Die ID Wallet ist kein Butter und Brot sondern die Zukunft

Nun ein Register ist eine Datensammlung, ob nun zentral oder dezentral spielt dabei keine Rolle.

Ich glaube eher hier haben wir unterschiedliche Vorstellungen.
Es geht doch darum dem Autervermieter zu bestätigen, dass du einen Führerschein hast.
Aktuell in dem du ihn vor legst.
Nach dem neuen System, indem die Ausgebende Stelle ein elektronisches „Ja“ auf die Anfrage schickt.
Wozu also jetzt noch ein zusätzliches Register?
Es reicht doch, dass die Autovermietung bei der Führerscheinstelle anfragt und die Führerscheinstelle wiederum bei dir ob du die Anfrage geschickt hast.

Mehr braucht es doch nicht, warum also noch eine Instanz schaffen in der du deinen Führerschein hinterlegst und dann für die Vermietung bereit stellst, die dann wiederum erst bei der Führerscheinstelle (Blockchain) anfragen muss ob dein vorgelegtes Zertifikat echt ist?

Unnötig kompliziert in meinen Augen es ist für mich der unsinnige Versuch der Autovermietung zu erklären, dass du einen Führerschein hast, sie aber nicht wissen darf wer du bist.
Das ist in sofern unsinnig, da dir die Autovermietung kein Auto vermieten wird, wenn sie nicht weiß an wen sie es vermietet.

Wir waren bereits an dem Punkt.
Wenn du auf diesem Niveau misstrauisch bist, dann gibt es kein digitales System dem du eine Identifikation überlassen kannst.
Eine eindeutige Identifizierung in totaler Anonymität ist unmöglich.

Nein eben nicht.
Die Bank ist nach deutschem Rechtsverständnis nichts weiter als ein Notar.
Du zeigst einem Notar deinen Ausweis und wenn dich ein Polizist fragt sagt der Notar dass er den Ausweis gesehen hat und du du bist.
Der Polizist hat dann gegenüber dem Notar genügend Vertrauen dass diese Aussage stimmt.
Als weitere Sicherung kommt dann noch dazu, dass der Notar dich jedesmal neu fragt ob er dem Polizisten Auskunft geben darf.
Der Notar hat doch aber deswegen nicht deine Identität bekommen und kann auch nicht mit deiner Identität shoppen gehen.

Offensichtlich hast du noch keine Bekanntschaft mit dem deutschen Gesundheitswesen gemacht.
Mein Vater wurde im KH behandelt, dazu musste er ein mehrseitiges Dokument ausfüllen, dass der behandelnde Arzt Zugriff auf seine Krankenakte bekommt.
Das war in der Chirurgie.
Nun ist er aber gleichzeitig Dialysepatient, müsste also auch diesem Arzt bestätigen, dass der in seine Akte schauen darf und weil er schwerst Medikamentenabhängig ist gibt es noch einen Nephrologen dem er dieselbe Einwilligung geben musste.

Also das ganze drei Mal.

Er würde dann entlassen und nach ein paar Tagen wegen Komplikationen erneut eingeliefert. Dummerweise war dazwischen ein Quartalsende, also musste er allen drei Ärzten erneut dieselbe Einwilligung geben.

Das Ganze ging so weit, dass er von seinem behandelndem Nephrologen eine Papierliste mit seiner Medikamention mit bekommen hat, damit die Stationsschwestern wussten was sie tun sollen.

Meine Freundin hatte hier einen Reitunfall und würde chirurgisch stationär behandelt.
Sie bekam im KH eine Reha und wurde dann entlassen.
Nach zwei Wochen sollte sie dann zur ambulanten Reha. Dort angekommen hat die behandelnde Therapeutin bereits das Journal gelesen und wusste was im KH gemacht wurde.
Nach der Reha benötigte sie eine weitere Krankschreibung. Diese hat sie bekommen, ohne jemals den Arzt gesehen zu haben. Der hat auch einfach in’s Journal geschaut.
Entgegen deutschem Glauben kann aber eben nicht einfach jeder Arzt nach Gutdünken in irgendwelchen Journalen rumlesen wie es ihm beliebt, denn er erhält nur Zugriff, wenn er einen Behandlungsauftrag bekommt. Der wiederum wird nur durch die zu behandelnde Person ausgelöst.
Wenn also meine Freundin mit der Therapeutin nicht einverstanden gewesen wäre hätte diese niemals in das Journal schauen können.

Spannend ist hier z.B. auch das alle Medikamente und bekannten Allergien in diesem Journal stehen und man z.B. bei einer akuten Behandlung nicht auf einen papierenen oder plastischen Allergiepass angewiesen ist. Was bei meiner Freundin wiederum wichtig ist, da sie auf bestimmte Antibiotika allergisch reagiert.

Ist es auch, auch hier in Schweden, sofern nicht irgendwelche Transparenzregeln gelten, das ist aber ein anderes Thema dass hier weit mehr transparent ist als in Deutschland.

1 „Gefällt mir“