Volle Zustimmung, bis zu diesem Punkt:
Tatsächlich schwenkt die Automobilindustrie gerade extrem um, zumindest einige der OEMs. Federführend bei der Forderung nach E-Fuels ist der VDA, der Verband der deutschen Automobilindustrie. Darunter versammeln sich mittlerweile vorrangig Zulieferer, die sich nicht rechtzeitig diversifiziert haben und jetzt am seidenen Faden hängen, weil die eben nur Verbrennerteile bauen können. Die OEMs sind mit dem VDA, der massiv bei der Transformation bremst, eher schon auf Kriegsfuß, Diess legt sich ja mittlerweile regelmäßig mit dem VDA an.
VW muss jetzt extrem Gas geben, sie können es aber schaffen. Bei BMW sieht es aktuell schon deutlich schlechter aus. Dazu die letzten Aussagen der Geschäftsführung lassen Vermutungen zu, dass BMW in wenigen Jahren ggf. aus dem Ausland übernommen wird. Porsche hat zuletzt mehr elektrische Taycans als 911er verkauft. Die haben ihre „Motorenliebenden“ Fans scheinbar gut konvertieren können.
Und genau da ist der Denkfehler. Bis 2040 werden wir niemals so viel E-Fuels produzieren, dass es irgendwie zur Dekarbonisierung beitragen könnte. Nicht hierzulande, nicht in irgendwelchen Wüsten. Der Energiebedarf ist so extrem, dass es sich nicht rechnen wird.
Dazu kommt, dass die Prozesskette extrem komplex ist. Steigende Komplexität —> steigende Kosten.
Bis 2040 wird der Preis nicht nennenswert in Richtung der aktuellen Spritpreise gehen. Porsche ist aktuell bei 5€/L, natürlich vor Steuer und Gewinn.
On top kommt noch, dass man die auch noch sauber herstellen muss. Das passiert nämlich bisher nicht mal bei Wasserstoff, der Grundlage für E-Fuels ist. Wird der Wasserstoff nicht sauber hergestellt, ist der ganze Prozess wertlos und genau so schmutzig wie Diesel/Benzin heute schon.
E-Fuels sind energetisch vollkommener Schwachsinn, wenn es bessere Alternativen gibt. Bei Mobilität auf dem Land wird es in nahezu allen Bereichen auf Batterieelektrisch hinauslaufen. Einige Special Purpose Fahrzeuge werden wir mit Wasserstoff betreiben, das war’s aber.
Lässt sich alles auf mangelnde Kompetenz im MINT-Bereich zurückführen. Jurist:innen und Politikwissenschaftler:innen sind eben im Bundestag vertreten, Ingenieur:innen oder Physiker:innen kaum.
Was insbesondere für FDP da raushaut ist wirklich hart. So viel FakeNews, Bullshit und Bauchgefühl - für einen Entwicklungsingenieur wie mich unfassbar an was für grundlegenden Sachen es da fehlt.