Hallo Lage!
Ich habe mich in den letzten Tagen etwas mit dem aktuellen Stand des 5G Ausbaus beschäftigt, und bin dabei auf interessante Fakten gestoßen. Aufmerksam wurde ich darauf über einen englischsprachigen Artikel auf Reddit
der behauptet, dass für Verizon Kunden 5G langsamer sei als LTE.
Es scheint Fakt zu sein, dass Telefonica (O2), Vodafone und Telekom auch in Deutschland beim 5G Ausbau auf Dynamic Spectrum Sharing - DSS - setzen. Die Krux ist dabei wohl folgende: 5G erfordert neue Antennenhardware und ein wesentlich dichteres Netz an Masten. Jetzt haben sich die Provider gedacht: geht auch einfacher. Mit DSS senden LTE und 5G von den selben Antennen und gleichzeitig wird die Reichweite von 5G größer, weshalb das Netz an Masten auch nicht so dicht sein muss.
Nur so konnten die Provider derart schnell 5G zur Verfügung stellen. Der Nachteil ist, dass 5G auf diesem Wege um ein vielfaches langsamer ist, als es in der 5G-Spezifikation vorgesehen ist und vielfach sogar wesentlich langsamer als „LTE Advanced“.
Hier ist ein Deutschprachiger Artikel dazu, daraus stammt auch die Aussage, dass Telekom, Telefonica und Vodafone DSS nutzen (Unter dem Absatz „DSS - mehr Leid als Freud“).
Das wirft bei mir drei Fragen auf:
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Wird der Verbraucher verarscht?
Der sich nicht für Technik interessierende User denkt sich nur: geil, 5G. Dass es nur ein halbgares 5G ist, ist nicht breit bekannt. -
Wird der Gesetzgeber verarscht?
Ich erinnere mich an die politischen Kontroversen, was den 5G Ausbau und die Vergabeverfahren für Frequenznutzungsrechte anbelangt. Wenn ich mich Recht erinnere, haben sich die Provider hier zu Ausbauzielen verpflichtet. Diese zu erreichen ist so natürlich um ein vielfaches leichter, als wenn sie flächendeckend den 5G Standard nach eigentlicher Spezifikation ausbauen würden. -
Sind trotz Kastration Vorteile von 5G-DSS gegenüber LTE denkbar?
Sonst kann man 5G zum Akku sparen getrost abschalten.
Liebe Grüße,
Martin