Demographie VS Demokratie

Hallo zusammen,

mich beschäftigt seit längerem der Gedanke, ob Demokratien dem Demographischen Wandel standhalten können.
Am meisten betrifft das natürlich die folgenden Themen:

  • Klima
  • Rente
  • Gesundheit

Im Politikstudium vor 10 Jahren habe ich mal gelernt, dass (überspitzt gesagt) die meisten Menschen ihre Stimme abgeben um ihre eigenen Interessen zu sichern. einige tun es noch wegen ihren intrinsischen Werten und wenige weil ihnen am Wohl der Gesellschaft gelegen ist.
Bei einer jüngeren Gesellschaft funktioniert das besser, weil jeder einmal älter wird und evtl gerade sogar Kinder hat, also auch direkt von Politik für die Jugend betroffen ist.

Nun stehen wir vor einem Haufen von Aufgaben, für die wir nicht mehr die Mehrheiten finden, weil die meisten Wähler schlicht zu Alt sind um ihre Interessen darin wieder zu finden. Gleiches gilt für Institutionen, die nicht mehr geändert werden können. Sogar die Regierungschefs der Welt werden im Schnitt immer älter.

  • Kaum eine Partei treibt den Ausbau erneuerbarer Energien schnell genug voran, weil die finanziellen Anreize erst in der Zukunft liegen
  • Keine relevante Partei traut sich auch nur zu sagen, dass die Renten gekürzt werden müssen
  • Das Gesundheitssystem leidet unter einer immer älteren Bevölkerung und der einzige Ausweg sind höhere Sozialabgaben, von denen jüngere Gruppen natürlich erstmal weniger haben.

Quasi alle Demokratien zu einer Zeit aufgebaut, als sich niemand vorstellen konnte, dass die Bevölkerungspyramide einmal so aussieht wie heute. Institutionen, Wahlrechte und Verfassungen wurden in einer Zeit gemacht, als die Welt anders aussah. (Selbst wenn das Verfassungsgericht die Freiheit der Jugend im Zusammenhang mit Klimaschutz betont, wird das von der Regierung nicht wirklich ernst genommen, weil man mit der Jugend keine Wahlen gewinnt).

Ich will hier aber eigtl erstmal gar nicht jammern und kein Boomer-bashing betreiben. Mich interessieren eher Quellen, die das Thema behanden. Ich habe bei meiner Suche bisher nichts gefunden, was genau dieses Thema aufgreift und Lösungen vorschlägt.
Vielleicht kann mir die Community helfen.

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Kleiner Einwurf: Wahrscheinlich können die Parteien den exponentiellen Anstieg aber auch nicht verhindern:

Auch dieses Thema bringt mich zurück zu meiner Diskussion über die Sanierung der parlamentarischen Demokratie (s.u.). Dein Aspekt entspricht der Ursache Nr. 2: