 15 Jahren komplett elektrisch ausgetauscht haben. Diese 15 Jahre werden vielleicht gerade mal so für Deutschland reichen. Ich gebe dir aber recht, dass der Zug für die eFuels bald ein für allemal abgefahren ist, halte dies aber für ein großes Versäumnis. Warum hat man nicht schon vor 10 Jahren ansteigende Beimischquoten für regenerative Kraftstoffe (damit meine ich sowohl Biokraftstoffe zweiter Generation als auch eFuels) festgelegt, wie es jetzt auch für den Flugverkehr und die Schifffahrt geschehen wird? Alle reden davon, dass wir ein festes CO2 Budget haben und alle Hebel nutzen müssen, aber dann werden manche Hebel aus Prinzip einfach politisch ausgeschlossen.

Also, um das nochmal ganz ganz deutlich zu machen: die Diskussion war für mich nie, ob eFuels, in welcher Form und Ausbreitung auch immer, sinnvoll sind oder nicht. Darauf will ich mich hier garnicht einlassen, weil diese Frage nur der Markt beantworten kann, da Sinnvoll letzlich das ist, was nachgefragt wird. Vielleicht (wahrscheinlich sogar) werden eFuels nie auch nur annähernd bezahlbar sein, vielleicht haben aber auch die paar start-ups recht, die sich damit beschäftigen und der Preis lässt sich bei ausreichender Skalierung auf ein kompetitives Niveau drücken. Vielleicht bleiben die eFuels auch teuer aber ein kleiner Kreis von wohlhabenden Kunden will damit ihre Oldtimer klimafreundlich am laufen halten. Es kann auch sein, dass die Transformation anderer Sektoren einen positiven Effekt auf die Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von eFuels hat. Vielleicht aber auch einen negativen. Keiner von uns kann das zum jetzigen Zeitpunkt wissen.

Für mich geht es hier daher um die politische Dimension. In dieser Dimension gibt es nunmal kein klares wahr oder falsch, weswegen wir hier auch gerne ohne Übereinkunft auseinandergehen können. Ich finde einfach, dass es nicht der Job von Politik ist, die Frage der technischen oder ökonomischen Sinnhaftigkeit von eFuels oder irgendeiner anderen Technologie zu klären. Die Politik soll strikt das Ziel vorgeben, in diesem Fall CO2 einzusparen, aber sich aus dem marktwirtschaftlichen Wettbewerb weitestgehend raushalten. Das schließt mMn übrigens explizit nicht aus, dass Projekte, die dem ausgegebenen Ziel zugutekommen gefördert werden oder dass es Instrumente wie einen CO2 Preis gibt. Da bin ich sehr dafür. Ich finde es nur doof, wenn der klimapolitische Nutzen einer bestimmten Technologie einfach von der Politik übergangen wird, indem zB nur die lokalen Emissionen von Kraftstoffen betrachtet werden.

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Das hatten wir doch schon bald zehnmal hier erklärt: weil die Erzeugung dieser synthetischen Kraftstoffe zu energieintensiv ist, als dass wir uns diese leisten können. Aufgrund des ungleich höheren Preisniveaus von Kraftstoffen für den Autoverkehr im Vergleich zu anderen Sektoren, würde es trotz der Ineffizienz der synthetischen Kraftstofferzeugung aber einen ökonomischen Anreiz für diese Art der Energieschwendung geben.

Und nein: wir überarbeiten jetzt nicht unser gesamtes Energiesteuersystem, damit ein paar Petrolheads da ihre Spielwiese aufmachen können.

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