Wenn der Europaspitzenkandidat dieser Partei die SS verharmlost (und das war nicht sein einziger Ausrutscher), der Verfassungsschutz Teile der Partei beobachtet, Spitzenpolitiker gerichtsfest als rechtsextrem gelten, ein brandenburgischer Vertreter schon mal von der Partei ausgeschlossen wurde, weil er Kontakte zu rechtsextremen Burschenschaften hat und weiter dort aktiv ist, finde ich es wenig verwerflich diese Leute aus Nazis zu bezeichnen und da ist es mir auch egal, wenn diese dafür unsere demokratischen Politiker und ihre Politik mit dem Nationalsozialismus gleich setzen. Da sollte man nicht derart verallgemeinern, wie dein Post suggeriert.
Insgesamt fällt schon auf, dass gleichzeitig mit dem Aussterben der Zeitzeugen international der Rechtsextremismus zunimmt.
Und das wäre auch nicht schlimm, wenn wir in solchen Zyklen ein wenig von Mitte links nach Mitte rechts und retour schlenkern würden, wenn wir nicht eine mit dem Klimawandel ein Thema hätten, auf dem Mitte rechts keine brauchbare Antwort hat, aber keinen Aufschub duldet. Dazu kommt noch, dass ja nicht Mitte rechts/ die Konservativen echten Auftrieb haben, sondern im wesentlichen die Extremen rechten.
Man kann sich natürlich drauf verlassen, dass das auch wieder retour geht. Aber ich halte das für gewagt.
Aber so ist das doch System gedacht. Ich wähle Menschen für vier Jahre, von denen ich glaube, dass sie die richtigen Prioritäten setzen. Jetzt kann ich merken: „Ups, vertan.“ Aber wie soll eine Regierung denn etwas erreichen, wenn sie wöchentlich Prioritäten wechselt, weil es irgendjemand doch gerade nicht passt?
Das ist alles richtig so, und ich behaupte ja nicht, dass alle AFD-Mitglieder und -wähler Nazis sind.
Was jedoch nicht hinnehmbar ist, dass versucht wird, die Sprache der Nazis wieder hoffähig zu machen: da wird wieder vom gesunden Volkkörper gesprochen, dass kranke Teile entfernt werden müssen, was jetzt eine arische Sprach ist und was nicht. Und das alle, die nicht zum „gesunden Volkskörper der Deutschen“ gehören, unser Land wieder verlassen sollen, dass Frauen mehr Kinder bekommen soll, damit wir wieder mehr Fachkräfte habe usw. Das sind genau die Anfänge, gegen die wir uns wehren müssen.
Schon richtig. Ich meinte damit auch nicht, dass die Politik permanent nach Umfragewerten angepasst werde soll. Aber wenn die Regierungsarbeit der Wählerwille so weit auseinander liegen, dass dies so einer Politikverdrossenheit führt wie vielleicht noch nie, dann müssen Menschen in Verantwortung auch selbstkritisch genug sein sein, um das Ruder herumreißen zu können. Simples Beispiel. Es gibt nicht den einen Weg zum Klimaschutz. Ein schneller Weg der scheitert ist schlimmer, als ein langsamer Weg der erfolgreich ist.
Genau da ist ja das Problem. Die etablierten Parteien (und Medien!) hinterlassen ein Diskussionsvakuum, das die AfD dann füllt und für die eigenen Zwecke instrumentalisiert. Wir brauchen kein Verbot der AfD. Wir brauchen stattdessen etablierte Parteien die die brennenden Themen transparent diskutiert und so verhindert, das rechte Parteien sie für sich nutzen können.
Wir sind ja eine Demokratie. Wenn jetzt 70% der Bevölkerung rechte Hardliner wären, wie soll man dann damit umgehen? Es verschweigen und rechte Inhalte und Parteien verbieten, in der stillen Hoffnung das so das Risiko minimiert wird, dass die Bevölkerung eine ‚gegebene Neigung‘ (was ja schon schwachsinnig ist) nicht demokratisch auslebt? Oder will man ihnen die Ängste und Vorbehalte nehmen, in dem man sich mal nüchtern und proaktiv mit den Themen auseinandersetzt?
Die Sonne liefert uns genug Energie, um die ganze Welt mit sauberer Energie zu versorgen (z.B. https://hyphenafrica.com). Mit genügend Engagement von Politik, Kapital und Gesellschaft wäre das Klimaproblem zu lösen.