Die EU hat gewonnen gegen Apple. USB-C Pflicht!

Das Beispiel hinkt. Für den lokalen Markt Deutschland mag dies zustimmen. Für den regionalen Markt Europa (inkl. Großbritannien) schon nicht und wenn Du in Amerika, China oder Australien eine für den deutschen Markt gebaute Waschmaschine anstecken willst, wird es auch nicht ohne Adapter bzw. teilweise sogar Spannungswandler gehen.

Verstehe Deine Kritik nicht. Das ist eine EU Regel (also auch nicht UK). Apple muss sch in der EU an die Regeln halten, genauso wie Hersteller von 230V Geräten an die EU Stecker.

Dann schau Dir hier mal die Übersicht der Steckertypen für Stromnetz an und Du wirst schnell feststellen, dass es in Europa da nicht jeder Steckertyp aus jedem Land in jede Steckdose in jedem anderen Land der UE passt.

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Auch wenn ich was USB-C angeht ebenso denke wie du - dass diese Steckerform für den angestrebten Zweck wohl nahe am Optimum liegen dürfte und die Entwicklungszyklen mit wirklich relevanten Verbesserungen und Lerneffekten hinter uns liegen - sehe ich das bei Strom-Steckdosen doch etwas anders, zumindest, wenn man das international betrachtet.

Wir hier haben mit dem Schuko-Stecker ziemliches Glück gehabt, der ist ebenfalls nahe am Optimum für einen Haushalts-Stromstecker. Er ist sicher gegen versehentliche Berührung der Pins beim Einstecken, nah an der Wand runterfallende schmale leitfähige Gegenstände, sehr stabil (sowohl der Stecker selbst als auch dessen Sitz in der Dose), billig herstellbar und kann optional einen vorauseilenden Schutzleiter enthalten, dessen Vorhandensein aber auch nicht zwingend ist.

Praktisch jedes Land, das einen anderen Stecker/Dosentyp hat, hat in irgendeinem dieser Punkte den Kürzeren gezogen. Die Briten haben noch klobigere Stecker, die trotzdem, weil nicht versenkt, nicht so sicher in der Dose sitzen wie unsere und je nach Konstruktion der Stifte führen diese teilweise schon Spannung, während sie beim Einstecken noch potenziell berührbar sind. Die Australier haben Stecker, bei denen letzteres Problem ebenfalls besteht, und da die spannungsführenden Stifte auch noch oben (über dem Schutzleiter) sind, haben sie zusätzlich noch das Problem, dass jederzeit ein schmaler leitender Gegenstand auf einen nicht ganz eingesteckten Stecker zwischen Wand und Stecker fallen und einen Kurzschluss auslösen kann. Außerdem gucken einen dort überall, wo grad nix eingesteckt ist, unglaublich traurig aussehende kleine Gesichter von der Wand an :frowning:

Die Amerikaner haben sowieso in jeder Hinsicht den Kurzen gezogen was Stecker angeht, nicht nur weil sie ein 110V-Netz haben, also dickere Kabel brauchen oder Wasserkocher und Co. zwangsweise leistungsbeschränken müssen, sondern auch, weil die Stecker dort die mechanisch wackligsten sind und quasi alle möglichen Probleme vereinen: keine Schutzleiter (zumindest 99% der Stecker haben keinen, obwohl die Buchsen meist einen vorsehen), eine massive Gefahr, beim Einstecken einen Stromschlag durch berührbare, aber schon stromführende Kontakte zu bekommen, und die beschriebene Gefahr, dass irgendwas auf die stromführenden Kontakte drauffallen kann - die bei den wackligen Steckern dort nochmals erhöht ist, US-Stecker an Wandsteckdosen rutschen fast immer ein bisschen aus der Buchse raus. Und von der Wand gucken einen, während man eine gewatscht bekommt, überraschte kleine Gesichter an :open_mouth:

Elektrische Steckdosen eignen sich IMHO eher als Gegenbeispiel: wenn man die gegen bessere Lösungen tauschen könnte, würde man in vielen Ländern deutliches Verbesserungspotenzial heben.

Interessanterweise haben wir aber gerade hier ja keine internationale Vorgabe (wie sie über die EU für USB-C nun quasi weltweit kommt, weil es für die Hersteller nicht sinnvoll ist, noch andere Stecker als USB-C zu produzieren). Gerade im Bereich Steckdosen haben wir ja den Fall, dass andere Länder weiter an der „optimalen Steckdose“ entwickelt haben und unterschiedliche Modelle entworfen haben, wobei der Eurostecker tatsächlich zu den besten gehört. Hier gab es also Entwicklung - und trotzdem haben die anderen Länder nie die Entscheidung getroffen, ihre suboptimalen Systeme anzupassen.

Es ist ein wenig wie mit dem Linksverkehr oder den Imperial Units, die Länder, die an diesen Systemen noch festhalten, sind sich in der Regel bewusst, dass ihr System suboptimal ist, aber die Kosten für die Umstellung (politische („Identität“) wie finanzielle Kosten) sind einfach zu hoch, gleiches gilt für Steckdosen. Diese Problematik gibt es bei USB-Kabeln eher nicht, da die Geräte mit USB-Anschluss eine durchschnittliche Nutzungsdauer von wenigen Jahren haben und ein Wechsel des Standards daher auch in der Zukunft relativ problemlos möglich ist - unabhängig davon, ob die EU einen Standard festschreibt oder nicht. Aber wie gesagt, zu viel Verbesserungspotenzial ist dort wohl nicht mehr zu erwarten, die nächste Generation der Ladetechnologie ist wohl eher drahtlos, da besteht noch mehr Optimierungspotenzial…