Verunglimpfung der Jugend durch fragwürdige Medienberichterstattung über Rechtsextreme

Fakt ist, bei der bundesweiten Europawahl war der Anteil an Jungwählern (U25), die für rechtsextreme Parteien votierten, nicht höher, sondern lediglich genauso hoch wie im Bevölkerungsdurchschnitt, bezogen auf die AfD waren es ca. 16 Prozent.

Die Wahlbeteiligung der Unter-30-Jährigen war überdies immer geringer als die der anderen Alterskohorten.

Nun behaupten aber diverse Medien mit Blick auf die beiden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, es gäbe ein besonderes Rechtsextremismus-Problem bei Jugendlichen.

Das stimmt nicht mal für Sachsen, wo der Anteil der AfD-Wähler unter 25 wiederum dem der Gesamtbevölkerung entsprach:

Lediglich in Thüringen lag der Anteil mit plus fünf Prozentpunkten bei den Unter-25-Jährigen deutlich über dem Durchschnitt aller Wähler:

Hier muss man auch noch beachten, dass Thüringen ein kleines Bundesland und der dortige Anteil junger Menschen unterdurchschnittlich ist. So beträgt der Anteil der Unter 20-Jährigen in Thüringen z. B. nur 2,25 % der Unter-20-Jährigen in Deutschland insgesamt. Bei den Unter-25-Jährigen dürfte es kaum anders aussehen.

Klar ist der massive Ruck Richtung Rechsextremismus bei einem Teil jungen Menschen ein Problem.

Aber die Fokussierung auf ‚die Jugend‘ führt komplett in die Irre.

Anzumerken ist hier auch noch, dass der Westen zuletzt ziemlich anders gewählt hat als der Osten:

Und selbst bei den Jungwählern im Osten ergibt sich ein differenziertes Bild (s. o.).