Corona und Wirtschaft

Hallo Jungs,
könnt ihr bitte diskutieren, ob die Aussage „stärkere Coronamaßnahmen schaden der Wirtschaft“ zutrifft.
Als link würde ich auch auf Which countries have protected both health and the economy in the pandemic? - Our World in Data hinweisen: Die zeigen: Weniger Tote, weniger Verlust an Wirtschaftswachstum.

Aus meiner Sicht: kranke und verstorbene Menschen konsumieren nicht und deswegen sollte man stark gegensteuern, um die Fall-Zahlen zu drücken.
Leider ist in der obigen Statistik Australien nicht drin, die zwei Wellen extrem rigide bekämpft haben.

Spiegel hatte auch einen Artikel zu dem Thema, aber der ist hinter einer Pay-Wall, und kann man deswegen nicht lesen:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-in-bayern-und-nrw-markus-soeder-oder-armin-laschet-wessen-strategie-ist-erfolgreicher
Aus einem 2 Bundesländer Vergleich kann man nicht so viel lernen wie aus dem Staaten-Vergleich.

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Interessantes Thema.

Im im NDR-PodcastCorona und die Wirtschaft wurde auch deutlich das die aktuellen verschlechterten „Prognosen“ zur wirtschaftlichen Entwicklung von sehr optimistischen Annahmen ausgehen.
Andere Szenarien (zB. erneute größere Einschränkungen) würden zu deutlich düsteren Vorhersagen führen.

Das kann man imo nicht so pauschal sagen… Deine Betrachtung ist jetzt volkswirtschaftlich, auf das Wirtschaftswachstum bezogen. Da mag das durchaus so sein.

Aber dem kleinen Restaurat mit 10 Mitarbeiter, dem Soloselbstständigen in der Veranstaltunngsbranche, die wegen Corona-Maßnahmen pleite gehen, nutzt es wenig, wenn das Wirtschaftswachstum trotz Einschränkungen weiter nach oben geht.

Wenn man es mal realistisch betrachtet ist das, die Herausforderung vor der die Politik steht:
Was darf uns ein Coronatoter als Gesellschaft kosten? Wie viele verlorene Arbeitsplätze sind uns das wert?

Klingt hart, aber diese Abwägung müssen Politiker unterm Strich treffen, um die ich sie gerade nicht beneide.

Die Frage war nicht, ob kleine Restaurants, Soloselbstständige leiden. Sie tun es. Die Frage ist, ob striktere und kurze Maßnahmen (Australien) mehr schaden als weichere (Schweden). Deine Hypothese ist, in Schweden ist es besser als in Australien. Leider hast du keine Beweise, Daten dafür.

Weil nicht nur die Vorschriften den kleinen Restaurants und Soloselbständigen zu setzen. KUNDEN fühlen sich nicht wohl, … Wenn strikte Maßnahmen kurz sind und die Zahlen runterbringen, die Menschen sicherer sich fühlen, dann kann man die Maßnahmen wieder lockern.

Und um deine Frage zu beantworten. NULL Coronatote darf die Gesellschaft kosten. Das Grundgesetz schützt den Menschen, nicht das vornehmlich kleine Restaurant. Wenn man Dein Argument weiter denkt, wieso nicht death-matches? Viele Leute wollen es sehen, kleine Anbieter können bei den Wettkämpfen Würstchen verkaufen.

Und wer seine Sätze mit „Klingt hart…“ beginnt. hat schon seine Menschlichkeit und Humanismus verloren. Dann haben die Fundamenatlen der Welt schon gewonnen. Das macht mich traurig.

Gegenfrage: Wieviele Tote darf die Influenca „kosten“?

P.S. Damit will ich nicht Corona mit Influenca gleichsetzen, ich möchte nur den fehlenden Realismus in der schwarz/weiss Aussage darlegen.

Es ist definitiv kein „Entweder Oder“ Thema. Wenn es möglich ist sollte es keine Coronatote, Grippetote, Verkehrstote etc. geben. Fakt ist das kann man nur in begrenztem Maße verhindern/eingrenzen, wenn man totale Verbote, Impflichten, totale Überwachung umgehen will. Das ist erstmal unabhängig von der Wirtschaft.
Fakt ist auch die Wirtschaft wird leiden egal ob die Coronamaßnahmen strenger oder lockerer werden. Warum, weil es ein globales Problem ist. Inländisch kommt natürlich noch hinzu das die Leute auch mit lockeren Maßnahmen von sich auf weniger konsumieren und Reisen würden.
Aber das globale ist viel treibender weil wir in der Zulieferung und im Vertrieb einfach auf das Ausland angewiesen sind. Dadurch allein wird die Wirtschaft leiden. Der wahre Einbruch der Wirtschaft ist noch garnicht abzusehen. bzw. nicht unbedingt der Wirtschaft, sondern eher der Gesellschaft weil die Insolvenzen und Entlassungen noch vor uns stehen. Das wird erst Mitte 2021 als nächstes, Ende 2021 als weiteres und als letztes wenn die Krise unter Kontrolle ist komplett ersichtlich sein. Sollte eine extrem Hohe Arbeitslosigkeit folgen oder die Wirtschaft extremen Schaden nehmen hat das ebenfalls sehr große Soziale und damit Gesundheitliche Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das ist alles nicht Gegeneinander abzuwiegen aber man darf es nicht vergessen.

Kranke Menschen sind unproduktiv, tote sowieso. Darüber wird in der Debatte selten gesprochen. Und was bedeutet eigentlich „die Wirtschaft“? Ist es der Aktienmarkt? Leiden Solo-Selbstständige, bestimmte Branchen oder gewinnen bestimmte Geschäftsmodelle? Und hätte Deutschland die Hausaufgaben in Sachen Digitalisierung gemacht, stünden wir dann nicht besser da? So viele Fragen. :slight_smile:

Und wenn schon über die wirtschaftlichen Folgen diskutiert wird, lohnt sich auch ein Blick auf die Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Die Bazooka von Hr. Scholz soll nämlich nicht zugunsten der Beschäftigten eingesetzt werden, stattdessen droht eher die systematsiche Abwertung der Entgeltordnung. Das bedeutet dann konkret weniger Geld für die Beschäftigten, was Volkswirtschaftlich nicht klug sein kann

https://unverzichtbar.verdi.de/++co++b685862e-c12a-11ea-8321-525400b665de

Deine Frage ist eine typische „Whataboutism“. Mich enttäuscht, dass Du die Diskussionen in LdN zu dieser Methode nicht kennst.

Anm: Keiner sagt, dass man mehr influenca-Tote hinnehmen muss, damit die Wirtschaft steigt. Ich nicht, Du nicht, also wieso bringst du dieses Thema an wenn es um Wirtschaft und Corona-Maßnahmen geht?

Anm 2: Dein „Realismus“ ist nicht notwendiger Weise der objektive „Realismus“ oder mein „Realismus“ Also bitte nicht dieses Wort verwenden, um --scheinbar-- mich zu diskreditieren.

Das Influenza-Argument zielte ja auch in die Gegenrichtung, denke ich.
Wir haben jedes Jahr 10000-50000 Grippetote. Diese Zahl könnten wir sicher deutlich senken, wenn wir immer von November bis März Maskenpflicht ausrufen, alle Veranstaltungen absagen und einen Lockdown machen.

Scheinbar entscheiden wir uns aber gegen diese Maßnahmen…

Ich bin enttäuscht von der Diskussionskultur hier im Forum und bereue dieses Forum betreten zu haben. Mein Themenvorschlag hatte das Ziel zu erkunden, wie Corona-Maßnahmen und wirtschaftliche Entwicklung zusammen hängen, um zu klären, ob die verbreitete Meinung, strikte Corona-Maßnahmen sind schlechter für Wirtschaft als weiche. Dazu hatte ich Daten gegeben, die die Meinung widerlegen/bestätigen kann.

Stattdessen schreibt jeder seine Meinung zu Tarirfverträgen, Influenca usw., ohne die Worte „Maßnahmen“ und „Wirtschaft“ mit irgendwelche Beweise/Daten zu hinterlegen.

Dabei hat der Nobelpreisträgen Thaler, Erfinder der Behavioral Economics, gezeigt, dass Meinungen/ Vorstellungen weit von der messbaren Realität abweichen. Und wir alle haben das gesehen, als Politiker und Experten uns gesagt haben, wozu Mindestlohn, Flaschenpfand, Steuersenkungen, Autokaufprämie etc führen.

Wenn also unsere Vorstellungen und die Realität so stark sich unterschieden, dann müssen wir unsere Aussagen mit Daten überprüfen. Das habe ich in diesem Forum nicht erlebt und deswegen hätte ich dieses Thema nicht vorschlagen sollen.

@Ulf, viele Antworten hier ähneln den Antworten die ein russischer/google Algorithmus geben würde (Man greift ein paar Stichworte aus den bisherigen Posts und baut mit AI Antworten daraus.). Könnte man es mit Captcha bei jeder Kommentareingabe den Algorithmen schwieriger machen? Ich kann nicht beweisen, ob Algorithmen sind, aber es würde mich nicht wundern und ein Schutz für die Zukunft sein.

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