@unkreativ: Das sehe ich genau so. Der Großteil des Wassers der Flüsse rund um die Alpenrgionen hat seine Quelle in den Alpen. Und dort fungieren Gletscher als Speicher, bzw. als Kondensatoren, die sich im Winter auffüllen und im Sommer wieder entleeren. Die Gletscher glätten also die sonst unstete Sinuskurve in der ganzjährigen Wasserversorgung unserer Flüsse. Sind die Gletscher weg, wird es in den Flüssen der angrenzenden Alpenregionen unausgewogen werden mit der ganzjährigen Wasserversorgung.
Zitat aus Staudämme statt Gletscher? | ETH Zürich
Unsere Alpengletscher sind wichtige Wasserspeicher. Sie helfen, den Abfluss in den Strömen Europas auszugleichen. Seit 1980 gaben die Gletscher jedes Jahr ein Wasservolumen ab, das ausreichen würde, um den Zürichsee mehr als einmal komplett aufzufüllen. Mit der Klimaerwärmung werden die alpinen Eismassen jedoch bis 2100 fast komplett abschmelzen, und der Wasserabfluss wird in heissen und trockenen Sommermonaten stark abnehmen – die Folgen für die Wasser-, Energie- und Landwirtschaft könnten verheerend sein. […]
Zitat aus Keine Gletscher, kein Wasser? | ETH Zürich
[…] Gletscher stabilisieren im Sommer die Pegel der grossen Flüsse, da dann viel Eis schmilzt. […] Vor allem in Zentralasien, zum Beispiel in den Zuflüssen zum Aral See oder dem Indus, wird man aufgrund der trockenen Sommer starke Einbussen in der Wasserverfügbarkeit hinnehmen müssen. […] Das gleiche gilt für einige Flüsse in den Anden, sowie, in geringerem Ausmass, für die Alpen. […]
Und mittelfristig wird es mit den Gletschern auch nicht besser, denn es steckt bereits so viel CO2 im System, welches über die nächsten Jahrzehnte erst zur Wirkung kommen wird, dass wir schlichtweg nichts mehr gegen die Abschmelzung der Gletscher tun werden können. (Link, Link) Dieser Zug ist bereits abgefahren und wir werden ihn nicht stoppen können.
Zitat aus Klimawandel in den Alpen: Dramatische Gletscherschmelze in nur 14 Jahren - DER SPIEGEL
[…] Bis 2050 könnte die Hälfte der Gletscher in den Alpen geschmolzen sein - und zwar völlig unabhängig davon, ob es noch gelingt, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren oder nicht. […]
Zitat aus Ewiges Eis schmilzt weiter: Gletscherschmelze nicht mehr zu stoppen | BR Wissen
Egal, was wir tun, die Gletscher werden schmelzen. Zu diesem frustrierenden Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Bremen und Innsbruck.

Der Ausgetrocknete Po hat es diesen Sommer vorgemacht.
Bei all dem gibt es doch eine positive Nachricht: Europaweit ist die Trinkwasserversorgung nicht durch die Gletscherschmleze bedroht. Aber auf Wasserkraft in den Alpenumländern zu setzen ist nur unter ganz bestimmten Bedingungen zielführend. Wenn die alpinen Länder z.B. weitere Riesen-Stauseen bauen, die zumindest teilweise den Speichereffekt der Gletscher simulieren können. Das wäre mir aber zumindest langfristig viel zu unzuverlässig. Mittelfristig aber durchaus noch brauchbar.