Liebes Lage-Team,
nachdem der Wissenschaftsjournalist Nicholas Wade einen umfangreichen Long-Read im renommierten Bulletin of the Atomic Scientists veröffentlicht hat, gewinnt die wissenschaftliche Debatte um den Ursprung von SARS-COV-2 wieder an Fahrt. Wade schreibt, dass die Indiziden eher auf einen Laborunfall hinweisen würden. Beweise gebe es dafür allerdings nicht - für die Theorie des natürlichen Ursprungs aber genauso wenig.
Eine Gruppe von Wissenschaftler.innen hat im Magazin Science deshalb noch mal eine umfangreiche Untersuchung der Labor-These gefordert. Der Chefredakteur hat sich dieser Forderung angeschlossen.
Im Fokus stehen dabei auch die kontroversen Gain-of-Function-Versuche, bei denen ein Virus gefährlicher gemacht wird, sowie das Sammeln von potenziell gefährlichen Viren in der Wildnis. Der Molekularbiologe Richard H. Ebright bezeichnete diese Programme folgendermaßen: „looking for a gas leak with a lighted match.“ Laut dem Bericht im Bulletin soll das US NIAID über die EcoHealth Alliance solche Forschung in Wuhan finanziert haben.
Tony Fauci, Chef des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), hat dem zwar widersprochen. Das liegt aber woch eher daran, dass die in Wuhan durchgeführten Versuche schlichtweg nicht der Definition des NIAID entsprechen:
Siehe auch in der NYT und im STANDARD:
More Scientists Urge Broad Inquiry Into Coronavirus Origins - The New York Times