Dienstwagen vs. Kostendeckelung

Hallo.

Aktuell bin ich sehr im Thema, da ich mit meinem AG über einen Dienstwagen mit Gehaltsreduktion verhandle.

Ich pendle 260km pro Woche hin und her und eigentlich wollte ich vorrangig ein e-Auto.
Alle Stromer, die die Strecke zu jeder Witterungslage und die Akkukapazität über einen Leasingzeitraum von drei bis vier Jahren halten, starten knapp unter 60K.

Mit der normalen 1% Methode bzw. 0,25%, und der Angabe 260km, wären lt. Online-Dienstwagenrechner knapp 2.000 zu versteuern.

Gut, dass es die sog. KOSTENDECKELUNG gibt, die das zu Versteuernde auf die tatsächlichen Aufwendungen für den AG für das KFZ deckelt.

Das Leasing eines e-Autos (Enyak, Q4, ID4 u.a.) mit 25K km pro Jahr startet bei 500€ und ein paar Euro mehr, zzgl. NK und Versicherung liegen die Ausgaben bei ca. 700€ – somit greift dann die Kostendeckelung und es sind 700€ zu versteuern. (Unabhängig wie die Strecke etc. zu versteuern wäre)

Für den Cupra Formentor mit über 300 PS zahle ich bzw. mein AG 300€ Leasing zzgl. NK von rund 150€. Somit sind „nur“ 450€ zu versteuern.

Es gibt natürlich noch andere Methoden und/oder günstiger Vertragsbedingungen, aber, obwohl ich mich wirklich bemüht hatte, um hier neue Wege meiner Mobilität als Pendler zu beschreiten, gibt es hier für mich kein Finanzierungsmodell, was das e-Auto für mich attraktiv gemacht hätte.

Wenn hier jemand noch andere Möglichkeiten sieht, gerne her damit - würde mich freuen.

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Ich glaube, du hast dich verrechnet. Wie ist die einfache Entfernung zu deiner Arbeitsstätte?

260km

Also pendelst du 1x pro Woche die 260km oder arbeitstäglich, also 220x im Jahr?

Wochenendheimfahrten werden übrigens anders besteuert als tägliche Pendelfahrten.
In §8 EStG kannst du die Regelungen nachlesen.

Zusätzlich zu den Fragen von @Idefix2 :

Welche Ladenöglichkeiten bestehen am Zielort (einschließlich normale Steckdose) und wie viel Zeit steht das Auto dort rum? Selbst aus einer normalen Steckdose bekommt man über acht Stunden ca 100 km Reichweite raus, es braucht nicht immer den Schnellader.

Aber vielleicht gibt es ja auch einen Schnellader in der Nähe der Arbeit. Bei 100kw kriegst du in 20 Minuten 160km Reichweite raus, viele neuere BEVs deutlich mehr als 100kw.

Hi.

Danke für eure Anregungen.

Ladesäule ist sogar vor Ort und Zuhause war ich auch bereit einiges zu investieren (PV + wallbox).

Nochmal zum Verständnis: ich pendle 1x hin und 1x zurück à 260km.

Und ja, es ist vllt nicht die Norm, dass ich eine Gehaltseinbuße hinnehmen muss, ist aber in diesem Fall gegeben.
Sprit zahle ich selbst (ca. 200€ im Monat), die ich aber dann vollends steuerl. geltend machen kann.
Strom würde zwar vom AG getragen, mir jedoch angerechnet, was ich wiederum versteuern muss bzw. den GWV wieder erhöht.

Und noch zur Standzeit: das Auto wird eigentlich nur zum pendeln genutzt und steht fast die ganze Zeit.

Ich möchte nochmals bekräftigen, dass ich mich wirklich für ein eAuto interessierte und zig Foren durchforstet habe, um nicht im Winter lediglich 240km ohne Heizung zu schaffen. Parallel habe ich mehrfach mit einem Steuerberater gesprochen, um diesen Dschungel zu verstehen und zig fach hin und her kalkuliert.
Mit der damaligen Zuschüssen und Forderungen wäre der eDienstwagen gesetzt, aber so, ist es einfach zu teuer bzw. hätte ich 200, 300€ Mehrbelastung im Monat.

Danke für den Austausch

Ok, dann suchst du ein BEV, was komfortabel 260km schafft.

Da geht es in erster Linie um das Vorhandensein einer Wärmepumpe für die Beheizung/Kühlung der Batterie und des Innenraums. Die Wärmepumpe ist extrem effizient und verringert die Reichweite bei Benutzung nur wenig.

Das ist eigentlich bei keinem modernen Akku ein Problem. Ich habe gerade einen 2018er Nissan Leaf gekauft, der hat immer noch nahe 100% SOH (State of Health). Praktisch alle seit ca. 2018 verkauften BEVs reservieren einen Teil der Batteriekapazität zum Ausgleich für eventuelle Reichweitenverluste (die beim Kauf angegebene Reichweite wird also mit nur z.B. 90% der Batteriekapazität erreicht), zudem ist die Batteriechemie seit den frühen Jahren der BEV sehr viel besser geworden.

Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass nach 8 Jahren bzw. 75.000 km (glaube ich) noch 80% der Batteriekapazität verfügbar sein müssen. Ansonsten greift die Herstellergarantie. Da hat aber glaube ich kein Hersteller Probleme mit.

Für deinen Bedarf gibt es glaube ich schon eine gute Auswahl unter aktuell am Markt befindlichen BEVs.

z.B. der Nissan Leaf mit 60kwh Batterie schafft nominell 370km Reichweite und es gibt ihn im Leasing je nach Angebot und Ausstattung unter 300 Euro/Monat.

Teslas findet man immer mal wieder gute Angebote für die günstigeren Modelle, die alle völlig ausreichende Reichweite haben.

Der Ioniq 5 soll sehr gut sein und ist im Leasing leicht über 300 Euro/Monat.

Etc.