zur Endlagerung habe ich doch oben verlinkt. Bei ernsthaftem Interesse einfach mal reinhören. Vorsicht: Könnte deine bisherige Sichtweise beeinflussen.
Kurzum:
Der Müll wird unterirdisch gelagert. Dabei gibt es mehrere Barrieren, bei denen die Wissenschaftler (!) ausreichen sicher sind, dass diese für den nötigen Zeitraum (in der Größenordnung hunderttausend Jahre, nicht viele Millionen) den Müll von der Umwelt abschirmen.
Ich werde den Inhalt des Podcasts hier nicht abtippen. Bei Interesse reinhören.
Dass wir in DE bzgl. der Endlagerung da stehen, wo wir stehen ist ein politisches Problem.
Aber irgendwann werden wir ein ähnliches Endlager haben. Und dabei entsteht eben kein CO2 für hunderttausende Jahre. Es muss das Bergwerg gebaut werden. Das dabei entstehende CO2 ist überschaubar.
Solar will „man“ mancherorts fast auch nicht, zumindest in meiner Gemeinde im Schwäbischen. Ein Landwirt möchte auf einer seiner Ackerflächen ein Solarfeld installieren. Nach einer ersten Ablehnung wurde seinem Gesuch jetzt im Gemeinderat zugestimmt, aber mit nur 7 zu 6 Stimmen, also super knapp. Als ich das im Gemeindeblatt las, war ich entsetzt. Mit solchen Lokalpolitikern kann die Energiewende nicht gelingen.
Ich kenne die Motivation der „Ablehner“ nicht, aber es geht hier um eine Fläche, die weit außerhalb des bebauten Gebiets liegt und kaum jemanden in seinem „Sichtfeld“ (im Gegensatz zu einer Windkraftanlage) beeinträchtigen dürfte. Ergänzen sollte ich noch, dass hier sonst weit und breit Raps angepflanzt wird, dessen Energieausbeute (wenn als Biodiesel genutzt) nur 1/30 der einer Solarfeldes sein soll. Um eine evtl. befürchtete Reduzierung der Fläche für den regionalen Anbau von Lebensmitteln dürfte es also in der Abstimmung kaum gegangen sein.
Die kommende Solardachpflicht in BW ist nur „Kleckerlesgeschäft“, die hier geplante Anlage dagegen versorgt rein rechnerisch die Gemeinde zu 2/3 ihres Strombedarfs.
Ich kann dir die Gründe der Ablehner einfach zusammenfassen: Zum einen haben wir da die NIMBYs (not in my backyard), die solche „hässlichen“ Solarfelder nicht ertragen wollen. Dann haben wir noch Lobbyisten, die mit fossilen/atomaren Energien Kohle machen und/oder den Klimawandel als großen Hoax betrachten (wie diese Durchgeknallten von Vernunftkraft, mit denen CDU/CSU interessanter Weise sehr hart verknüpft sind).
Die Hoffnung habe ich auch, aber es ist bleibt eben doch so, dass wir als Menschheit so lange in irgendeiner Form ein großes Interesse daran haben, das der Müll verschlossen bleibt. Wird Geld und Co2 kosten, für sehr lange.
Und das wissenschaftliche Problem ist auch nicht zu unterschätzen, in Skandinavien hatte man sich auf ein Endlage verständigt, aber jetzt stellt sich heraus, dass es doch nicht so geeignet ist (Wasser tropft rein).
Gruß Jakob
Bin ich vollkommen mit einverstanden, wenn die Entscheider für die Lage dieses Lagers bereit sind, in der Gegend zu wohnen und zu leben. (Achtung: Sarkasmus).
Bisher hat sich noch jedes Lager nach Zeit X als nicht geeignet herausgestellt. Die Suche nach dem Ort für ein solches Lager ist auch immer politisch motiviert, das haben wir bereits an der Asse gesehen.
Die Kosten für die Endlagerung können aus meiner Sicht realtiv gut abgeschätzt werden. Gibt ja inzwischen bereits mehrere Endlager. Die Kosten für die politischen Diskussionen dagegen sind hier ziemlich unklar. Bei den Erneuerbaren diskutieren wir aber noch gar nicht über die Entsorgung, sondern wo man die Dinger hinbauen darf und wie man das abrechnet. Wie ist denn die CO2-Bilanz davon?
Wir brauchen die Erneuerbaren und ich will die auch nicht schlecht machen. Aber wenn man die CO2 Bilanz von Atomkraftwerken mit den Erneuerbaren vergleichen möchte, so vergleicht man halt Äpfel mit Birnen. Bei der Atomkraft ist die Entsorgung das einzige, was noch aussteht, während wir bei den Erneuerbaren über den Ausbau diskutieren.
Zusätzlich sollten wir uns überlegen, warum wollen wie denn überhaupt den CO2 Ausstoß von Atomkraftwerken? Geht es um die alten Kraftwerke oder darum neue zu bauen? Oder was ganz anderes?
Nehmen wir mal die USA als Beispiel: ca. 100 Kernreaktoren in Betrieb, deren mittleres Alter 40 Jahre ist. Es ist völlig egal, welche Vorteile die Kernkraft hat, in 20 bis 30 Jahren werden diese Kraftwerke alle stillgelegt sein. Die laufen keine 80 Jahre.
Allein um diesen Kraftwerkspark zu ersetzen, müssten in den USA nun jährlich ein paar neue Reaktoren ans Netz gehen. Der letzte Kernreaktor kam jedoch 1996 ans Netz. Und zwei lange Zeit stillstehende Projekte, die vor kurzem wieder aufgenommen wurden (Vogtle Project) werden in den nächsten Jahren in Betrieb gehen. Das sind dann drei neue Reaktoren innerhalb von 30 Jahren.
und die Dinger werden deshalb nicht mehr gebaut, weil:
man die Technik nicht beherrschen kann (Fukushima, Tschernobyl, Harrisburg und andere)
die Technik extrem teuer ist (UK baut eins, zugesicherter Abnahmepreis für Strom liegt glaub ich bei dreifachen des üblichen Marktpreises von allen anderen stromerzeugenden Anlagen)
die verfügbaren Uran-Ressourcen verschwindend gering sind (so Prof. Quaschning kürzlich in seinem Podcast)
ich finde auch, dass CO2 bei Atomkraft irrelevant ist. Übrigens genau so wie bei den Regenerativen. siehe hier: CO2-Reduktion (LdN238) - #42 von AlexBurk
Was die „Entsorgung“ oder besser das Recycling anbetrifft sowieso. PV besteht vor allem aus Alu, Glas und Silicium. Windmühlen vor allem aus Stahl. ok, ein bischen Beton und ein paar Gewichtspromille Flügel aus Kunststoff gibt es auch noch. Das ist alles komplett irrelevant, bestenfalls noch so zu betrachten, dass durch das Recycling weiter CO2 vermieden wird (was z.B. durch neues Alu entstehen würde)
Das ist einfach falsch!
Sowohl Photovoltaik als auch Windkraft werden seit Anfang der 1980-er Jahre ausgebaut. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt für beide Anlagearten bei 10-20 Jahren. Das heißt, dass heute bereits zwei bis vier Generationen an Anlagen zurückgebaut bzw. ausgetauscht worden sind. Damit gibt es mehr als genug Daten für die CO2 Bilanz und für die weitere Umweltbelastung.
Genau deshalb frage ich ja, wofür interessiert die CO2-Bilanz von Atomkraft? Die Dinger wurden 1960er bis 1980er Jahren erbaut. Zu dieser Zeit hat man überhaupt nicht auf CO2-Bilanzen geachtet und auch der Klimawandel war noch „unbekannt“. Die Rahmenbedingungen haben sich während des Betriebs dramatisch geändert. Einmal wegen zunehmendem Erkenntnisgewinn und zum anderen wegen der politischen/gesellschaftlichen Situation. Ja, die Endlagerung mit ihren ganzen Irrwegen kostet CO2, aber in Bezug auf die gesamte erzeugte Energie ist das nicht so wirklich viel, aber das ist ein politischen/gesellschaftliches Problem, kein technologisches. Es macht daher aus meiner Sicht keinen Sinn überhaupt so eine CO2 Bilanz von Atomkraft zu erstellen.
Sinnvolle CO2-Bilanzen wären, z. B. die CO2-Bilanz der Stromerzeugung, wenn die Atomkraftwerke, die aktuell in Deutschland noch in Betrieb sind, weiter am Netz bleiben (und eine sicherer Betrieb gewährleistet werden kann). Diese schätze ich als sehr niedrig ein. Denn die Baukosten sind Null, bei der Endlagerung kommt es auf das bisschen mehr Müll auch nicht wirklich an und im Betrieb sind die Kosten auch sehr niedrig.
Eine weitere Frage wäre, wie es aussieht neue Atomkraftwerke zu bauen. Aufgrund der langen Bauzeit kommt der Nutzen zu spät, aber man kann es ja trotzdem betrachten. Erbauen kann man die Dinger im Prinzip CO2 neutral, wir müssen die Bauindustrie eh umstellen und bis zur Genehmigung eines Atomkraftwerkes ist noch Zeit um das zu realisieren. Bergbau geht auch rein elektrisch und wird eh gerade umgestellt, von daher ist die Gewinnung der Rohstoffe und die Entsorgung auch CO2 neutral möglich. Insgesamt also eine extrem niedrige CO2 Bilanz, die in Bezug auf Klimawandel leider erst zu spät was nützt.
Diese Aussage macht mich doch sehr stutzig. Sie widerspricht allem was ich bisher gehört habe und muss schon in einem sehr speziellen Zusammenhang sein, um nicht falsch zu sein.
Ja einzelne Anlagen wurden bereits entsorgt. Aber so ein Offshore Windpark soweit ich weiß noch nicht. Vermutlich gibt es da auch keine großen Probleme, ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass sich Vorschriften ändern. Und auch bei
kann sich da was ändern. Und diese Änderungen können eine ganze Menge nach sich ziehen. Z. B. wäre es ja denkbar beim Bau eines Offshore-Windparks zu planen, dass die Fundamente einfach im Meer belassen werden nach Nutzung. Wenn sich dann aber zeigt, dass da dauernd Wale dagegen schwimmen, müssen sie vielleicht an Land entsorgt werden. (Ja, das Beispiel ist bewußt doof gewählt). Somit gilt für jede Energieform, dass die CO2 Bilanz nur anhand des aktuellen Kennnisstandes und der aktuellen Rahmenbedingungen prognostiziert werden kann, aber ein exakter Wert eigentlich immer erst im Nachhinein ermittelt werden kann.
Die Reichweite von Uran kannst du in beliebigen Quellen nachlesen. Die statische Reichweite ist heute nur noch 20 Jahre, die dynamische 200. Wenn du jetzt den Anteil an der Stromerzeugung von aktuell 10% auf 50% anheben würdest, dann ist in 5 respektive 40 Jahre Schluss. Man kann das Thema also einfach nur noch „beerdigen“, wenn man denn ein Endlager hätte
Die neuen Reaktoren benötigen nur 1/30 des Brennstoffs von den alten (in Deutschland aktuellen) Reaktoren. Heißt 150 bis 1200 Jahre und danach kann man den ganzen Atommüll auch noch verwenden. Reicht also noch ein ganzes Weilchen. Das ist kein Grund der gegen Atomkraft spricht, den wesentlichen habe ich oben bereits genannt.
Kleiner Hinweis, da das gerne vergessen wird: Wir haben in Deutschland bereits mehrere Endlager. Und da lagern wir sogar Zeug, dass nicht nach 1 Million Jahre unschädlich wird.
Wo?
Mein Kenntnisstand ist dass dieses eine Endlager in D noch gesucht wird.
Was es gibt sind „Zwischenlager“.
Um beim Thema zu bleiben wird es für ein Endlager Erkundungen und Probebohrungen geben müssen. Auch wird man einen Schacht und Stollen anlegen müssen.
Wie hoch da allerdings der CO2 Ausstoß ist (sein wird) entzieht sich meiner Kenntnis müsste aber in eine CO2-Kalkulation mit einbezogen werden.
Sehe ich ähnlich… Atomstrom ist zwar eine riesige Umweltsaurei, aber CO2 ist nunmal nicht das Problem. So ehrlich muss man bei der Diskussion auch sein…
Wir hatten so einen in Karlsruhe aufgebaut, allerdings nie in Betrieb genommen. Die neueste Generation baut Bill Gates gerade irgendwo meine ich. Davor und danach gibt es diverse Zwischenstufen.
Ich muss allerdings sagen, dass ich mich inzwischen durchaus über diese Diskussion etwas wundere. Die CO2-Bilanz von Atomkraft ist ziemlich gering und das obwohl das nie das Ziel von Atomkraft war. Es ist auch unstrittig, dass uns die Atomkraft nicht viel beim Klimawandel nützen wird, wenn überhaupt. Von daher reden wir über eine Energieversorgung für die wir im Moment keine Verwendung haben. Von daher habe ich den Eindruck, dass es eher darum geht, der Atomkraft einen Nachteil anzuhängen, den sie gar nicht hat, vermutlich mit dem Ziel, dass diese nie wieder verwendet wird.
Eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke, halte ich für sinnvoll zu diskutieren, doch sehe ich das in Deutschland nicht. Dabei müsste
selbstverständlich berücksichtigt werden, genau wie man das Risiko eines Zwischenfalls gegenüber dem eingesparten CO2 (und anderen Gefahrstoffen) abgewägen müsste. Das ist in Deutschland politisch nicht durchsetzbar.
Was bleibt ist die Zukunft. Da sollte aus meiner Sicht z. B. dringend überlegt werden, ob man Atomkraft nicht weiter in kleinem Maßstab erforscht, um am Ball zu bleiben. Denn die Form der Energiegewinnung ist so einzigartig, dass man sie sich als Option in der Hinterhand behalten sollte. Was anderes sehe ich momentan nicht als Anwendung. Von daher sind die Befürchtungen von der Wiederkehr der Atomkraft aus meiner Sicht unbegründet.