COP26 Klimagerechtigkeit

Ich habe dieses Jahr an der Konferenz in Glasgow teilgenommen und während ich mich gefreut habe, dass ihr über die Konferenz so differenziert berichtet habt, ist mir eins der wichtigsten Themen generell in der deutschen Berichterstattung über die COP definitiv zu kurz gekommen: in dem gesamten „for future“-Narrativ, das in Deutschland vorherrscht wird vernachlässigt, wie die Klimakatastrophe jetzt in der Gegenwart unglaublich viele Menschenleben gefährdet. In den meisten Redebeiträgen von Menschen aus MAPA Countries - sowohl von Vertreter*innen auf der COP als auch auf den Demos - wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass es eigentlich deren Kampf ist und gleichzeitig ihre Stimmen am wenigsten gehört werden. In der Klimagerechtigkeitsbewegung werden diese Kämpfe als „front line struggles“ bezeichnet. Ich würde euch bitten eure Reichweite zu nutzen um auf den eurozentristischen und neokolonialistischen Aspekt der deutschen Berichterstattung aufmerksam zu machen. Die Stimmen der Menschen aus MAPA Countries sind sowohl auf der COP unterrepräsentiert.

Ich bin selbst seit Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv und bis zu dieser COP war mir nicht bewusst, dass unser „for future“ Narrativ vernachlässigt, dass es hier eigentlich um die Gegenwart und um das jetzige Überleben von Menschen geht. Das haben MAPA Aktivist*innen auf der COP versucht klarzumachen und ich würde euch darum bitten, diesen Stimmen in eurem Podcast Gehör zu schaffen.
Am Ende der Konferenz konnte ich einfach nach Hause fahren, mich über die Ergebnisse der COP ärgern und euch jetzt in meinem warmen Zimmer diese Mail schreiben, während Menschen in anderen Teilen der Erde weiter über ihr Überleben kämpfen müssen. Lasst uns diesen Menschen mehr zuhören, ich glaube das wird viel bewirken.