Lilith Wittmann hat mal wieder eine Sicherheitslücke aufgedeckt: Telefonieren im Gefängnis: Gravierende Sicherheitslücke aufgedeckt | NDR.de - Nachrichten - NDR Info
Weshalb ich denke, dass das für die Lage relevant sein könnte, ist wegen der Brisanz und gesellschaftlichen Bedeutung des Themas. Eva Wolfangel für die Zeit hat das auch ganz gut aufgedröselt: ein Anbieter hat hier eine Monopolstellung, kann Preise (bis zu 6ct/Minute telefonieren) diktieren und die Häftlinge müssen, bei eh schon niedrigen Einkommensmöglichkeiten, zwangsweise darauf zurückgreifen.
Fände es spannend, das auch aus Ulfs „GFF-Brille“ beleuchtet zu sehen.
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Das ganze Thema „Medien im Strafvollzug“ muss schon seit Jahrzehnten stärker auf die Agenda gesetzt werden. Dass Strafgefangene grundsätzlich keinen Anspruch auf einen internetfähigen Computer samt Internetanschluss haben ist ein Relikt aus der Zeit, als Gefängnis noch mit „Strafweise Langeweile mit Wasser und Brot“ gesehen wurde.
Das Ziel heute ist einhellig die Resozialisierung und - im Falle schwerer Straftaten - der Schutz der Allgemeinheit. Für die Resozialisierung ist das Verbot von Internet und Telekommunikation schlicht kontraproduktiv, für den Zweck des Schutzes der Allgemeinheit macht dieses Verbot nur in Einzelfällen Sinn (wenn z.B. Bosse krimineller Organisationen weiter ihre Organisationen führen können), aber in solchen Fällen wäre eine überwachte Internetverbindung immer noch besser als keine.
Strafgefangene haben leider in Bundestag und Bevölkerung keine Lobby, die sich effektiv für ihre Rechte und Interessen einsetzen könnte. Die gegenwärtigen Regelungen dienen jedenfalls nicht den Zielen des Vollzugs, sondern einzig dazu, den Strafgefangenen den Aufenthalt im Strafvollzug so unangenehm wie möglich zu machen - und das finden Konservative leider gut, selbst wenn es zu schlechterer Resozialisierung und somit höheren Rückfallquoten führt, was die eigentliche Sorge der Konservativen sein sollte… so ist das leider mit diesen ideologisch aufgeladenen Debatten.