Sind informiertere Leute linker? - Kann Bildung gegen den Rechtsruck helfen?

Im Falle Corona war es mit den Maßnahmen ja so, dass Uneinigkeit sowohl bei den Zielen herrschte, wobei die Wissenschaft eben nicht zur moralischen Abwägung beitragen kann, als auch bei den Maßnahmen.

Unter denen die Maßnahmen befürwortet haben waren die einen gegen nächtliche Ausgangssperren wegen des Eingriffs in die Freiheitsrechte, andere empfanden das als pragmatische Lösung größere Versammlungen zu unterbinden.
Fragt man einen Juristen wird man zu dieser Maßnahme eine andere Meinung hören als wenn man einen Epidemiologen befragt. Und Psychologen bewerten das wieder anders.

Oft ist die entscheidende Variable also gar nicht das Wissen sondern die Perspektive.

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Zumindest in den überschaubaren Fällen, in denen es sowas wie einen wissenschaftlichen Konsens gibt. Der betrifft allerdings in aller Regel nicht eine „richtige“ politische Entscheidung, sondern eher eine Randbedingung.
Wir wären hier schon einen großen Schritt weiter, wenn linke wie rechte Politiker einen solchen wissenschaftlichen Konsens anerkennen würden.

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Erstens hätte die Frage wohl heißen müssen: „Hätte Bildung gegen den Rechtsruck helfen können?“

Gegen einen Rechtsruck hilft Anstand und Solidarität. Man braucht kein Genie zu sein um zu erkennen, dass rechts Politik zu gunsten weniger auf Kosten vieler gemacht wird. Jetzt gibt es zwei Gründe rechts zu wählen:

  1. Man ist einer von den wenigen. Dann fehlt es an Anstand.
  2. Man ist einer von den vielen, hält sich aber für einen wenigen. Dann fehlt es zumindest an Klarsicht, weil man man sich dessen nicht bewusst ist. Aber auch an Anstand, weil man die anderen klein halten will.

Für Klarsicht könnte Bildung helfen. Für Anstand könnte Bildung hilfreich sein, aber da kommt sicher auch viel von zu Hause. Ob man das alles in der Schule korrigieren könnte? Ich meine, das wird schwierig.