Briefeschreiben wirkt

Ich bin nicht so der Demogänger, kann aber als Jurist ganz gut Briefe schreiben.

Die Anregung in der Lage, sich gegen die rechten Bestrebungen zu engagieren, indem man die Abgeordneten seines Wahlkreises anschreibt, habe ich daher gerne aufgenommen und die in meinem Wahlkreis zuständigen Abgeordneten von CDU, SPD und Grünen angeschrieben.

Und was soll ich sagen, man verschafft sich zumindest Gehör. Die erste schriftliche Antwort kam vom Landtagsabgeordneten der CDU und nun bietet die CDU-Bundestagsabgeordnete ein Telefonat an.

Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass dann morgen der AfD-Verbotsantrag folgt. Ich hoffe aber, dass ich damit zu einem argumentativen Gegengewicht gegen die, vermutlich überepräsentierten, rechten Stimmen auf den Politikerschreibtischen beitragen kann.

Ich habe das in ähnlicher Form schon einmal anlässlich der Causa Kemmerich in Thüringen gemacht und auch damals Antworten von diversen Politikern erhalten.

Solche Schreiben kommen also an.

Was die Reaktionen angeht, habe ich festgestellt, dass konservative Politiker da deutlich aktiver waren und sind. Dass muss man auch mal anerkennen und kann dem linksliberalen Lager nur empfehlen, sich da ein Scheibchen abzuschneiden.

3 „Gefällt mir“

Ich habe auch schon eine Antwort bekommen.
Man muss halt zeigen, was man will.
Vielleicht sollte man auch an Ländervertreter schreiben. Eine Petition wurde ja dem Bundesrat übergeben.

1 „Gefällt mir“

Herzlichen Dank für euer Engagement, das freut mich wirklich sehr sehr!

1 „Gefällt mir“

Was kann man eigentlich gegen die Hetze im Fernsehen tun? Auch Briefe schreiben? Wirkt das wirklich @vieuxrenard ? Hab ich auch schon einmal gemacht, aber wenn es wirken könnte, müsste man das ja intensiver betreiben.

Talkshows sollten eigentlich verboten werden, sie tragen Null zur Information bei.
Ganz, ganz schlimm und zusammen mit der Bezahlkarte (von der behauptet wird, sie diskriminiere nicht, obwohl es ihr erklärter Zweck ist zu diskriminieren) ein echter Tiefpunkt ist für mich die Sendung von Maybrit Illner vom 15.2.2024, Link in der ausschließlich gewetteifert wird, wer am besten abschiebt, in der vom Steigen und Fallen der Zahlen gesprochen wird wie bei Corona (Es sind Menschen!!), in der Frau von Storch mehrfach auf die Aussage des Bundeskanzlers verweisen kann, dass er ja genau dasselbe wie die AfD wolle, nämlich „im großen Stil abschieben“. Etc.
Es wird über Gewalt an den Außengrenzen Europas und ähnlich Schlimmes in gelassenem, fast belustigtem Ton (zumindest von Frau Illner) gesprochen. Vier Tage vor dem Jahrestag des Anschlags von Hanau.

Es wird über die Stimmung in der Bevölkerung gesprochen. Man möchte ihnen zurufen: Leute, ihr macht diese Stimmung.

Eigentlich schaue ich deshalb keine Talkshows mehr, es ist nicht mehr zu ertragen, tut fast körperlich weh. Aber ich habe mich jetzt doch damit beschäftigt, um es hier zitieren zu können.

Auch Markus Lanz, wie Frau Illner Millionär, zeigt in seiner Talkshow deutlich, dass er die Bezahlkarte so gar nicht bedenklich findet. Wie sollte es auch anders sein? Sie sind ja nicht betroffen. Beide so unglaublich entfernt von der Realität und von den Gefühlen und Problemen Armer und Geflüchteter.

Warum gibt es keine Talkshows nur mit den betroffenen Menschen selbst? Mit den Geflüchteten, den Supermarktkassierern, den Alleinerziehenden, den Aufstockern, den Jugendlichen, die zukünftig ohne etwas Bargeld zurechtkommen sollen, den von Rassismus Betroffenen etc. ? Warum sitzen dort vor allem Politiker und Journalisten? (Sehr erfreuliche Ausnahme: Ulf bei Hart aber fair Link

Das alles ist ein Wendepunkt. Klassenkampf von oben. Reiche schaffen Millionen ins Ausland, umgehen oder hinterziehen Steuern, verstecken ihren Reichtum (z.B. Familie Boehringer, die gegen ihr Auftauchen auf entsprechenden Listen geklagt hat). Dieses wird in Medien und Politik kaum thematisiert (erfreuliche Ausnahme ist die Dokumentation von Julia Friedrichs und Jochen Breyer Link). Auf der anderen Seite werden Arme drangsaliert, ihre geringen Mittel weiter gekürzt und die Missgunst gegen sie provoziert und verstärkt.

… Fortsetzung folgt

1 „Gefällt mir“

Es scheint niemanden zu interessieren. Hilft es wirklich, wenn ich einen Brief schreibe? Ich formuliere das provokativ, weil ich mal wieder ziemlich frustriert bin und über so viel Menschenverachtung verzweifle.

Ich denke schon.

Natürlich ändert ein Brief die Meinung des Abgeordneten nicht aber die Masse machts. In der Lage haben sie auch gesagt, dass die alten, weißen Männer ganz massiv Briefe schreiben und so die Abgeordneten nach rechts ziehen.

Ich selber habe bzgl. des Wunsches nach einem Verbotsverfahren gegen die AfD auch jeweils einen Brief an die Bundestagsabgeordneten in meinem Wahlkreis geschrieben (SPD und CDU) und bekam wenigstens von beiden eine Antwort.

Alleine für die Antworten der Abgeordneten lohnt sich meiner Ansicht nach das Briefeschreiben.

Der CDU Abgeordnete hat mir zurückgeschrieben, dass er das für eine gute Idee hält und sich für diesen Kurswechsel in seiner Partei einsetzt.

Von der SPD Abgeordneten hab ich die Standard-Gegenargumente zurückbekommen:

  • AfD Verbotsverfahren ist ein Risiko, weil es schief gehen könnte
  • Man muss die AfD politisch stellen.
  • Man muss sich nach wie vor um die 25% bemühen und sie von der Demokratie überzeugen.
2 „Gefällt mir“