Die GLS Bank, die Anthroposophie und der Impfstoff

Hallo zusammen,

ein Bekannter von mir fand im Februar dieses Jahres folgendes Video, welches den Vorstandssprecher der sozial-ökologischen GLS Bank, Thomas Jorberg, bei einer „kritische Reflexion […] zum Thema Corona-Impfstoff und wie die Wirtschaft dadurch beeinflusst wird“ zeigt:
https://player.vimeo.com/video/481277568
Um seinen Unmut kundzutun, wandte sich mein Bekannter per E-Mail an die Bank. Die anschließende Reaktion der GLS deuteten darauf hin, als wäre es der Bank wichtig die Kundengruppe der Ökoesoteriker nicht zu verprellen, da sie mutmaßlich einen nicht unerheblichen Anteil der GLS Kundschaft ausmachen. Jedenfalls grenzt sich die Bank nicht von den offen antiwissenschaftlichen Ideologien, wie der Anthroposophie und der Impfskepsis ab.

Da ich ungern lange rumschwurbeln möchte, findet ihr im Folgenden die gesamte E-Mail-Korrespondenz. Aufgrund der Tatsache, dass es sich nicht um meine persönliche Kommunikation handelt, habe ich sämtliche Klarnamen gekürzt.

Was denkt Ihr darüber?

Viele Grüße
Lukas

E-Mail vom 20.02.2021, "Fragen zum Leitbild der GLS"

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin seit März 2020 Kunde der GLS und habe bei Ihnen ein Giro-Konto.

Durch einen Bekannten erfuhr ich vor wenigen Wochen von der Nähe der GLS zur Anthroposophie. Diese war mir bei der Suche nach einer ökologisch-sozialen Bank nicht weiter aufgefallen.
Ich persönlich sehe die Anthroposophie kritisch aufgrund ihre Schwäche für wissenschaftsfeindliche Erzählungen, insbesondere im Bereich der Medizin.

Ich denke, die letzten Monate und der immense - maßgeblich auch von Anthroposophen befeuerte - unsägliche Protest gegen Corona-Beschränkungen und gegen den beeindruckenden Fortschritt in der Impfforschung veranschaulichen dies. Auch die GLS-Bank blieb in einem Artikel der Zeitung Die Zeit zu diesem Thema vor einigen Wochen nicht unerwähnt.

Auf der Webseite der GLS nehme ich sehr wohl einen Versuch der Selbstpositionierung der GLS als kritisch-aufgeklärter Bank im Dunstkreis der Waldorfpädagogik wahr - dennoch bleibt die Nähe zur Anthroposophie unbestritten und nach wenigen Klicks schnell nachvollziehbar.

Mir als kritischem Kunden (und ich weiß aus meinem Umfeld, vielen weiteren GLS-Kunden geht es genauso) ist es wichtig, dass eine Bank, die sich im ganz im Sinne des Rufs Follow the Science an die finanzpolitische Spitze der Klimabewegung stellt, auch in allen anderen Bereich des Lebens der Wissenschaft verpflichtet bleibt.

Umso irritierender finde ich das Statement ihres Vorstandsvorsitzenden, auf das ich nun im Rahmen meiner Recherche gestoßen bin:

Neuigkeiten - GLS Bank

Kein Wort, dass die Impfstoffe an zehntausenden Menschen getestet worden sind und daher nach wissenschaftlichen Standards als sicher gelten. Vielmehr: Mutmaßungen, dass die Pharmaunternehmen bewusst die Risiken abwälzen würden, man habe ja keine Erfahrungen mit einem solchen Impfstoff…wieso diese Mutmaßungen?
Ich frage mich und ich frage Sie, sehr geehrte GLS-Bank, wieso framen Sie das so? Und wie stehen Sie grundsätzlich zu den wissenschaftsfeindlichen Ausführungen in den Lehren der Anthroposophie?

Was die Gesellschaft braucht, ist eine ökologisch-soziale-nachhaltige Bank, die der Wissenschaft vollumfänglich verpflichtet ist. Keine Bank, die eine irgendwie diffuse Nähe zu wissenschaftsfeindlichen Weltanschauungen hat.
Ich bin als Kunde, der auf der Suche nach einer aufgeklärten Bank war, aktuell sehr irritiert über das Leitbild und die Geisteshaltung der GLS-Bank und würde mich freuen, wenn Sie auf diese Irritation mit einer ausführlichen Antwort reagieren. Denn ich bin davon überzeugt, dass ich stellvertretend für eine große Anzahl ihrer Kundschaft spreche.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
Benedikt E.

E-Mail vom 12.03.2021, "AW: Fragen zum Leitbild der GLS"

Sehr geehrter Herr E.,

zunächst bitte ich ausdrücklich um Entschuldigung dafür, dass wir Ihnen erst jetzt antworten. Wir danken Ihnen für die kritischen Worte, ein bewusster Umgang mit Geld heißt in der GLS Gemeinschaft auch, dass wir uns über strittige Fragen austauschen.

Zunächst zum Video: Wir haben Ihre Kritik an der einseitigen Darstellung weitergegeben. Es war Herrn Jorberg wichtig auf die Risiken zu schauen, wie es eine Bank generell macht bei der Bewertung von Unternehmen und Angeboten. Da die Vorteile hinlänglich öffentlich dargestellt wurden (Zulassungsstudien und Prüfungen) wollten wir die Perspektive ergänzen. Herr Jorberg hat sich hierzu gegenüber einem anderen Kunden so geäußert: „Ich habe mich nicht von Ahnungen treiben lassen sondern nur die öffentlich zugänglichen und nachprüfbaren Fakten herangezogen. Insofern bin ich Ahnungslos. Auch den Schluss das bei der Anwendung der aktuell im Zulassungsverfahren befindlichen Impfstoffe besteht stammt nicht von mir. Bei den Verträgen zwischen den Regierungen und den Impfstoffherstellern haben die Impstoffhersteller ausgehandelt, dass sie von Haftungsansprüchen aus möglichen Nebenwirkungen ihres Medikamentes teilweise freigestellt werden durch den Staat. Es spricht nichts dagegen Risiken einzugehen, wenn man sich deren bewusst ist, sie mit anderen Risiken abwägt und man gewillt sowie in der Lage ist diese dann zu tragen. Weder aus Angst vor Corona sich genötigt zu fühlen sich impfen zu lassen, noch aus Angst vor einem nicht langzeiterpobten Impfstoff sich nicht Impfen zu lassen war und ist meine Empfehlung, sondern sich mit den Risiken auseinanderzusetzen und dann eine souveräne Entscheidung zu fällen.“

Grundlage für die Aktivitäten der GLS Bank sind ihre Satzung, ihr Leitbild sowie ihre Anlage- und Finanzierungsrichtlinien. Darauf gehen all unsere Finanzierungen, Eigenanlagen und Investments zurück.
Der Mensch steht mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit den ökologischen Ressourcen. Weitere Details dazu finden Sie hier: GLS Nachhaltigkeit - ökologisch, sozial, ökonomisch - GLS Bank
Hier erläutern wir darum, warum wir keine anthroposophische Bank sind: Fragen & Antworten - GLS Bank

Aber natürlich ist richtig: Wir finanzieren in unseren Branchen auch Unternehmen und Projekte, die nach anthroposophischen Verständnis arbeiten. Das geht wie gesagt auf unsere Kriterien zurück. Lassen Sie mich das an Beispielen anschaulich machen:
In der Bildung finanzieren wir etwa Waldorfschulen, neben Montessori-, freien Schulen und anderen Konzepten. Waldorfpädagogik ist mehr als die Öffentlichkeit suggeriert. Sie (streichen) verfolgt im Grunde ein sehr modernes Konzept, das auch in staatlichen Schulen in den vergangenen Jahren wichtiger geworden ist: Die Vermittlung von Kompetenzen und Eigenverantwortung statt bloßen Wissenstransfers. Waldorfschüler*innen machen staatliches Abitur und schneiden hier ähnlich ab wie junge Erwachsene an staatlichen Schulen. Viele sind in die Wirtschaft gegangen und an vielen Stellen zu finden. Die Köchin Sarah Wiener, der Autor Michael Ende oder die Schauspielerin Karoline Herfurth und viele weitere etwa.

Aktuell bekannt ist die laut ZEIT frühere Waldorfschülerin und nun renommiertere Physikerin Viola Priesemann von der Max-Planck-Gesellschaft, die derzeit viel zur Bekämpfung der Corona-Krise beiträgt. Als Unternehmen folgen wir übrigens allen gängigen Corona-Empfehlungen, halten AHA-Regeln, arbeiten im Home Office etc.

Die Demeter-Landwirtschaft hat die strengsten Vorgaben unter allen Bio-Verbänden. Anders als etwa die Pestizide und Düngemittel der konventionellen Landwirtschaft führen die biodynamischen Präparate dabei nicht zu Umwelt- und Gesundheitsschäden. Daher sind sie gemäß unserer Richtlinien auch finanzierungswürdig.

Anthroposophische Medizin ist keine Alternative zur konventionellen Medizin, sie will diese nicht ersetzen. Im Gegenteil: Sie setzt alles ein, was die naturwissenschaftliche Forschung an Erkenntnissen bereithält: Medizintechnik, Laborkontrollen, Medikamente, Operationen, Intensivmedizin. Anthroposophische Medizin erfasst zusätzlich den Menschen als Subjekt in seiner Gesamtpersönlichkeit und in seinen Lebensbesonderheiten nach menschenkundlichen Gesetzmäßigkeiten. Sie versucht also, den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten einer Krankheit das Charakteristische des jeweiligen Menschen in das weitere Vorgehen einzubeziehen. Das Gemeinschaftskrankenhaus Witten/Herdecke etwa hat einen ausgezeichneten Ruf, die anthroposophischen Krankenhäuser arbeiten hart daran mit, die Patient*innen auf Intensivstationen zu versorgen - schulmedizinisch. Die Uni Witten/Herdecke ist ebenfalls wissenschaftlich anerkannt, sie war kürzlich Teil eines Lockdown-Konzepts.

Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit Menschen aus diversen Hintergründen und Weltanschauungen zusammen und können nicht feststellen, dass Menschen aus anthroposophischen Kontexten sich grundsätzlich wissenschaftlichen Erkenntnissen widersetzen. Zu ihrem Lebensverständnis gehört vielleicht mehr als Positivmus, ähnlich wie bei Religion oder Spiritualität. Dies hat natürlich auch Widersprüchlichkeit zur Folge, das bleibt bei bald 300.000 Kund*innen nicht aus. Als GLS Bank zählt für uns die gelebte Vielfalt und der Schutz von Mensch und Natur (mehr zu den Reibungsgrenzen auch hier: Alles richtig gemacht?).

Gerne lade ich Sie ein, mit Menschen aus einer von uns finanzierten anthropospohischen Einrichtung bei Ihnen vor Ort in Austausch zu kommen, etwa einer Schule oder einem Demeter-Hof und natürlich corona-gerecht. Gerne können wir auch einen Videocall organisieren.

Bei Rückfragen kommen Sie gern auf mich zu!

Herzliche Grüße aus Bochum
Julian M.

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E-Mail vom 14.03.2021, "AW:AW: Fragen zum Leitbild der GLS"

Sehr geehrter Herr M.,

ich danken Ihnen für Ihre ausführliche Antwort. Das zeigt mir, dass die GLS die von Kund:innen herangetragenen Kritik ernstnimmt. Auch für Ihr Gesprächsangebot danke ich. Jedoch kenne ich aus meinem persönlichen Umfeld ebenfalls Absolventen von Waldorfschulen und auch Demeter-Bauern - insofern habe ich mich auch dahingehend bereits an anderer Stelle umgehört.

Vollständig beruhigend finde ich Ihre Antworten jedoch nicht. Warum?

Auch das von Ihnen verschickte Zitat von Herrn Jorberg bleibt sehr vage. Ich habe einfach die Befürchtung, dass der halbherzige Umgang mit dem grandiosen wissenschaftlichen Fortschritt in der Impfforschung daher rührt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kund:innen der GLS eben aus dem anthroposophisch-impfkritischen Milieu kommt.

Dass Wirtschaftsunternehmen nicht ihre Stammkunden vergraulen wollen, ist vollkommen klar. Die GLS-Bank hat sich aber selbst eine besondere „Fallhöhe“ gegeben, indem sie besondere soziale, wirtschaftliche, ökologische Standards einfordert. Diese Standards darf man dann auch als Kunde zurück einfordern, wenn es um Evidenzbasierung geht.

Ihr Chef schreibt: „Weder aus Angst vor Corona sich genötigt zu fühlen sich impfen zu lassen, noch aus Angst vor einem nicht langzeiterpobten Impfstoff sich nicht Impfen zu lassen war und ist meine Empfehlung, sondern sich mit den Risiken auseinanderzusetzen und dann eine souveräne Entscheidung zu fällen“

Eine souveräne Entscheidung ist, sich impfen zu lassen. Dazu kann es von seriöser Seite keine zwei Meinungen geben. Das muss unter aufgeklärten Menschen Konsens sein. Und als gesellschaftlich relevanter Akteur hier mit gutem Beispiel voranzugehen, insbesondere dann, wenn man als GLS-Bank Einfluss auf impfskeptische Menschen hat, das wäre beispielhaft. Die von Ihrem Chef getätigte Aussage ist aber leider erneut eine ausweichende Aussage. Wenn man „Nicht-Impfen“ als legitime Auswahlmöglichkeit eines souveränen Menschen bezeichnet, nimmt man als Konsequenz auch in Kauf, dass Herdenimmunität nicht erreicht wird und die Verbreitung eigentlich auszurottender Krankheiten zu einem Dauerzustand wird - mit allen negativen Folgen. Dass es keinen gesetzlichen Impfzwang gibt, ist das eine und durch die individuelle Freiheit begründbar, dass man aber den Impfgegnern argumentativ keine Steine in den Weg legt, sondern durch halbgare Aussagen zumindest Denkräume für Angstmacherei lässt, halte ich für enorm problematisch. Von der Tatsache, dass es zum Zeitpunkt des Statements keine Anhaltspunkte dafür gab, von einem Risiko durch die Impfstoffe auszugehen, da diese nach wissenschaftlichen Standards als sicher eingestuft worden waren, mal ganz zu schweigen.

Ich könnte mit der für mich sehr problematischen Tatsache, dass die GLS auch die wirkungslose Homöopathie (wirkt nicht über den Placeboeffekt hinaus) als Positivkriterium ansieht, besser umgehen, wenn der Umgang mit medizinischen Themen in anderen Bereichen aufgeklärter wäre. Die absolut schwammigen Aussagen zu dem Thema irritieren aber. Das meine ich im übrigen auch mit Bezug auf Ihre Antwort, wenn Sie schreiben, man möge den „Menschen als Subjekt in seiner Gesamtpersönlichkeit und in seinen Lebensbesonderheiten nach menschenkundlichen Gesetzmäßigkeiten“ erfassen. Was soll das denn bitte bedeuten?

Mir ist vollkommen klar, dass die Welt nicht Gut und Böse ist, nicht Schwarz und Weiß. Genauso wenig ist die GLS nur Weiß oder nur Schwarz. Ich sehe aber einfach eine große Gefahr im links-liberal-ökologischen Milieu (und die GLS ist die Bank dieses Milieus), dass man auf dem esoterisch-wissenschaftsfeindlichen Auge blind ist. Daran ändern auch die individuellen Beispiele von Ihnen nichts (Stichwort Priesemann), die als individuelle Beispiele keine Gegenargumente gegen vorhandene Strukturen sind.
Wenn ich lese, dass die GLS Forschung an Gentechnik kategorisch ablehnt, aber Homöopathie positiv bewertet, dann muss ich festhalten, dass auch die GLS hier nicht evidenzbasiert, nicht aufgeklärt, nicht wissenschaftlich entscheidet, sondern getrieben von einer bestimmten Weltanschauung.
Das mag bei harmloser Homöopathie (praktisch keine Wirkung) oder amüsanten Demeter-Präparaten harmlos sein, das bildet aber Einfallstore und schafft Anknüpfungspunkte für gefährlichere Formen von pseudo-wissenschaftlichen Erzählungen. Die Coronakrise hat diese Verwerfungen im links-liberal-ökologischen Milieu aufgezeigt.
Und ich bin mir sicher: die GLS will doch nicht die Bank der irgendwie wissenschaftsskeptischen Öko-Esoteriker sein.

Ich wünsche mir die GLS als Bank, die liberal-ökologisch-sozial ist. Ich wünsche mir die GLS aber auch als Bank, die eine klare Brandmauer gegen Evidenzfeindlichkeit und Pseudo-Wissenschaftlichkeit zieht.

Ganz ehrlich, auch wirtschaftlich wäre das doch sicher eine Überlegung wert: es gibt sicher mehr vernünftig-ökologische als esoterisch-ökologische Menschen in Deutschland, das potentielle Kundenpotential in der ersten Gruppe dürfte demnach größer sein - die Grünen stehen bei fast 20%, das dürften alles potentielle Kunden der GLS sein. Ich habe aber Freunde, die sind zur Ethik-Bank gegangen und nicht zur GLS, weil sie Zweifel an dem Umgang der GLS mit der Wissenschaft hatten.

Der Aufbruch in das vernunftgetrieben Zeitalter (Follow the Science) mit einer starken genossenschaftlichen GLS-Bank! Aber dann mit einem starken Bekenntnis zur Bedeutung von Evidenz. Das wäre es! Ich wäre dabei…

Vielen Dank.
Benedikt E.

Auf die letzte E-Mail gab es keine weitere Reaktion seitens der GLS Bank.

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Danke für den Thread @DerFrost. Erst am Wochenende bin ich in die gleiche Situation gekommen und habe bereits viel darüber diskutiert und nachgedacht. Ich bin ebenfalls seit vielen Jahren GLS Kunde und habe den anthroposophischen Aspekt bisher immer akzeptiert (auch wenn ich ihn persönlich nicht unterstütze), da er nicht schadet: Nimmt jemand Globuli - von mir aus. Verstreut jemand wirkungslose Präparate auf seinem Acker - bitteschön. Dadurch werden die Produkte ggf. teurer, aber es schadet auch keinem.

Mit der Coronakrise und dem klaren Bezug zwischen Anthroposophen und Impfverweigerern hat sich das in meinen Augen klar geändert.

Für mich stellt sich nun die Frage, ob die GLS Bank (oder auch der Demeter Verband) hier federführend sind und solche Ansichten propagieren oder ob Personen, die ohnehin solchem Geschwurbel verfallen sind, sich noch am ehesten mit der GLS Bank identifizieren und hier einen sicheren Hafen finden? Sprich, Henne oder Ei?

Ich halte die GLS Bank und auch den Demeter Verband mit den sozial-ökologischen Werten für maßgebend und beispielhaft - das sind für mich 95%, ein Löwenanteil. Die Diskussion um die Anthroposophie ist allerdings nicht kleinzureden - das sind leider die verbleibenden 5%, ein kleiner, aber wichtiger Teil.

Ich bin auf weitere Anregungen gespannt!

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Er sagt ja selbst ganz zutreffend, dass er eigentlich keine Ahnung habe….

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Ich habe gesehen das die Bank das Video aus wissenschaftlichen Gründen gelöscht hat. Man verlässt sich wohl doch auf die Wissenschaft. Ausserdem hat die Bank im Sommer und im November auf allen sozialen Kanälen gezeigt, dass man die ganze Belegschaft geimpft hat.

Hier schreibt die GLS Bank nun: „Manche Videos überholen sich - dieses Video hat dem Wissenstand zur Einführung der Impfstoffe entsprochen. Zwischenzeitlich gibt es fundierte wissenschaftliche Einschätzungen. Daher haben wir das Video gelöscht.“
Das sehe ich jedoch anders! Auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos (19.11.2020) gab es fundierte wissenschaftliche Einschätzungen zu den Impfstoffen. Was kennzeichnet eigentlich die Expertise von Herr Jorberg? Etwa seine Mitgliedschaft im Verwaltungsrats der Weleda AG :nauseated_face:?

Die GLS-Bank (und auch Demeter und Weleda) sind inhärent antroposophisch und damit pseudowissenschaftlich. Die Parallelen zu impfkritischen Milleus und anderen unschönen Bereichen sind auch nicht wirklich etwas neues.

vom Antroposophie-Blog - Die „GLS“: Die bekannte ethische Bank und ihre Finanzierung von Esoterik, Pseudomedizin und Pseudowissenschaft:
Die „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“ wurde 1974 von Anhängern der esoterischen Glaubensrichtung „Anthroposophie“ gegründet, um anthroposophische Projekte wie Waldorfschulen und Demeter-Höfe zu finanzieren. […]
Die GLS-Bank hat die Esoterik im deutschsprachigen Raum in den letzten 40 Jahren erst groß gemacht. Die Bank gilt mit Recht als eine der besten ethischen Banken, und bedient heute auch viele nicht-esoterische Themengebiete. Sie finanziert aber nach wie vor zahlreiche fragwürdige Projekte aus Pseudomedizin und Pseudowissenschaft. […]

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Ich schließe mal so daran an: Mich würde interessieren, welche haltbaren Alternativen zu den konventionellen (nicht-ökologischen und ausbeuterisch agierenden) Banken es gibt. Bei der Suche nach nachhaltigen Banken finde ich nämlich nur zwei Arten von Ergebnissen: Entweder Banken, die ein recht ökologisches Programm haben, aber esoterische, hier eben wissenschafts- und menschenfeindliche Ideologie vertreten, unterstützen oder tolerieren, darunter die GLS (mit menschenfeindlich meine ich konkret, dass die Antroposophie eine im Kern rassistische Weltanschauung ist). Oder es wird auf christliche Banken verwiesen, ich bin mir nicht sicher, ob es sogar speziell katholische waren. Jedenfalls kann ich beide Optionen nicht ethisch verantworten.

Die Genossenschaftsbanken wären da schon einen zweiten Blick wert.
Meines Wissens waren sie 2008 auch vom Bankenskandal verschont.