Darf alles gesagt werden? Wichtigkeit von Faktenchecks

Bei diesem Vorschlag beziehe ich mich aktuell auf das Interview mit Putin, Aber auch andere Un- oder Halbewahrheiten, die zunehmend in den Äther gepustet werden.
Ich frage mich, ob die Faktenchecks nicht viel öffentlicher und mehr kenntlich gemacht werden müssten. Es gibt sie, das weiß ich, aber müssten sie nicht viel offensichtlicher sein, in der Hoffnung, dass das erzählen von Unwahrheit wieder weniger wird? So könnte doch z.B. auch in einer Tagesschau darauf hingewiesen werden, dass dies und jenes falsch m ist

Beispiele: Interview Putin, europäische Regelung Autos (Herr Wissing behauptet hier, etwas besonderes ausgehandelt zu haben), oder andere Äußerungen, die einfach falsche Zahlen nennen. Auch die öffentlich-rechtlichen könnten doch ihre Zuhörerschaft darauf hinweisen, dass man unter …… entsprechende Infos bekommt.
Geht so etwas nicht?

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Ist immer ein zweischneidiges Schwert. Der Medienkonsument im Kaninchenbau glaubt den Faktenchecks eh nicht.
Und gerade dieses Putin-Interview, das sich wohl nur wenige angetan haben und noch weniger ernst genommen haben, durch einen Faktenchecks erst in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu bringen kann damit genau den gegenteiligen Effekt bewirken.
Grundsätzlich ist es in einer Demokratie natürlich möglich, alles was nicht strafbewehrt ist, zu sagen.
Ob das Interview in Deutschland so ausgestrahlt worden wäre, ist fraglich. Denn in Deutschland wacht noch ein Medienrat, der da einige Beschwerden bekommen hätte. In anderen Staaten ist das Fernsehen leider schon längst kaputt.

Finde ich einen guten Ansatz. Allerdings bleibt dann auch die Frage, wo man aufhört.

Beispielsweise jede:r beliebige MdB, wenn MdB über die Kürzungen im eigenen Resort sprechen:

„Aufgrund der Schuldenbremse musste hier was weg.“

Ist zwar nicht falsch, suggeriert aber eine hoheitliche Unverrückbarkeit der Schuldenbremse, die aber faktisch nicht existiert, sondern nur von FDP so dargestellt und vielleicht auch so verstanden wird.

So etwas wie eine Tagesschau wäre dann einfach nicht möglich. So viele Meldungen in so einer kurzen Zeit funktionieren dann nicht mehr. Führt zur Frage über die Prioritätensetzung in der Tagesschau. Muss jeden Tag über irgendwelche Sportarten berichtet werden, die letztlich 0 Relevanz haben und bei interessierten Leuten eh auf Sportschau oder so konsumiert werden?

Aber ich unterstütze diesen Ansatz sehr. Schafft Transparenz, die wichtig ist und immer wichtiger wird.

So meine Gedanken dazu.

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In Zeiten von Twitter (X), von Tagesschau Sendungen in denen Fragmente von Statements gesendet werden, von Push Nachrichten kann man Faktenchecks eigentlich den Hasen geben. V.a. in Talkshows wird ja immer wieder darauf verwiesen, aber ich wüsste nicht einmal, wo ich diese finde.

Entweder diese Falschaussagen werden unmittelbar direkt eingeordnet und korrigiert, oder man kann es gleich bleiben lassen.

Es ist ja nicht immer nötig, die Aussagen als wahr oder falsch zu bewerten. Es reicht ja eine überprüfte Wahrheit als Hinweis daneben zu zu stellen.
Wichtig ist nur, dass es niederschwellig zu erreichen ist.

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Aber genau um das finden geht es z. B.!
Klar können in der Tagesschau (als Beispiel) die Nachrichten nicht alle korrigiert werden, aber sie sollten darauf hinweisen, dass das und das nicht stimmt und dann mitteilen, wo es Fakten dazu gibt. In Zeiten von geteilten Bildschirmen und Einblendungen sollte das kein Problem und auch kein großer Zeitverlust sein.

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naja, wenn etwas definitiv falsch ist, kann das gerne direkt angezeigt werden. Aber ich denke auch die Zwischenschritte wie unvollständig, *umstritten, irreführend o.Ä. sollten direkt gekennzeichnet werden.

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Das Problem ist das die Aussagen meist so formuliert sind das sie nicht völlig falsch sind sondern eher…„ungenau“. Christian Lindner z.b. weiß genau, wie er etwas formulieren muss, dass es nicht angreifbar ist. Oder eine Afd wie es zwischen den Zeilen anders klingt. Faktenchecks sind meist auch Aufwendig und in einem so großen Rahmen wie den Nachrichten auch dann sehr kostspielig. Da wird dann häufig lediglich die Gegenpartei um eine Stellungnahme gebeten und die Wahrheit liegt meist in der Mitte. Es gibt mittlerweile viele Seiten im Internet wie z.b. mimikama usw. Die auch Faktenchecks machen. Aber das nachgehen ist natürlich nicht niedrigschwellig. Das Problem heutzutage ist auch, dass viele Menschen Fakten nicht mehr interessieren, weil die Falschaussagen besser in ihr Weltbild passen.

Ich mache eher die Erfahrung, dass Menschen keine oder kaum Fakten kennen und Gespräche einen „besseren“ Weg nehmen, wenn Informationen ins Spiel kommen.

Für Tagesschau / Heute könnte man Richtigstellungen einblenden, ohne die Aufzeichnung einer Rede oder eines Interviews zu unterbrechen. Vielleicht verschiedene Farben unterlegt für „falsch“ (Zahlen), „unbelegt“, „fraglich“, „ungenau“ o.ä. Die Einblendungen könnten stehen bleiben und unten angefügt werden. Die Farben und Längen der Listen würden schnell einen Gesamteindruck beim Zuschauer hinterlassen. Diese Einblendungen könnten abschaltbar gemacht werden (die mit dem Ergebnis der Faktenchecks nicht einverstanden sind, wollen es nicht wissen und man würde sie auch nicht zurückgewinnen, also ruhig ausblenden lassen).

Sehe ich auch so.

Ich muss sagen, dass ich keine Fakten Checks in den Nachrichtensendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehen vermisse, ich fühle mich da immer korrekt informiert.

Jedoch gucke ich nie die Tagesschau, sondern das heute journal. Ich hatte noch nicht das Gefühl, dass sie dort kontroverse Aussagen uneingeordnet stehen lassen.

Wo es meiner Ansicht nach Verbesserungspotenzial gibt, sind Talkshows.

Veritable Grütze von Politikern jeglicher Couleurs (jedoch schon vornehmlich AfD, Union und Freier Wähler) wird meistens unkommentiert gelassen.
Die Fakten-Checks, die Sendungen wie „Hart aber Fair“ anbieten, sind leider erst Tage später verfügbar und nur sehr oberflächlich.

So bitter es klingt, aber ich denke, wir brauchen in Talkshows eine Art Schiedsrichter der Aussagen der Teilnehmer sofort in den Kontext und richtigstellt.

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Genau.
Aber auch die Moderatoren (ganz schlecht Maybrit Illner) erfüllen ihre Aufgabe nicht, vorbereitet zu sein, Zshlen parat zu haben und konsequent nachzuhaken.

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Ich finde Talkshows prinzipiell extrem unnötig. Diese verkommen immer zu Entertainmentevents, wo mit Buzzwords um sich geschmissen wird und die Moderatoren Selbstdarstellung betreiben. Mir ist da auch noch das Fangirl Interview von Anne Will mit Angela Merkel im Kopf, was schlicht zeigte wie schnell solche Formate instrumentalisiert werden können.
Und die Tagesschau ist schlicht zu kurz um gehaltvoll zu sein und ordnet leider nichts ein. Möglicherweise funktioniert sie in dieser Form in Zeiten massiver Fake News Verbreitern, Lügnern und Populisten in den Parteien nicht mehr.

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