Aus meiner Sicht wird dabei und in dieser Diskussion insgesamt ein sehr wichtiger Punkt übersehen:
Es geht ja nicht darum, dass Frau Spiegel aufgrund von Fehlern in Ihrem Amt als Umweltministerin von diesem Amt zurücktreten sollte.
Dabei erscheint es von besonderer Bedeutung, dass es um eine Person geht, die zum jetzigen Zeitpunkt das Amt der Familienministerin innehat. Und was sind deren „Leistungsanforderungen“?
Entgegen der obigen Ausführungen halte ich es persönlich für nicht ganz fernliegend, wenn an dieser Stelle eher nicht erwartet wird, dass die Ministerin „zu 100% zur Verfügung steht“, sondern vielmehr, dass sie die Sorgen und Nöte von Familien kennt und auch verkörpert. Ich fände es bedenklich, wenn die „Leistungsanforderungen“ dazu führen, dass kein ernsthafter Familienmensch das Amt der Familienministerin bekleiden könnte. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, in der Emanzipation - übrigens nicht nur zugunsten von Frauen, sondern auch von engagierten Vätern vorangetrieben - immer mehr Relevanz zugesprochen wird, ist es allerhöchste Zeit solche Leistungsanforderungen zu überdenken. Ich persönlich finde es gut, wenn gerade eine Familienministerin an dieser Stelle mit dem Beispiel voran geht, dass auch in höchsten Positionen Zeit für Familie möglich sein muss.
Gleichzeitig verstehe ich natürlich das beschriebene Bedürfnis. Im Sinne der konstruktriven Herangehensweise würde ich also vorschlagen: Sollte nicht der Posten „Familienminister*in“ einfach in zwei Stellen aufgeteilt werden, sodass immer eine Vertretung besteht?
Ps. Gleichwohl halte ich den Rücktritt aus anderen Gründen (Unwahrheit und „Einknkicken“) gerechtfertigt, auf die bereits eingegangen wurde.