Allgemeine CDU Kritik

Bissl Sache der Sichtweise.

Ob man davon ausgeht das die alle aus Trotz oder Bequemlichkeit nicht wollen?

Oder ob die aus finanziellen Gründen oder mangels infrastruktureller Alterntativen nicht können?

Macht das für die CDU einen Unterschied?

Das Prinzip des Klimageldes ist, den CO2-Preis mit Ansage schrittweise zu erhöhen und das gesammelte Geld an alle Bürger zu verteilen.

Wer den Preis erhöht, bestraft damit diejenigen, die weiter technologieoffen ihre fossilen Technologien betreiben.

Eine Frage der Perspektive. Ich bin sehr sicher, dass Konservative und Krawallpresse es nicht so framen werden wie Du.

Die CDU/CSU müsste dafür schon mit an Bord sein und das Konstrukt Klimageld mit dieser Botschaft an die Bürger kommunizieren und gegen Kritik verteidigen. Sie wird es nicht tun.

Ich wohne in einem EFH im Speckgürtel. Die Nachbarn, die mir hier erklären, dass mein Umbau von Erdgas zu Wärmepumpe ja nichts taugt, auf die blöden Grünen schimpfen und dann von ihrer tollen Ölheizung vorschwärmen - die handeln eindeutig aus Trotz. Und davon habe ich hier drei in unmittelbarer Nachbarschaft. Bei jedem von denen vermute ich, dass sie das Geld für einen Umbau ihrer Heizung durchaus hätten.

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Aber kann man das generalisieren?

Verbrennerfahrer haben ggf. Andere Gründe….

Das sind jetzt anekdotische Beispiele von dir, ich könnte dir genug Beispiele nennen wo es anders ist. Wo man nicht so viel Geld mal eben hat um sich über die Subventionen umzurüsten, wo man gerne klimafreundlicher wäre und nur sieht, wo viel Flieger sich jetzt stattlich bezahlt frei kaufen. Es nutzt eben nichts, wenn man ständig das System zur Umstellung wechselt. Nur über den CO2 Preis kann man jetzt nur noch machen, indem man massiver den Umbau der finanziell Zurück Gelassenen unterstützt. Ansonsten ist die ganze Transformation am Ende des Tages nur eine große Umverteilung von unten nach oben, erst durch Subventionen und dann durch Klimageld. Kann man doof finden, aber ändert nichts an dem Problem. Ursache ist eben das Maßnahmenchaos.

Ich bin da ja bei Dir. Ich wünschte, das Klimageld wäre endlich Realität. Deshalb ist die CDU/CSU ja auch dafür zu kritisieren, dass Sie es als ablenkendes Schlagwort verwendet, ohne es mit eigenem Inhalt und politischem Willen zu füllen.

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Ich glaube es wird nicht mehr kommen. Wenn schon Habeck das Geld lieber in Intel und Co steckt statt den Druck auf die FDP zu erhöhen, dann wird die wirtschafts-(ehr lobby-) nahe Union erst Recht keinen Cent an die Bürger ausschütten. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich desillusioniert was die Unterstützung unterer Einkommen angeht. Alle die es nicht brauchten haben schon seit Merkel ordentlich Subventionen bekommen, alle anderen bluten weiter aus.

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Klimageld ist schon drin, wenn du genau liest. Natürlich muss das sein.

[quote=„Hzz, post:62, topic:23479, full:true“]die handeln eindeutig aus Trotz. Und davon habe ich hier drei in unmittelbarer Nachbarschaft. Bei jedem von denen vermute ich, dass sie das Geld für einen Umbau ihrer Heizung durchaus hätten.
[/quote]
Und worin siehst Du die Ursache für diesen von Dir diagnostizierten Trotz? Nicht falsch verstehen - ich meine, derartiges Verhalten auch durchaus häufig zu beobachten. Ich sehe die Ursache hierfür allerdings in weiten Teilen auf Seiten der Regierung, die mit ihrem Gezerre über das Heizungsgesetz ein unwürdiges Beispiel abgegeben und viele

Nö.

Ich sehe den Grund darin, dass das Thema fossile Energien / Heizung / Verbrennerfahrzeuge erfolgreich zum Spaltpilz im Culture War umdefiniert wurde.

Diese Nachbarn sind hauptsächlich gegen die Wärmepumpe, weil sie per Default gegen alles sind, was von den Grünen propagiert wird. Es sind emotionale, keine sachlichen Gründe.

Und die CDU/CSU macht da mit, u.a. indem Merz statt der AfD die Grünen als Hauptgegner ausgemacht hat und gegen diese pausenlos agitiert.

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Das größte Problem ist tatsächlich die Union, die ja große Chancen hat, in die nächste Regierung zu kommen.
Wenn ich mich aber nicht darauf verlassen kann, dass auch nach der nächsten Wahl die heute getroffene, und sinnvolle, Entscheidung noch richtig und sinnvoll ist, warte ich lieber ab oder treffe sogar eine entgegengesetzte Entscheidung in der Erwartung, dass diese mit einer Union in der Regierung mehr unterstützt wird.

So wie es von der Ampel geplant ist, oder?

Was von der Ampel geplant ist, weiß ich nicht. Würde mich auch wundern, wenn da Einigkeit besteht. Von daher passiert vermutlich erstmal nichts. Aber, dass es so von der Ampel geplant sei, behaupte ich ja nicht.

Ich glaube das beschreibt den Frust vieler Wähler. Ich hatte gehofft, dass die Ampel einen frischen Impuls setzen kann, wurde aber wie so viele enttäuscht. Die nächste (vermutlich CDU-geführte) Regierung muss sitzen, sonst werden die extremen Kräfte an den Rändern noch weiter erstarken. Bin da aber aufgrund der beteiligten Parteien nur bedingt optimistisch.

Na, die Kinder werden sich bedanken, wenn sie wie zum Beispiel hier in Rheinhessen vermutlich mit +5 °C leben müssen (weil die globalen +2,7°C, auf die wir global zusteuern eben nur ein Durchschnittswert sind und es viele Gebiete eben auch schlimmer treffen wird). Da ist dann nämlich nichts mehr mit dem aktuellen Weinbau und dem Rest der aktuellen landwirtschaftlichen Strukturen und bei ständig über 40° im Sommer und ständiger Dürre macht auch der Rest des Lebens auf einmal weniger Spaß.

Und was die Kompetenz von Habeck angeht: wer hat denn dafür gesorgt, dass im Winter 2022/23 nicht das Gas ausgegangen ist (ein Ei, das ihm seine diversen Vorgänger ins Nest gelegt haben)? Welche Partei ist denn aufgrund der Erfordernisse der Krise wirklich über seine eigenen Schatten gesprungen und hat pragmatische Politik gemacht?

Wer sich Sorgen um die Zukunft seiner Kinder macht und als Konsequenz daraus in Erwägung zieht, die AFD wählen will, der muss schon wirklich ein wenig geschichts- und realitätsvergessen sein. Hast du dir die stolzen Patrioten von der AFD und deren Wirtschaftsprogramm wirklich mal angeschaut? Das ist ja das selbe Argumentationsniveau wie sich die Ergebnisse von 17 Jahre Tory-Regierung in GB anzuschauen und als Konsequenz davor vor einer sozialistischen Labour-Regierung zu warnen – absolut absurd.

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Moin,

ich habe noch einen Punkt welches in meinen Augen am ehesten in diesen Thread hier passt. Ich habe ein Interview von Maximilan Krah von „Jung und Naiv“ gehört.

Hier sein Kalkül:
Die CDU wird sich selbst abschaffen. Sie ist gefangen in einer schlechten Situation: Aus guten Gründen unbeliebt bei den „Linken“, und weil sie dennoch in vielen Dingen mit den „Linken“ grundsätzlich übereinstimmt zu links für die „Rechten“.
Die christlichen Parteien der Mitte seien in den letzten Jahren immer weiter ausgedünnt in ganz Europa. Dies führte maßgeblich zur Erstarkung der Rechten, da von Parteien wie der CDU die Wähler tendenziell eher weiter rechts statt links wählen würden, wenn es die CDU irgendwann nicht mehr gäbe. Zu beobachten in Italien, Ungarn, Polen, usw…

Die Chancen, dass die CDU 2025 übernimmt, sind hoch. Dass sie mit linken Parteien zusammenarbeiten muss, auch. Es gäbe also große Ähnlichkeiten zur Ampel. Zumindest in Augen der eher rechts/ konservativen. 2029 könnte daraufhin dann der große Schwunk nach rechts kommen.

Mit anderen Worten: Bei aller Kritik - der These nach hält die CDU die AfD mit relevantem Beitrag klein. Und wir sollten nicht deren Dilemma verkennen. Es ist sicherlich nicht leicht, sich heutzutage in so einer Position zu befinden.

Grüne Gentechnik, Homöopathie, generelle Esoterik, Demeter, Impfungen, Handystrahlung (5G) und weiß der Teufel was wollen da auch noch ein Wörtchen mitreden.

Nur weil die Grünen beim Klimawandel (zufällig) auf der richtigen Seite stehen, macht sie das nicht besser als den Rest.

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Aus dem grünen Bundestagswahlprogramm 2021:

Zum Thema Gentechnik:

Bei Eingriffen in die Natur müssen nicht verantwortbare Risiken,
wie die Manipulation oder Ausrottung ganzer Populationen oder Arten
durch gentechnische Methoden, sogenannte Gene Drives, ausgeschlos-
sen werden.

Unser Leitbild ist eine sich weiterentwickelnde ökologische Landwirtschaft mit ihren Prinzipien
Tiergerechtigkeit, Gentechnikfreiheit und Freiheit von chemisch-synthetischen Pestiziden.

Dabei muss wie bei jeder Technologie der Umgang mit alten wie neuen gentechnischen Verfahren einerseits die Freiheit der Forschung gewährleisten und andererseits bei der Anwendung Gefahren für Mensch und Umwelt ausschließen. Nicht die Technologie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum.

[…] eine verbindliche Kennzeichnung, die gentechnikfreie Produktion und die Wahlfreiheit der Verbraucher*innen schützt […]

Homöopathie: Keinerlei Erwähnung. Genauso wenig irgendwelche esoterischen Anspielungen. Im Grundsatzprogramm betont die Partei, dass nur erwiesenermaßen wirksame Arzneimittel erstattet werden sollen, parteiintern gibt es insgesamt sehr gespaltene Meinungen über den richtigen Umgang mit Homöopathie von Seiten des Staats.

Demeter: Keinerlei Erwähnung. Mir ist auch nicht bekannt, dass die Grünen zu einem einzelnen Bio-Verband eine bestimmte politische Position hätten.

Impfungen: Die Grünen haben sich während Corona für eine Impfflicht für über-60-Jährige ausgesprochen. Das ist im wesentlichen an der Union gescheitert. Auch ansonsten ist die politische Position der Grünen, dass beispielsweise in Kitas und Schulen Impfflicht gemäß den Stiko-Empfehlungen herrschen sollte.

Handystrahlung: da hat es nie eine vom wissenschaftlichen Konsens abweichende politische Position der Grünen zu gegeben.

Du verwechselst hier die eher esoterischen Meinungen einiger weniger Mitglieder der Grünen mit Parteiprogrammatik. Das ist ziemlich unredlich und/oder uninformiert von deiner Seite aus. Insgesamt stimme ich @Justjaythings zu: die Grünen sind noch am ehesten bereit, eigene Überzeugungen auf Grundlage neuer Erkenntnisse zu überdenken und pragmatische, wissenschaftsfundierte Politik zu machen.

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Bei ökologischer Landwirtschaft muss man aber dazu sagen, dass dort bereits homöopathische Behandlungen als erster Weg festgeschrieben sind. Ökologische Landwirtschaft an sich beinhaltet also durchaus schon auch Hokuspokus.

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Dabei gäbe es grade in der Mitte ein aus meiner Sicht massiv ungehobenes Potential: nämlich die Menschen, die als Erwachsene ernst genommen werden wollen. Denen man die real existierenden Probleme und die Einschränkungen, die mit deren Lösung einhergeht, zumutet. Denen man die Verwantwortung für diese Probleme, die letztendlich Kollateralschäden der Wohlstandsentwicklung der letzten 70 Jahre sind, zumuten kann.

In einer Demokratie liegt die Selbstdisziplinierung so sehr auf der Hand, dass das Winden und Winseln der heutigen Politik verblüffend ist. Wenn vom Volk die Macht ausgeht, wenn also alle herrschen: Ja, dann müssen sich diese alle selbstverständlich auch zusammenreißen können. Hätten sie es einst nicht getan, gäbe es die heutigen Demokratien überhaupt nicht. Jetzt müssen sie es wieder tun. Es ist extrem undemokratisch, Bürgerinnen und Bürger wie launische Tyrannen zu behandeln, denen die Regierenden jeden Wunsch von den Lippen ablesen und sei er noch so unvernünftig, mit denen sie lieber in den Untergang gehen, als ihnen zu sagen, wie die Dinge nun mal liegen. […] Selbstregierung ist auch Selbstbeherrschung, ist Maß, ist Form, ist Staatstragen. Das, liebe Konservative, ist die Grundlage demokratischer Bürgerlichkeit. Gerade das Eigentum verpflichtet und berechtigt keineswegs zur Nebenfolgen- und Verantwortungslosigkeit.

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Dazu an anderer Stelle:

Gründe und Lösungen?

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