LdN 375 Interview Mario Voigt

Insgesamt bin ich etwas enttäuscht von dem Interview. Der Anfang über die vermeintliche Einschränkung der Menschen und das Erreichen der Klimaziele hat mir gut gefallen, da wurde Herr Voigt ordentlich zum Schwimmen gebracht. Gut fand ich auch, wie ihr ihn mit seiner eigenen Aussage über Olaf Scholz ausgekontert habt.

Insgesamt ging es mir aber viel zu sehr um die AfD. Die AfD ist zurecht ein ernstzunehmendes Thema, vor allem in Thüringen. Dennoch tritt Voigt ja für die Union an und um die Union und ihre Themen sollte es meiner Meinung nach auch hauptsächlich gehen. Ich finde es in Ordnung, wenn die AfD und eine mögliche Zusammenarbeit ein Thema im Interview ist, aber sie sollte nicht das ganze Interview Thema sein.

Wie Herr Voigt ja selbst angemerkt hat, es gibt viele Probleme in Thüringen. Ich finde die hätten viel mehr im Fokus stehen sollen. Dabei hätte sich mit Sicherheit auch erneut gezeigt, warum die CDU (meiner Meinung nach) keine wählbare Partei ist.

Beim Thema Migration hätte man meiner Meinung nach auch stärker auf die demografische Lage Thüringens blicken können. Denn wenn es ein Bundesland gibt, das Migration benötigt, dann ist es gerade Thüringen. Thüringen ist im Durchschnitt das zweitälteste Bundesland, und von 1990 bis heute hat das Bundesland ca. 20% an Einwohnern verloren. Wenn Herr Voigt also meint, dass die Geflüchteten unbedingt nach Deutschland wollen, dann wollen sie aber sicher nicht nach Thüringen.

Als begeisterter Lagehörer fand fand ich es sehr gut, dass ihr das Interview mit Mario Voigt geführt habt. Es war interessant, seine Argumentationsweise und seine inhaltlichen Argumente zu hören.
Leider entstand bei mir der Eindruck, dass ihr euch habt von ihm Vorführen lassen. Mario Voigt blieb die meiste Zeit über der ruhigere Diskussionspartner, während ihr häufiger den sachlichen Ton verloren habt und euch zu einer unsachgemäßeren Emotionalität habt hinreißen lassen. Wenn auch inhaltlich manches von Marion Voigt hinterfragbar ist, so ließ ihn sein souveräner Gesprächston doch als den überzeugenderen Akteur in eurem Interview erscheinen.
Ich wünsche euch, dass es bei zukünftigen Interviews mit ähnlichen Gesprächspartnern besser gelingt, eure Gefühle besser im Zaum zu halten.

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Mario Voigt aus der CDU hat fast genau das geliefert, was ich von einem Mario Voigt aus der CDU erwartet habe und noch weniger. Ich kannte ihn vorher nicht, und nach dem Interview guck ich mit noch mehr Sorge auf die Thüringenwahl.

Er hat Fragen nicht beantwortet, ist immer wieder ausgewichen, hat unverblümt gelogen und rechte Narrative verbreitet, - lol schon wieder die Peru-Radweg-Story :clown_face:

Polemisch und populistisches Phrasengedresche war das. Wenn Mario Voigt redet, dann schwingt die ganze Zeit mit „bloooß nichts sagen, was die rechtsaußen Wähler verschrecken könnte“.

Selten, dass mich ein Politiker sowas von gar nicht überzeugt hat wie Mario Voigt. Praktisch keinen einzigen Punkt hat der Herr Voigt geholt.

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Danke für diesen Beitrag und die kritischen Fragen an Herrn Voigt!

Anmerken möchte ich folgendes:
Bitte lasst Eure Gäste ausreden, auch wenn die Positionen weit auseinanderliegen. Bitte versucht Eure Emotionen zu kontrollieren, auch wenn es noch so schwer fällt.

Danke für Eure tolle Arbeit!

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Als ebenfalls begeisterter Lagehörer fand ich die Folge inhaltlich wie immer sehr gut. Ich teile auch Eure Positionen nahezu 100%.
Allerdings hat mich die Art und Weise wie die Diskussion geführt wurde erschrocken, um nicht zu sagen schockiert. Es wirkte auf mich, als ob da 2 bzw. 3 Streithähne unversöhnlich ihre eigenen Positionen vertreten, ohne besonders aufeinander einzugehen oder zu versuchen, die Position des anderen zu verstehen. Dass dies zu einem sehr großen Anteil an Herrn Voigt und seinen teils populistischen (Falsch-)Aussagen lag sein unbenommen. Ich musste nur die ganze Zeit daran denken, wie sich ein AfD-Politiker vermutlich diebisch über diesen Streit freuen würde und überlegt, ob / wie man ihn in den sozialen Medien für sich „ausschlachten“ könnte. So nach dem Motto: „schaut mal her, so diskutieren die etablierten Politiker, ein einziges Gezanke, da muss mal jemand wie wir her, und klar sagen wo es lang geht“.
Ich will mir gar nicht anmaßen zu behaupten, ich wisse wie man das besser macht. Ich frage mich nur, ob man für so ein Interview nicht ein Vorgespräch führen muss, in dem man klärt welche Themen man wie diskutiert, vielleicht auch klarstellt, dass man bei bestimmten Themen unterschiedlicher Auffassung ist, jeder dann seinen Standpunkt im Interview darstellen kann, ohne unterbrochen zu werden, man dann aber weitergeht, vor allem auch mit dem gemeinsamen Ziel für Demokratie zu werben und sich gegen die AfD zu stellen. Nach diesem Gespräch könnte ein uninformierter Hörer denken, dass die Interviewer der LdN sich mit Herrn Voigt genauso uneinig sind wie mit der AfD - und das ist ja nicht das Ziel.
Als damals die CDU das Gesetz zur Grundsteuersenkung mit den Stimmen der AfD durchbekommen hat, habt Ihr von der LdN meiner Meinung nach zu Recht sowohl die CDU als aber auch die rot-rot-grüne Regierung kritisiert, sie hätten einfach eine gemeinsame Lösung der demokratischen Parteien finden müssen, auch wenn es weh tut, einfach um zu verhindern, dass die AfD diesen Erfolg für sich reklamieren kann.
Ähnlich (wenn auch natürlich auf einem ganz anderen Level) würde ich hier kritisieren wollen, dass man einen besseren Gesprächston hätte finden müssen, um zu verhindern, dass der Eindruck entsteht, dass die Demokraten ja sowieso heillos zerstritten sind.
Dasselbe gilt natürlich „im Großen“ noch viel mehr für die Kommunikation innerhalb der Ampel und auch der CDU, aber mein Fazit bleibt leider, dass die demokratischen Kräfte/Parteien/Lager häufig ein solch zerstrittenes Bild abgeben, dass wenig interessierte und informierte Bürger sich von der Politik noch mehr abwenden.

Trotzdem natürlich vielen, vielen Dank für Eure tolle Arbeit, die mir sehr dabei hilft, selbst die Fakten zu kennen und mitreden zu können!

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Danke für das Interview und danke, dass einiges von dem Schwachsinn, den Herr Voigt da von sich gegeben hat, nicht unwidersprochen blieb. Man hat aber deutlich gemerkt, dass CDUler Voigt sich von so überflüssigen Dingen wie Fakten nicht von seinen Aussagen abbringen lässt. Populismus in Reinkultur. Falschaussage raushauen, Fakten ignorieren und einfach weiterquatschen. Die CDU versucht auch in Thüringen der AfD Stimmen abzunehmen, indem sie ihre Positionen übernimmt. Dabei merkt sie offensichtlich nicht, wie man als Kopie genau das Gegenteil bewirkt.

Habe bei dem Interview teilweise echt Puls bekommen. Konnte es mir nur in mehreren Häppchen anhören. Da haben mir fast die Ohren geblutet.

Offenbar hat man in Thüringen die Wahl zwischen AfD und AfD Abklatsch mit kräftigem Populismus-Anstrich. Würde ja fast lachen, wenns nicht so traurig wäre…und in Sachsen (wo ich lebe) leider das gleiche Bild. Die späten 202Xer werden ganz schwere Jahre für alle Demokraten. Mir graust es.

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Ich finde es erstaunlich mit welcher Leichtigkeit Sie die Agrardieselerstattung im Podcast wiederholt wegwischen. Zunächst zu den genannten Zahlen von 3.000 und 7.000 €, bei der Sie nicht wussten wo sie herkommen: Teilt man den Betrag auf alle Betriebe inklusive der vielen Nebenerwerbslandwirte, so kommt man auf die 3.000 € je Betrieb. Bezieht man sich nur auf die Vollerwerbsbetriebe, so sind es die gerundeten 7.000 €. Ich habe einen kleineren, intensiv geführten Familienbetrieb mit 3 Vollzeitäquivalenten in Niedersachen. Meine Erstattung liegt in der Größenordnung der durchschnittlichen 7.000 € eines Vollerwerbsbetriebes. In der Rechtsform des Einzelunternehmers bedeutet das für mich, dass diese 7.000 € in Zukunft direkt von meinem Bruttogehalt fehlen werden, da ich diese Kosten weder weitergeben kann, noch wo anders einsparen kann. Wie kann man das so eben wegwischen, dass damit vielen Landwirten direkt 350 € ihres monatlichen Nettogehalts dauerhaft fehlen werden ohne vorherige Diskussionen, Planungen, Fristen, etc. ?

Ansonsten großer Fan des Podcasts. Danke dafür.

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Wow, ich hatte ziemlich oft den Impuls, in die Tischkante zu beißen und den Eindruck, den beiden Hosts ging es teils auch so. Besonders perfide finde ich, dass seine betont ruhige und sachliche Sprechweise und das Herunterbrechen auf Probleme seiner Wähler in Thüringen dort wahrscheinlich sogar gut ankommen. Auf Gegenargumente wird nicht eingegangen, sondern nur mit eigenen Positionen gekontert. Dazu fällt mir die „selbsterfüllende Projektion“ ein -Analyse des Verhaltens von Konservativen/Menschen mit autoritärem Weltbild im Podcast Piratensender Powerplay vom 22.3., ca. Minute 25-44.

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Wenn ich’s mal aus der Brille der Union betrachte, war das ein bockstarkes Interview.

Mario Voigt wiederholt schulbuchartig die aktuelle „Argumentation“ der CDU bei jedem Thema.

Beispiel Klimapolitik

  1. „Die Menschen fühlen sich bevormundet“
    Ist ein Gefühl, dass viele Menschen haben. Da fühlen sich viele abgeholt. Auch ich fühle mich von dieser Regierung nicht gut vertreten, aber vermutlich aus völlig anderen Gründen als Mario Voigt.
  2. Wir machen das ohne Ordnungsrecht => Marktwirktschaft
    Klingt fantastisch.

Gegenfrage: „Meinen Sie die Leute zahlen einen so hohen CO2-Preis ohne Widerstand?“

  1. „Aber der Habeck!!!elf! Wärmepumpe kostet 100.000€“ (quasi 1)

Beispiel Migration

  1. „So geht es nicht weiter. Es sind zu viele.“
    Ist ein Eindruck, dass die (sozialen) Medien durch Wiederholung vermitteln. Kann man schlecht widersprechen. Viele stimmen vermutlich zu.
  2. Wir schieben konsequent ab.
    Das klingt nach Aktion. Nach „die tun was“

Gegenfrage: „a) geht das in der Praxis rechtlich nicht und b) brauchen wir Fachkräfte“

  1. „Aber so geht es nicht weiter!“ (quasi 1)

Die CDU weiß vor allem, was sie nicht will. Sie hat keine Lösungen. Da ist viel Wunschdenken („Innovationen“ und „konsequentes Abschieben“). Wenn die CDU wieder an die Macht kommt, wird es keinen Fortschritt geben. Sie hat keine Ideen.

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Finde ich gar nicht. Geht es bei so einem Interview nicht darum, seine Positionen zu challengen? Damit nimmt man ja automatisch eine gewisse Gegenposition ein (dass die Gegenposition in dem Fall der Position von Philip und Ulf entspricht, ist halt so).
Und gerade bei einem Interview mit einem Politiker sollte es ja gerade nicht darum gehen, ihm widerspruchslos eine Bühne zu bieten.

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Vielen Dank für das Interview! Allerdings waren die Halb- und Unwahrheiten, die Herr Voigt zu verbreiten versucht hat, echt schwer zu ertragen.

Ehrlich gesagt frage ich mich bei sowas schon (analog zu ähnlichen Diskussionen bei der AfD), ob solche Interviews noch zielführend sind, weil man als Moderator kaum eine Chance hat, den ganzen Populismus und Unsinn zu entkräften. Man merkt, dass ihr euch Mühe gegeben habt, aber es war mir teils immer noch zu wenig Richtigstellung.

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Klar ist sowas anstrengend. Aber was ist die Alternative? Mit der konservativen Hälfte der Bevölkerung gar nicht mehr reden?

Was ich mal spannend fände, statt energisch gegenhalten: einfach mal nachfragen und erklären lassen.
Wie sieht das denn genau aus? Was wäre jetzt konkret ihre Lösung? Wie soll das finanziert werden?
Nur solange bis das stottern losgeht….

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Das funktioniert bei vielen Menschen sehr gut. Nur leider nicht bei Politikern :smile:

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wärs dann nicht ne diskussionrunde und kein interview?

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Natürlich nicht. Meine Feststellung war nur, dass man den ganzen Halbwahrheiten bei so einem Interview halt kaum hinterher kommt. Ich habe keine Ahnung, was da eine sinnvolle Lösung ist. Vielleicht hilft es, sich dann lieber ein oder zwei Themen weniger vorzunehmen, um bei den anderen Themen noch etwas mehr nachhaken/richtigstellen zu können?

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Was meinst du denn konkret, was Ulf und Philip hätten anders machen sollen? Weniger Richtigstellung? Mehr Unterstützung seiner Positionen? Oder einfach nur weniger kritische Nachfragen?

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Danke, Heilman war es.

Grundsätzlich finde ich hier erst mal gut, dass ein Interviewpartner eingeladen wurde, der unseren beiden heiß geliebten Moderatoren nicht nach dem Mund redet. Es waren in der Vergangenheit häufig Interviewpartner zu hören, die die Meinung der Moderatoren bestärken. Inhaltlich bin ich jetzt aber gar nicht auf der Linie von Herrn Voigt. Trotzdem tut aber diese Auseinandersetzung mal gut.

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Ich finde, Ulf und Philip halten immer sehr gut dagegen, sogar bei Habeck. Konstruktiv kritisch.
So auch hier. Sie haben stark dagegengehalten und einige Lügen entlarvt.
Sicher hätten sie gern noch härter diskutiert, aber dann käme bald keiner mehr zum Interview.

Am schlimmsten finde ich an Herrn Voigt aber das, was sich in Thüringen zeigt: z.B. Wahlplakate, die dem der AfD ähneln und Ängste instrumentalisieren. Ganz schlimm.
https://www.berliner-zeitung.de/news/gewalt-gegen-frauen-cdu-thueringen-macht-rot-rot-gruen-dafuer-mitverantwortlich-li.2200473

Gegenüberstellung Wahlplakat CDU und AfD

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