Die in der Praxis bereits funktioniert hat.
Na dann viel Erfolg, nach 40 Jahren Diskussion bin ich da aber eher skeptisch, dass man da auf Sicht etwas erreicht.
Die in der Praxis bereits funktioniert hat.
Na dann viel Erfolg, nach 40 Jahren Diskussion bin ich da aber eher skeptisch, dass man da auf Sicht etwas erreicht.
Einwand Euer Ehren. Wenn man eine Politik der kleinen Schritte gehen will, muss auch gewährleistet sein, dass man beständig weiter in die gleiche Richtung geht und nicht in die entgegengesetzte. Nicht wenige Gewerkschaften, die in den letzten 40 Jahren eine 4-Tage-Woche oder eine 35-Stunden-Woche forderten, hatten danach Phasen, wo sie sich selbst für krasse Reallohnsenkungen gefeiert haben - auch hier waren Neoliberalismus und Standortdenken keine Fremdwörter. Sprich: Manchmal kann es auch nach hinten losgehen, sich nur mit ein paar Krümeln abspeisen zu lassen.
Die Bezahlung bei sozialen Berufen ist absolut unterirdisch und die Arbeitsbedungen sind wirklich nicht ohne! Da würde ich mir selbstverständlich wünschen, dass hier solche Tarifverträge gelten.
Natürlich kann ich als „einfache Bürgerin“ sagen, dass ich mir das vorstellen kann aber dies schwierig umzusetzen ist, ist mir klar. Aber welchen Schritt kann man in diese Richtung hier machen? Der Beruf muss attraktiver werden. Der demographische Wandel wird dafür sorgen, dass wenn ich alt und gebrechlich bin, sich keiner um mich kümmern kann, weil wir keine Arbeitskräfte haben, kein Geld und auch niemand nach kommt. Vielleicht sollten wir also doch mehr KI Roboter entwickeln, die mich dann in 40 Jahren pflegen können Wenn ich so darüber nachdenke, wird es wohl darauf hinauslaufen. Die gibt es ja schon - zumindest unterstützend.
Einige Branchen fangen an oder haben bereits angefangen freitags einen Fortbildungstag einzuführen, oder wie schon erwähnt im Handwerk Beratungstermine oder andere nicht produktive Tätigkeiten zu machen.
Welche Schritte kann man in der Pflege / Kitas/ Schulen/ gehen, um hier zu entlasten? Um vielleicht auch indirekt die Berufe attraktiver zu machen.
Was ist denn am Ende das Ziel einer 4 Tage Woche oder eines flexiblen Arbeitszeitmodells???
Mein persönliches Ziel: Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Und warum bei vollem Lohnausgleich? Natürlich wegen der Rente, oder zumindest damit ich eine zusätzliche Altersvorsorge mir leisten kann.
Wirtschaftlich würde es doch Deutschland wieder attraktiver machen, wenn die Arbeitsbedingungen noch besser werden - einerseits steigen die Lohnkosten, andererseits bekommt man mehr Arbeitskräfte. So zumindest mein Wunsch.
Die Knochenjobs und geringverdienenden müssen in irgendeiner Art attraktiver werden.
Ja und Unternehmen, müssten ihre Produktion umstellen oder ihre Arbeitsabläufe, das wird sowieso ständig angepasst. Wenn das Band 1 Sekunde schneller laufen soll um Produktiver zu werden, dann funktioniert das auf einmal. Wenn der Lieferant mehr produzieren soll, dann müssen halt neue Anlagen beschafft werden, weil der Bedarf da ist. Wenn mehr Kranke auf der Station liegen, muss halt die Schwester Überstunden machen. Diese Richtung haben wird doch zu genüge. Man muss miteinander neue Lösungen für jedes einzelne Unternehmen /Branche finden. Schritt für Schritt. Aber es muss flexibler werden. Die Zeiten ändern sich. Und wenn man merkt dass es gut ist, dann werden andere Nachziehen, oder Leute abwerben, weil es attraktiver ist.
Und das Thema Lohnkosten ist ein Argument, dass sogar gezogen wird, wenn es einem Unternehmen gut geht. Transformation muss stattfinden. Das Unternehmen leider nicht mehr standhalten können lag aber bestimmt nicht allein an den Lohnkosten? Das ist mit Sicherheit ein Faktor. Oft sind auch Veränderungen gekommen, wo das Unternehmen einfach strategisch nicht gut aufgestellt war oder Fehlentscheidungen getroffen wurden. Wenn nicht genug Kapital da war ,dann ist man leider weg.
Wenn mittelständische Firmen, ihre IT und CoreProzesse nicht umstellen und zukunftsorientiert aufstellen, werden sie in paar Jahren vollkommen abgehängt sein. Sie müssen also Transformieren. Das nur so am Rande…
Du leider ebenso. Das was du @Schorschie vorwirfst tust du selber. Null Entgegenkommen und nur maximal neoliberale Forderungen. Außerdem waren Arbeitszeit, Rechte und Löhne nie der Vorteil unseres Standorts, da wir im Gegensatz zu Ländern wie China und den USA Arbeitnehmern zumindest etwas Respekt entgegenbringen.
Mal ein anderer Gedanke dazu.
Eine 4-Tage Woche in der produzierenden Industrie müsste anders ausgestaltet werden wie in der Pflege oder Bildung oder in home-office-fähigen Büroberufen.
Meine Frage: Werden wir langfristig genug Arbeit haben, um Mensch 5x8h ausreichend zu beschäftigten?
In der Industrie ist die Automatisierung auf dem Vormarsch, da reichen sehr wenige hochqualifizierte Fachkräfte aus, um eine Produktion am Laufen zu halten.
Im Bürobereich lässt sich die Arbeit mit entsprechender Flexibilisierung zeitlich komprimieren bei mindestens gleichbleibender Produktivität, behaupte ich mal.
Pflege und ähnliche Bereiche müssten das über mehr Personal kompensieren. Würde die Belastung (und Ausfallzeiten) senken, die Attraktivität des Berufes sowie die Qualität steigern. Aber zu höheren Kosten (Lohnkosten).
Also einmal die Frage, steht das Prinzip „maximaler Gewinn/Ertrag bei minimalem Kosten- und Personaleinsatz“ ganz oben in unserem Wirtschaftsverständnis?
zudem, ist der klassische Arbeitstag mit 8h und 40h/Woche ein unveränderliches Ideal der Arbeitswelt, zudem es keinerlei Alternativen gibt? wie flexibel sind wir da im Denken?
In der Erwachsenenbildung gibt es Überlegungen, den halben Freitag generell als digitalen Unterrichtstag zu gestalten, was auch erheblich Mobilitätskosten sparen könnte.
Na dann gute Nacht. Aber ja, hier wird viel von „Produktivitätssteigerung und Effizienzsteigerung“ geredet. Das mag ja in Unternehmen bis zu einem gewissen Grad gehen. Aber in sozialen Berufen? Ok, da kann man schon Prozesse optimieren, aber Zeit zu haben und „sich Zeit nehmen“ kann nicht jeder Effizienzsteigerung unterworfen werden. So ab heute hat der Pflegedienst nur noch 5 min pro Patient!
Ja. Im Zweifelsfall wird unnötige Mehrarbeit geschaffen. Denn Unternehmen müssen immer mehr Gewinn erwirtschaften, und das geht nur, wenn immer mehr produziert wird. Also wird die Arbeitskraft eben darauf verwendet, fünfmal so viele Waschmaschinen herzustellen, die dafür alle entsprechend schneller kaputt gehen. Gleichzeitig werden Menschen für nutzlose Bürojobs angestellt, damit ihre Vorgesetzten sich wichtig fühlen können.
So wie das aktuellen Wirtschaftssystem funktioniert, bezweifle ich stark, dass es irgendwann „von alleine“ zur Reduktion der Arbeitszeit kommt. Sonst hätten wir das schon in den letzten 70 Jahren irgendwann mal erlebt.
Hier würde mir als Gegenargument einfallen, dass eine gewisse Einheitlichkeit innerhalb der Belegschaft nötig ist. Sonst kommt es im Arbeitsalltag immer wieder zu schwierigen Situationen: Man sucht einen gemeinsamen Team in größerer Runde, aber einer arbeitet Montags nicht, der nächste wiederrum Mittwochs, ein dritter geht Dienstags früher und der letzter kommt Donnerstags später.
Da kann man mit einem entsprechenden flexiblen System natürlich auch Lösungen für finden, aber insgesamt wäre es leichter, wenn alle direkt auf 4 Tage gehen und man z.B. die Einigung trifft, dass Dienstags und Donnerstags aber möglichst alle da sein sollen - nur als Beispiel.
Ansonsten stellt es die Personalverwaltung auch vor Herausforderungen, wenn jeder eine stark individuelle Arbeitszeit hat (Urlaubsplanung usw.). Auch hier: nicht unüberwindbar, aber vielleicht vermeidbar?
Das passt jetzt nicht gut zum Thema, deswegen nur am Rande: in diesen drei Bereichen wären massive „Produktivitätssteigerungen“ möglich (wobei das nicht ganz der richtige Begriff ist, ich würde es eher „Burnout-Verminderungen“ nennen), wenn wir die Fachkräfte (Lehrende, Pflegende, Ärztinnen und Ärzte) durch effektive Arbeitsteilung wieder mehr von ihrem gelernten Beruf machen ließen. Grade diese Berufsgruppen sind aktuell durch viel Verwaltungs- und fachfremde Arbeit belastet. Da diese Berufsgruppen aber erstmal nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen Waren produzieren, sondern gebildete, mündige und gesunde Menschen, müssten wir die indirekt produzierten Werte stärker berücksichtigen. Lehrer würden effektiv wahrscheinlich teils schon bei einer 4-Tage-Woche landen, wenn sie nicht den ganzen Verwaltungskram zu erledigen hätten.
Sicher?
Ich habe mir folgenden Sätze auf deren Homepage ein paar mal durchgelesen:
8,5 Prozent mehr Geld. Eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden, bei vollem Entgeltausgleich.
(im Untertitel)
(…) hat der Vorstand der IG Metall die Forderungen (…) beschlossen: 8,5 Prozent mehr Geld. Und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden in der Woche, bei vollem Entgeltausgleich.
(im Vorspann)
und muss gestehen, man kann beides hineininterpretieren.
Ist das vielleicht Taktik? Beides zu wollen, also +8,5% und eine Wochenstundenreduktion auf 32h entspräche einem plus beim Stundenlohn von 18,7%. Das fände ich auch maßlos, da bin ich bei @ChristianB75.
Das ist doch aber kein Argument gegen eine 4-Tage Woche.
Ich hab sowohl Gleitzeit gearbeitet, als auch schon 180 Stunden in 3 Wochen und 1 Woche frei zur Heimreise.
Das kommt doch darauf an wie man das Arbeitsschema gestaltet und das geht von Firma zu Firma unterschiedlich.
Gibt viele internationale Unternehmen, die so etwas heute auch schon regeln müssen. Wenn man Inder, Amerikaner und Deutsche gleichzeitig in einen call bekommen möchte, stehen eben nur bestimmte Fenster zur Verfügung.
Aber genau so ist es . Laut Tagesschau.de
„ Der Arbeitgeberverband Stahl kritisierte zudem, eine Verkürzung der Arbeitszeit in dem geforderten Ausmaß bei vollem Lohnausgleich würde eine Erhöhung der Stundenlöhne um 8,6 Prozent bedeuten. Kämen dann noch die von der IG Metall geforderten 8,5 Prozent hinzu, ergebe sich ein Gesamtvolumen von 17,1 Prozent. Dies würde die Leistungsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie jedoch überfordern und die Branche existenziell bedrohen.“