Jeden Februar findet in Budapest der „Tag der Ehre“ statt, bei dem tausende Nazis und Faschistinnen in Wehrmachtsuniformen und mit NS-Symbolen durch die Stadt ziehen. Diese Glorifizierung des Nationalsozialismus wird teilweise vom ungarischen Staat finanziert. Im Februar 2023 führte ein antifaschistischer Gegenprotest zu körperlichen Auseinandersetzungen, worauf mehrere Festnahmen und internationale Fahndungen linker Personen folgten. Drei Antifaschistinnen stehen bzw. standen in Budapest vor Gericht. Zudem wurden die Antifaschistinnen Maja und Hanna von deutschen Behörden verhaftet. Maja wurde nach monatelanger Auslieferungshaft rechtswidrig nach Ungarn überführt. Hanna befindet sich derzeit in deutscher Untersuchungshaft und ihr droht dasselbe Schicksal. Ungarn gilt als rechts-autoritärer Staat, in dem menschenunwürdige Haftbedingungen herrschen, mit einer öffentlichen Vorverurteilung zu rechnen ist und rechtsstaatliche Mindeststandards nicht eingehalten werden.
Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts: Bundesverfassungsgericht - Presse - Begründung der einstweiligen Anordnung zur Auslieferung eines deutschen Staatsangehörigen nach Ungarn