49€-Ticket für Bürgergeld Empfänger

Moin zusammen,

seit das 49€-Ticket angekündigt wurde, wird immer wieder kritisiert, dass dies zu teuer sei für viele.

Was ich nicht verstehe: Wieso wird nicht einfach jedem Bürgergeld Empfänger das Ticket gestellt?

Ich finde es preislich tatsächlich sehr okay. Gerade wenn man es mit den Preisen des ÖPV in Großstädten vergleicht und dann auch noch bedenkt, dass es zusätzlich überall gelten wird.

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Der Vorschlag gefällt mir. Mobilität ist schließlich Vorraussetzung für Teilhabe. Zum Preis, ich finde es angemessen mit Blick auf den Geltungsbereich, wenn es ein Anreiz für mehr ÖPNV statt motorisierten Individualverkehr sein soll, ist es m. E. zu teuer. Die meisten Wege die man zurücklegt sind verhleichsweise kurz. Mich zum Beispiel kostet ein Ticket in die nächste Großstadt ungefähr 4-6€. Meist fahre ich Rad, für die 2 Mal im Monat lohnt das Ticket dann nicht. Ich hoffe, dass die Verkehrsverbünde hier reagieren und ihrerseits auch die Preisstruktur anpassen. Zudem schreckt der Preis von 49€ ab, einfach ein Abo abzuschließen und es nicht so genau nachzuhalten, wie viel man fährt. Das es nur im Abo verfügbar sein soll, ist m. E. falsch. Es wird damit unattraktiv als Ferienticket und der Abozwang ist sicherlich eine Hürde für Spontankäufe. Da frage ich mich, ob das Absicht ist, weil man gar nicht will, dass zu viele es kaufen. Sonst rückt der marode Zustand des ÖPNV nachher zu sehr ins Licht…

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[quote=„Karlotto, post:1, topic:16492“]
Was ich nicht verstehe: Wieso wird nicht einfach jedem Bürgergeld Empfänger das Ticket gestellt?

Vielleicht, weil es doch sehr fraglich ist, warum ein/e Transferleistungsempfänger/in denn ein kostenloses Ticket für den gesamten deutschen Nahverkehr benötigt.
Kostenlose bzw. vergünstigte Tickets für die Stadt/die Kommune im Rahmen von Sozialtickets finde ich sinvoller und das gibt es ja durchaus in einigen Städten.

Weil auch diese Menschen oft Familie und Freunde in der ganzen Bundesrepublik haben und das Aufrechterhalten dieser Kontakte ein ganz zentraler Bestandteil des sozio-kulturellen Existenzminimums ist.

Umgekehrt gefragt:
Durch ein 49-Euro-Ticket als Bestandteil der Grundsicherung entstehen genau genommen keine Kosten (die staatliche Alimentierung des ÖPNV passiert quasi nur über einen anderen Kanal), also warum sollte ein solches Ticket nicht allen Leistungsbeziehern zur Verfügung gestellt werden?

Das hat wieder den sehr bitteren Beigeschmack einer „Neid-Debatte von Oben“ und das finde ich schade.

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Eine Frage in die Runde, das 49€ Ticket soll es nur als Abo geben? Ich bin davon ausgegangen, dass ich das für einzelne Monate kaufen kann? Ich finde es als bundesweites Ticket vom Preis her okay. ABER warum bietet man parallel nicht ein Bundesland Ticket für, zum Beispiel 19€-29€ an? Dann hätte man auch die Bürgergeld Empfänger mit drinnen. Überhaupt finde ich es ziemlich ungerecht, dass alle Kinder, Schüler, Auszubildende und Studenten nicht ein 365€ Ticket erwerben können. Es betrifft KiTa Kinder genauso, wie Studenten, deren Unis kein Semesterticket anbieten.

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Das ist das, was man in den Berichten dazu liest: 49-Euro-Ticket: Wo, wann und für wen das Deutschlandticket gilt | ADAC

Das ist der Punkt, wo ich auf die Verkehrsverbünde hoffe.

Ich finde die Idee prinzipiell auch sehr gut.

Dann aber bitte nicht andere einkunftsschwache Schichten vergessen. Was ist mit Rentner:innen oder Student:innen, die oft in die Universitätsstädte pendeln, weil sie dort keine Wohnung finden. Was ist mit alleinerziehende Personen mit einen Teilzeitjob usw.
Ich denke es ist schwer, da eine Grenze zu ziehen. Dann lieber doch ein viel preiswertes Ticket, von dem alle profitieren.

Dein Anliegen ist berechtigt, aber man muss aufpassen, dass man nicht über die Debatten, wer alles einen Anspruch haben soll, am Ende nicht zu einem Ergebnis kommt.

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