Kita "förderung" in München / Ausschluss kommerzieller Anbieter

Bei 30 Minuten Rechtsanspruch wären es ja keine 2-3 Stunden. Auch kann ja soweit ich das sehe individuell geklagt werden, sollte der zugeteilte Platz Unzumutbar sein. Alles nicht schön aber das ganze System ist halt leider kein wünsch dir was und eine Kita in max 30min persönliche Entfernung zugesichert zu haben finde ich über die Fläche eigentlich ok. Natürlich ist das nicht optimal aber auch zeitlich begrenzt. Spätestens bei der Schule besteht der Anspruch ja auch nicht mehr.

Zu dem Thema hier zurück. Also werden die Kitas weiterhin bezahlt, sollte es keine günstigere Alternative im Umkreis geben. Nur Pauschal wird die Förderung gestrichen?

Doch, genau das sollte das Maximalziel sein. Es ist schlicht realitätsfremd zu erwarten, dass insbesondere Frauen wieder arbeiten gehen neben der unbezahlten Kinderbetreuung, wenn sich plötzlich der Arbeitsweg verdoppelt. Das hat wie ich finde @pbf85 sehr gut dargestellt. Wenn wir mehr Menschen in Arbeit kriegen wollen, muss zunächst gewährleistet sein einen Kitaplatz zu bekommen und danach, dass dieser auch in einer realistischen Entfernung liegt. Denn manchmal kommt noch der Irrsinn hinzu, dass erwartet wird, dass man sein Kind auch unter 30 Minuten abholen kann, wenn es was hat. Außerdem bedeutet es ganz klar, je weiter die Kita weg, desto höher das Verkehrsaufkommen. Zur Zeit können wir unser Kind, bald Kinder, noch in diesen 5 Minuten zu Fuss bringen und reduzieren so den Verkehr insbesondere um die Kita. Wäre die Kita 10 Minuten Fussweg müsste man wegen der Arbeit schon mit dem Auto hin. Man lernt eben viel wenn man selbst Kinder hat.

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Also ist das für die ca. 5 Jahre Ok, wenn man es im Zweifel nicht schafft zu arbeiten oder das Kind vernachlässigen muss (Aktivitäten wie Kinderturnen etc. fallen vielleicht weg). Ab Schule soll es ja auch bald den Ganztagesanspruch geben. Wird das nächste Desaster auf Kosten der Kinder und Familien. Ab Schule muss man aber auch sagen, werden Kinder selbstständiger, man kann sich mit anderen Eltern absprechen (machen wir jetzt schon sonst wären wir am Ende). Aber der Staat sollte schon auch mal gewährleisten, dass Kinder groß ziehen in Deutschland nicht zur Qual wird.

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Klar wären es zwei Stunden, selbst bei Homeoffice.
Wenn die Fahrtzeit mit Auto gemessen wird, kann sie mit ÖPNV zudem auch über 30 Minuten liegen. Ist dann persönliches Pech, dass man in München glaubte auf ein Auto verzichten zu können.

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Soweit ich das lese ist es nur in manchen Bundesländern überhaupt Auto und wenn man keines hat zählt ÖPNV. Zusätzlich kann man klagen wenn der zugeteilte Platz unzumutbar ist, da zum Beispiel die Arbeit nicht rechtzeitig zu erreichen ist. Gerade Homeoffice ist meist Zeitlich auch flexibel und es muss nicht Punkt 8 Uhr angefangen werden. Das hier keine Maßgeschneiderten Lösungen gemacht werden können ist halt leider so und auch das einzelne eher am ungünstigen Rand der Regelung sind ist halt auch so. Persönliches Pech und es ust ha meist auch eine individuelle Entscheidung Kinder zu bekommen. Aber das ist ein anderes Thema.

Zurück zum Thema Finanzierung. Im Rahmen der Gesetzgebung finde ich was München macht vollkommene legitim. Hier müsste dann halt das Gesetz geändert werden für mehr staatliche Kitas in 5 Minuten Entfernung zu allen Menschen die möglicherweise Eltern werden.

Nein, OK ist das natürlich nicht, die Frage ist, wer kann und muss aktiv werden, damit es anders läuft? Natürlich die Kommune, die ja mit der Neuregelung auf ein Gerichtsurteil reagiert. Dabei fallen noch ein (kleiner, soweit ich das beurteilen kann) Teil der Kinder durchs Raster. Das Land scheint sich aktuell nicht um eine Lösung zu bemühen. Über diese beiden Aspekten kann und sollte man sich aufregen und Veränderung einfordern (was ja scheinbar getan wird).

Eine andere beteiligte Gruppe würde ich aber auch nicht ganz aus der Verantwortung entlassen: die Eltern. Eine Kita für jedes Kind in 5 Minuten Gehentfernung ist gesellschaftlich absolut wünschenswert, aber durch staatliche Intervention allein meiner Meinung nach nicht umsetzbar. Als Eltern gibt es die Möglichkeit eigene Kitas zu gründen und zu betreiben. Wir haben mehrere Menschen in unserem Umfeld, die das erfolgreich gemacht haben. Heute läuft das meist als offizielle Eltern-Ini, Meine Eltern haben sich in meiner Kindheit informell mit anderen Eltern zusammengeschlossen und eine Krabbelgruppe gegründet.

Das Prinzip ist natürlich nicht nur auf Kitas anwendbar: Gute Schule gibt es nur, wenn die Eltern mit Verantwortung übernehmen und Fördervereine und Beiräte betreiben. Für ein gutes Sportangebot braucht es Sportvereine und Übungsleiter. Tolle Kultur braucht Organisatoren. Ohne Engagement geht in einer Gemeinschaft nichts.

Politische Agitation für mehr staatliches Engagement ist darum natürlich nicht falsch.

Warum? Ich war gerade auf der Schulträgersitzung unserer (westdeutschen) Verbandsgemeinde, wo das Ganztagsfördergesetz besprochen wurde. Das wird anspruchsvoll, in unserer Gemeinde wird aber an allen Grundschulen schon heute eine recht umfassende Ganztagsbetreuung angeboten. Der nötige Ausbau aufgrund des GaFöG ist in der Schulzeit minimal (2 Stunden am Freitag), bei zwei Schulen muss bis 2026 noch die Voraussetzung für ein Mittagessen (Mensa) geschaffen werden.

Das größte Problem wird vermutlich die Ferienzeit, wo (bis auf 4 Wochen im Jahr) ebenfalls 5 Tage die Woche 8 Stunden am Tag Betreuung angeboten werden muss. Dafür muss das aktuelle Angebot der Ferienspiele massiv ausgebaut werden, vermutlich in Kooperation mit Sportvereinen usw.

Kann schon sein, dass einzelne Kommunen daran scheitern werden, eine hochwertige Betreuung anzubieten. Aber ein zwangsläufiges oder generelles Problem ist das meiner Meinung nach nicht.

Bei 30 Minuten mit den Auto wäre man mit dem ÖPNV schnell viel länger unterwegs. Und wer ein Auto hat, bei dem wird mit Auto gerechnet.

Über welche Fläche? In der Großstadt bedeutet dies, dass es wohl mindestens 50 nähere Kitas gäbe in denen man nicht genommen wurde.

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Aber es ist völlig OK wenn die kinderlosen später von den Sozialabgaben und Steuern meiner Kinder profitieren? Kinder sind zunächst natürlich eine individuelle Entscheidung, aber es sollte von der Gesellschaft gestützt sein. Wenn der Staat Kinder für etwas Individuelles hält, sollte er es auch sagen, ansonsten hat der Staat natürlich eine Verantwortung Kinder kriegen für alle möglich zu machen.

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Klar kann man alles selbst machen. Sollen wir danach selbst Feuerwehren gründen?

Dann frage ich mich, wofür wir im Schnitt so hohe Steuernn bezahlen?

Taking into account child related benefits and tax provisions, the employee net average tax rate for an average married worker with two children in Germany was 19.5% in 2022, which is the 9th highest in the OECD, and compares with 14.1% for the OECD average. This means that an average married worker with two children in Germany had a take-home pay, after tax and family benefits, of 80.5% of their gross wage, compared to 85.9% for the OECD average.

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Ist natürlich der einfachste und günstigste Weg, dann würde ich da aber auch gerne weniger Steuern zahlen. Ich halte das für völlig unnötig, denn wie soll denn bitte sowas noch gehen neben 2 Arbeitsstellen, die man heute leider sehr oft braucht. Wir helfen uns schon gegenseitig, aber das hat doch Grenzen. Für mich ist so eine Forderung der Höhepunkt staatlichen Versagens im Bereich Familie. Die Eltern in unsere Kita spielen schon kostenfrei Gärtner, da es nicht klappt Gemeindearbeiter dafür zu verpflichten. Wir kaufen schon einen großen Teil der Ausstattung über den Förderverein, weil der Träger nichts hinkriegt. Irgendwann sind wir, wie @WayneS korrekt sagt an dem Punkt, wofür ich eigentlich Steuern zahlen sollte? Die Politik kann sich so natürlich einen schlanken Fuß machen und vor allem leiden dabei mal wieder besonders Kinder aus sozial schwächeren Haushalten.

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In Großstädten existieren diese Kitas in der Regel in solch einem Umkreis bereits, vielleicht nicht ganz 5 Minuten, aber noch unter 10 Minuten Fußweg.

Nur die Verteilung der Plätze erfolgt undurchsichtig und am Ende hat man Glück oder Pech und mit Pech kommt man auch nicht in eine der nächst weiteren Kitas sondern ans andere Ende der Stadt.

Wir haben gerade bei Bewerbung über das zentrale Portal unserer Stadt nichtmal Absagen bekommen, was uns die Möglichkeit genommen hat gezielt auf andere Einrichtungen in der Nähe zuzugehen. Erst auf telefonische Nachfrage wurde uns von den Einrichtungen mitgeteilt sie hätten keinen Platz für uns (nachdem 2 noch vorher sagten Zusage sei nur Formsache).

Auch sollte man Plätze lokal da ausbauen wo viel Nachfrage ist und dort abbauen wo die Leute nur mangels Alternativen hingehen.

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Wie gesagt ein anderes Thema. Bei gesteigerter Produktivität brauchen wir weniger Menschen und der Sozialstaat muss seine Finanzierung eh komplett Umbauen. Jeder kann Kinder bekommen und es ist auch für alle möglich. Nur bei einzelnen auf individuelle Kosten des Lebensstandards. Ob wir als Gesellschaft das wollen oder nicht ist ein anderer Punkt und nicht Teil dieses Threads.

Hier geht es um München und die „Förderung“ Privater Kitas unabhängig der Auslastung günstigerer Alternativen. Und hier sehe ich auf Grund der gesetzlichen Grundlage und dem Gebot der Wirtschaftlichkeit öffentlicher Ausgaben die Regeln eingehalten. Alles andere ist ein anderes Thema! Gesellschaftliche Entwicklung zum Beispiel. Aber das gehört nicht zu diesem Thread.

Aber sollte das auf Basis einer Lotterie sein? Der eine bekommt den Platz um die Ecke, der Nachbar muss 30 Minuten mit dem Auto fahren und das 4 mal pro Tag.
Zumindest ein Mindestmaß an Planbarkeit muss doch geschaffen werden.

Die Frage ist ja nicht ob das neue Gesetzt sich an Regeln hält, sondern ob dieses Gesetz eben im Rahmen dieser Regeln besser gestaltet werden könnte um eben weniger Eltern vor die Situation zu stellen horrende Gebühren zahlen zu müssen, weil während die einen Plätze im großen Stil gefördert werden, andere Plätze gar nicht gefördert werden.

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Dann müssen wir das Grundgesetz ändern. Dort steht

Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung

Entweder es ist zentrale Kernaufgabe (Artikel 6) Familien und Kinder besonders zu schützen, oder alles Tun ist privat.

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996.688 der 1.027.996 Feuerwehrleute in Deutschland sind ehrenamtlich. Wenn Du aus einem verunglückten Auto oder aus einem brennenden Haus gerettet wirst, dann ist das höchstwahrscheinlich jemand, der das in seiner Freizeit macht. Dafür kommt in Deutschland praktisch überall innerhalb von 10 Minuten auch die Feuerwehr.

Kita-Eltern-Inis sind insofern gut mit Feuerwehren vergleichbar. Der Staat kann überhaupt kein flächendeckendes Angebot machen. Aber wenn ein paar Menschen bereit sind, ehrenamtliche Arbeit zur Organisation zu übernehmen, kann der Staat die nötigen Mittel bereitstellen, damit der Service dann auch angeboten wird. Bei der Feuerwehr sind es Einsatzautos, Schutzkleidung, Ausbildung und Feuerwehrhäuser. Bei den Kitas ist es Geld für die Raummiete und das Personal. Große Teile unseres Gemeinwesens sind so organisiert und Du profitierst täglich vom ehrenamtlichen Engagement anderer Menschen. Die Steuern sind „nur“ für das, was man mit Geld auch bezahlen kann.

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Schutz != Finanzielle Förderung für weniger Fahrerei und Mehr Freizeit

Etwas hart ausgedrückt.

Die horrenden Gebühren kommen aber doch nur zum tragen wenn dir kein passender Platz nach der gesetzlich vorgeschriebenen Zumutbarkeit gefunden werden kann. Sollte es keinen Platz geben wird doch von der Stadt München auch der teure Platz bezahlt, oder nicht?

Es wird nur kein teurer Platz gefördert wenn es auch noch günstige Alternativen gibt was ja irgendwie sinnvoll ist. Ansonsten wäre ja ein günstiger Platz unbelegt.

Dann hat man die Wahl entweder 2 Stunden nur für die Kinder zu pendeln (zusätzlich zur Pendelzeit für den Job), wobei der Anspruch ja schon bei 6 Stunden Betreuung als erfüllt gilt, also es wäre nichtmal mehr halbtags drin, wenn der angbeotene Platz gerade die minimalen Anforderungen erfüllt oder in den sauren Apfel zu beißen und zu zahlen.

Warum ist das sinnvoll? Der teurere Platz ist ja nicht deshalb teurer, weil er der Stadt mehr Geld kostet, sondern nur weil er eben anders organisiert wird und dadurch eine Förderung erhält, die andere Einrichtungen nicht erhalten.
Mit einer Förderung die z.B. pauschal pro Platz fördert und bei objektiv belegbaren zusätzlichen Kosten (z.B. sehr teure Lage) zusätzliche Förderung bietet wäre doch in diesem Sinne mehr erreicht um die aktuellen Angebote auch weiterhin für alle nutzbar zu machen.

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Maximal 2 Stunden pendeln wobei hier geprüft werden kann bezüglich Zumutbarkeit oder ob es nicht eine kita in näher der Arbeit gibt. Für viele auf dem Land ist 2 Stunden pendeln übrigens Standart und das nicht nur für x Jahre.

Ich dachte der teure Platz ist teurer wegen der Gewinnabsicht. Die Organisationsform ist doch eigentlich egal. Und ist die Kita ohne Gewinnabsicht (Nicht zu verwechseln mit ohne Gehälter, Rücklagenin der Bilanz usw.), wird die auch gefördert. Ich hatte jetzt nicht lange BWL aber da ist in der Buchhaltung doch vieles möglich.