Dein Wikipedia Link sagt überhaupt nichts zur technischen Laufzeit (oder ich habe es nicht gefunden)
Und dein Heise Link enthält eine spekulative Aussage von einem Wissenschaftler der an dem Thema dran ist, aber auch nur zum Druckbehälter.
(Wir erinnern uns, das ist das Teil was immer wieder wegen Schweißnahtproblemen zu Abschaltungen geführt hat)
Ansonsten steht in dem Heise Artikel nur, dass zum Thema technische Lebenserwartung viel zu wenig Daten existieren, da die durchschnittliche Lebenserwartung eines AKW bei nur 21 Jahren liegt
Wenn du das sagst. Die Laufzeitverlängerung bei der ich dabei war, war Schlappe 6 Jahre im Verzug und hat ungefähr das dreifache des veranschlagten Preises gekostet.
Aber ist ja kein großes Thema sowas übers Knie zu brechen, wenn man als absolut unwissender in der Thematik das nur behauptet.
Der Spiegel-Artikel ist paywalled und der Zeit Artikel bezieht sich auf denselben TÜV der mit seinem Schnellgutachten in Bayern mächtig auf die Schn… gefallen ist.
Aber nur bis man sie successive abschaltet, was bei deinen AKW Plänen gar nicht passiert.
Oder aber doch, bis wegen deiner „ist ja kein großes Thema“ Aktion das erste Teil in Deutschland hoch geht.
Dann würdest du dich über die nur 2000 Toten pro Jahr (Tendenz abnehmend) freuen.
Ohne mich näher damit zu beschäftigen, aber was sagt denn die UN über das vorzeitige Ableben der Liquidatoren von Tschernobyl?
Hatte irgendwann Mal von einem Engländer ein HistoryYouTube Video gesehen der dort war und dem von dem derzeitigen Personal dort gesagt wurde, dass die nicht in der Statistik aufgeführt wurden.
Und hier noch am Schluss ein paar von den statistischen Tricks.
Es gibt keine Überkapazitäten durch abgeschaltete AKW.
Und du ignorierst dass bereits Anlagen in Planung und in Bau sind, die bereits zur Abregelung von Kohlestrom beitragen können.
Danach ist in 7 Jahren Schluss mit der Kohleverstromung.
Aber hey du planst ja noch mindestens 8 Jahre am Ersatz.
Irgendwie scheinen die Beteiligten aus Stromkonzernen und Politik anders zu planen als du.
Die seit 2022 gültige Version der Erneuerbare-Energien-Gesetzes sieht vor, dass im Jahr 2027 schon 433 TWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden soll. Bei einer Erzeugung von 243 TWh im Jahr 2022 würde bereits die derzeit 190 TWh Kohle&Atom ersetzen. Statt uns mit vielleicht 30 TWh aus Schrottreaktoren abzulenken, sollten wir nun endlich mal Tempo machen und die geltenden Gesetze umsetzen.
Dazu brauchen wir alle MitarbeiterInnen im Wirtschaftsministerium und sollten diese wirklich nicht weiter mit Atompipifax belasten. Auch sind viele MitarbeiterInnen von RWE&Co nicht doof und gerade die jüngeren haben längst begonnen, sich konzernintern umzuorientieren und in zukunftsträchtige Abteilungen wie Windenergie und Speichertechnologie zu wechseln. Leider sind wir beim Aufbau von Windparks (insbesondere offshore) auf größere Player, wie RWE und EnBW angewiesen und wenn man nun einen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken wünscht, dann geht das auch personell zu Lasten deren Fähigkeit, Erneuerbare auszubauen und wir werden in 10 Jahren so schlecht dastehen, wie heute.
Ich auch, wir werden wieder eine CDU geführte Regierung sehen, die das Ganze wieder verschleppt und vielleicht (wie die schwedische) sogar wieder auf Kernkraft setzt die dann irgendwann in 20-30 Jahren in relevanter Menge vielleicht an’s Netz gehen könnte…
Vorher wird’s wahrscheinlich ziemlich dunkel werden, da die Kohlekraftwerke ja auch nur eine begrenzte Lebensdauer haben.
Machen wir uns nix vor, die bürgerlichen haben es bisher verbockt und werden es weiterhin schaffen.
Der Industrie Standort Deutschland wird dann zwar hinüber sein, aber wenigstens haben ja alle die Grünen als Sündenbock und können, wie du, oberschlau behaupten sie hätten ja schon immer Recht gehabt und deswegen wäre es richtig gewesen die notwendige Transformation aufzuhalten mit jedem legalen und illegalen Trick.
Es ist zu etwas zu einfach sich hinter dem Argument zu verstecken, dass die UN immer recht hat.
In dem Artikel wird angesprochen, dass die offizielle Bearbeitung Schwächen aufweist, weil die Datenlage zu schlecht ist um bessere Abschätzungen zu treffen. (Ukraine: Tschernobyl: Schätzungen über Todeszahlen weichen stark voneinander ab · Dlf Nova). Weder die Zahlen von der UN noch die von den jeweiligen Modellrechnungen sind in Stein gemeißelt und wir werden es vermutlich nie herausfinden. Daher ist es aus meiner Sicht nicht zuträglich in diese Diskussion das Argument „Tote von Tschernobyl vs. Kohlekraftwerke“ aufzunehmen.
Das bedeutet bei Windenergie auf Land mittelfristig etwas mehr als 7 GW Ausbau pro Jahr (2017 hatten wir trotz Altmeier 5 GW) und zugegebenermaßen ambitionierte 20 GW Solarausbau pro Jahr (Rekord war 2011 mit 8 GW).
Niemand sagt, dass das einfach wird, aber der Umstieg auf Erneuerbare ist der einzige Weg, mit dem wir überhaupt eine Chance haben, in einer realistischen Zeitskala sektorübergreifend zu dekarbonisieren. Der Stromverbrauch wird durch E-Mobilität und Verbrauch in anderen Sektoren (siehe Verbot von Ölheizungen) steigen. Atomstrom ist da einfach bestenfalls eine numerisch völlig unbedeutende Nebelkerze und in der Realität ein Inovationshemmer, der wichtige Weichenstellungen in Industrie, Verwaltung und Politik blockiert. Selbst Frankreich hat gesehen, dass es den steigenden Stromverbrauch eben nicht mit Powerpointreaktoren decken kann: Es investiert nun 2,08 Milliarden in einen Offshore-Windpark, weil selbst ein Macron gerne irgendwann auch einmal Strom für seine Euros hätte und nicht nur Löcher in der Bilanz von EDF stopfen will.
In dem Artikel sind 4 Daten genannt: Die UN, 2 Anti-Kernkraft-Lobbys und eine Professorin, die ich nicht kenne.
Auf der Basis kann ich auch den Klimawandel per se negieren. Auch da gibt es im Wissenschaftsbetrieb „Querdenker“, die den leugnen und dazu „Studien“ erstellen.
Erst gemeinte Frage: haben Sie die Daten in dem von Ihnen angegebenen Link gelesen?
Ziel WKA 2028: 99 GW, aktuell installiert 58 GW, d.h. 6,83 GW / Jahr müssen aufgebaut werden. 2022 wurden gerade mal 2,4 GW gebaut: Deutschland in Zahlen | BWE e.V.
==> Durchschnittlicher Faktor 2,85. Mit der Tatsache, dass für 2023 z.B. nur ein Zubau von 3,9 GW geplant ist und dieser aller Wahrscheinlichkeit nicht erreicht wird. Was in den späteren Jahren zu entsprechend höheren Ausbauzahlen führt. Zudem steigt in den kommenden Jahren die Zahl der WKAs deutlich an, die ihre Lebensdauer überschritten haben und somit ersetzt werden müssen.
Ziel PV 2028: 172 GWp, aktuell installiert 66,5 GW, d.h. durchschnittlich müssen 17,6 GW / Jahr installiert werden. Zubau 2022: 7,5 GW (7,5 Gigawatt Photovoltaik-Zubau 2022 - ERNEUERBARE ENERGIEN).
==> Durchschnittlicher Faktor von 2,35.
Meine „aus der Hüfte“ geschossenen Zahlen kommen ziemlich genau hin. Bei WKA etwas zu hoch, bei PV etwas zu niedrig.
Ich bin nicht gegen den Ausbau der EE, ich bin gegen die Abschaltung der AKWs, so lange stattdessen Braunkohle verbrannt wird. Die Laufzeitverlängerung würde auch genau 0 Innovationshemmnis darstellen, da sie einzig und allein Braunkohlemeiler substituieren würde.
Ach ja. Welche Partei hat 2000 nochmal das katastophal gestaltete EEG gemacht? Welche Partei hat dafür gesorgt, dass wir Atomkraft defakto durch Braunkohle ersetzen? Schauen wir uns doch mal die Opportunitätskosten durch den Atomausstieg an:
Seit 2003 bis Ende Q3/2022 wurden ca. 890 TWh Strom durch Braunkohle erzeugt, die alternativ durch AKWs hätten generiert werden können:
Dies hat somit ca. 1 Millarde unnötige Tonnen CO2 erzeugt, ca. das 1,5-fache des dt. Gesamtjahresausstoß
Jetzt wird es ein wenig absurd. Das 2000er EEG-Gesetz war ziemlich effektiv darin, überhaupt Wind und Photovoltaik konkurrenzfähig zu machen. Nicht nur deutschlandweit, sondern auch international. Zeitweise (zwischen 2005 und 2010) war die Hälfte der weltweiten installierten Solarkapazität in Deutschland installiert, was überhaupt die rasanten Preissturze bei Solarenergie ermöglichte. Deutschland war das erste große Industrieland, das das in großem Stil unternommen hat, während Frankreich seit Beginn der 2000er Jahre am superduperschicken EPR herumbastelt.
Ohne das 2000er EEG-Gesetz würden wohl auch in China, Italien, Australien, den USA und Japan ein paar Solarpanelfrabriken weniger und dafür einige Kohlekraftwerke mehr stehen.
Und, was ist der Effekt des EEGs in Deutschland? Deutschland hat seinen CO2-Ausstoß im Vergleich zu England, das dort marktorientiert und zielbasiert reingegangen ist, wesentlich weniger reduziert und das bei um Längen höheren Kosten. Das EEG war also maximal ineffizient, wenn es um den Klimaschutz geht.
Deutschland hat diese Woche wiedermal den dreckigsten Strom in Europa - nach Polen. Das ist die direkte Folge der grünen Politik.
Was daran liegt, dass Merkel es geschafft hat in 16 Jahren sämtliche Erfolge des EEG zunichte zu machen und es nicht weiterzuentwickeln. Hinzu kommt dass sie es geschafft die gesamte Solarindustrie in Deutschland zu ruinieren.
Und bitte hör auf mir der Behauptung in England hätte der Markt etwas geregelt. Der Staat subventioniert dort durch den zugesicherten Preis massiv.
Doch immernoch. Denn der Punkt den du nicht wahr haben willst ist, das eine Laufzeitverlängerung Unmengen Ingenieursstunden und Manpower benötigt.
Es ist nicht einfach nur neue Brennstäbe rein und weitermachen wie du es darstellst ohne auch nur Ansatzweise bereit zu sein über die Risiken auch nur nachzudenken, geschweige denn zu haften.
Vor allem ist in England die Preisgarantie des Staates eine Regelung des Marktes, während in Deutschland dieselbe Regelung via EEG als Subvention abgelehnt wird.
Wenn zwei das Gleiche machen ist es in den Augen mancher noch nicht dasselbe ^^
Der Anteil unter Merkel lag 2020 bei etwas über 50% (Energy-Charts).
Unter Merkel wurden die EE mit absurden Milliardensummen subventioniert, alleine über das EEG von 2005 bis 2020 mit rund 240 Mrd. €. Dazu gab es noch div. andere Subventionen wie z.B. die KFW-Programme, die ebenfalls 3-stellige Mrd.-Summen in den Ausbau gesteckt haben
UK (nicht nur England) ist auch etwas subtiler: Dort wurde 2016 Kohlestrom durch CO2-Bepreisung (den „Carbon Price Support“ von ca. 25€/Tonne) aus dem Markt gedrängt und innerhalb eines Jahres 1:1 durch Gas ersetzt.
2022 war wegen Gaspreisen ein verrücktes Jahr, aber ich kann mir gut vorstellen, dass uns EU-weit in den kommenden Jahren etwas ähnliches bevorsteht: Die Preise im europaweiten Emissionshandel sind stark angestiegen und langsam pendeln sich Erdgaspreise wieder in Richtung Vorkriegsnieveau ein. Ich halte es für realistisch, dass in den kommenden Jahren viele Kohlemeiler in Europa immer öfter stillstehen und statt dessen Gaskraftwerke laufen wird.
Allerdings führt das Modell UK nicht zu kompletter Dekarbonisierung, sondern ersetzt nur Kohlestrom durch das weniger schmutzige Gas. Ein guter Schritt (den ich auch in Deutschland 2015 begrüßt hätte), aber noch keine zu Ende gedachte Energiewendepolitik.
Ich bin verwirrt. Hatten die Grünen, die seit gut einem Jahr Teil(!) der Regierung sind und davor 16 Jahre nur Opposition, eine Möglichkeit, unsere ganze Stromproduktion umzustellen, die jeder übersehen hat?
Wer hätte das EEG reformieren können, wenn es so schlecht war? (Abgesehen davon, dass man die EEG-Umlage fast als Subvention für energieintensive Unternehmen bezeichnen konnte, weil die die Umlage nicht zahlen mussten, obwohl sie einen großen Anteil des Verbrauchs hatten.)
Wer hat denn den Atomausstieg 2011 überhastet beschlossen und sich danach nicht um einen angemessenen Ersatz gekümmert?
Wer war denn in den letzten fast zwei Jahrzehnte an der Macht und hätte unsere Energieproduktion in andere Bahnen lenken können?
Wer hätte denn Genehmingungsverfahren für Wind und Solar beschleunigen können, anstatt 10H-Regeln einzuführen?
Wer hätte einen wirkungsvollen CO2-Preis beschließen können, der nicht außerdem die größten Emittenten ausnimmt?
Und jetzt ist die Partei, die ständig von „Technologieoffenheit“ und „Verschlankung des Staats“ und dem AKW-Weiterbetrieb spricht, die, die es auf massiven Streit bei den Genehmigungsbeschleunigungen für eine Energieform, die auch die Befürworter von AKWs sogar noch besser als AKWs finden, anlegt, weil da auch Autobahnen drin sein sollen. Vorschlag: Stattdessen könnte man die zwei Sachen auch getrennt voneinander beschließen, dann hat man wenigstens das, was angeblich alle wollen, im Sack und über das andere kann man streiten.
Aber sicher: Die Grünen haben es als Juniorpartner vor 20 Jahren verbockt und in der Zwischenzeit konnte leider niemand was dran ändern. (Btw ich mache der SPD einen ähnlich großen Vorwurf wie der Union.)
Woher sollen denn die von dir behaupteten 6 Jahre kommen. Aktueller Faktenstand ist:
3 der 6 AKWs laufen aktuell noch und befinden sich somit unter ständiger Überwachung und laufender Kontrolle. Wenn dort relevante Mängel vorhanden wären, dürften diese gar nicht mehr laufen.
Der verantwortliche technische Überwachungsdienst bescheinigt allen 6 Anlagen einen hervorragenden Stand
Die PSÜ ist laut mehrerer Presseberichten (siehe Spiegellink oben) primär (dies bedeutet „nicht ausschließlich“) eine Dokumentationsarbeit des Zustandes des AKWs und lässt keine großen Probleme erwarten.
Daher würde mich interessieren:
An welchen AKW hast du an der Laufzeitverlängerung mitgewirkt
In welcher Rolle
In welchem Zeitraum
Was waren die Gründe für die 6! Jahre, die dafür benötigt wurden (zum Vergleich: die Bauzeit von Isar 2 betrug 5 Jahre)
Welchen Zeitraum dieser 6 Jahre war das AKW nicht in Betrieb?