Vor einigen Wochen hattet ihr ja bereits ausführlich über Probleme im deutschen Justizsystem berichtet (super spannende Folge, die auch mir viele Blind Spots aufgezeigt hat). Dabei hattet ihr ja auch das Thema Geldstrafen angesprochen.
Vor 1-2 Wochen wurde nun bekannt, dass im Abgasskandal Ex-Audi-Chef Stadler und einige Chefingenieuere ebenfalls sich durch Gedlstrafen von 1,1 Mio. € (Stadler) bis 400.000€ (Chefingenieur) einer Gefängnisstrafe entziehen können.
Vielleicht könnt ihr diese Medlung auch nochmal in der Lage aufgreifen und (wenn überhaupt möglich) auch erklären, wie es überhaupt zu einem milden Strafmaß kommen kann? Stadler hatte zuletzt bei Audi ein Jahresgehalt von 7,7 Mio. €. Aus meiner sicht verändert in dem Fall eine Geldstrafe von 1,1 Mio. € nichts an der eigenen Lebenrealität oder tut weh. Zudem besitzt Stadler 11 Wohnungen und 2 Häuser in Ingolstadt und München.
Warum gibt es bei solchen Verfahren nicht signifikant höhere Geldstrafen, die dann wirklich weh tun??? Aus meiner Sicht ist eine Geldstrafe von z.B. 20% des Jahreseinkommens für einen armen Menschen ein wesentlich größerer Einschnitt als 100% des Jahreseinkommens für einen Topmanager, der ja oft auch über große Vermögenswerte verfügt.
Diese im Verhältnis zum Einkommen und Vermögen sehr niedrigen Geldstrafen bergen aus meiner Sicht das große Risiko, dass Menschen das Vertrauen in ein faires Rechtssystem verlieren. Wäre hier eine Orientierung der Geldstrafen am Existenzminimum nicht wesentlich fairer?
Quellen:
Tagesschau
Handelsblatt
Kommentar ZDF heute