Etwa im Januar habt ihr ein schönes Portrait über unseren Verteidigungsminister Boris Pistorius gesendet. Wenn ich mich recht erinnere war das Fazit grob in die Richtung „…nichts mehr zu verlieren - er könnte nochmal richtig was bewirken - oder aber uns alle enttäuschen. Warten wir mal ab.“
Ich hatte mich bereits daran gewöhnt, dass das Amt des Verteidigungsministers seit langem ein Pulverfass ist. Täglich neu aufgedeckte Unzulänglichkeiten gilt es möglichst karriereunschädlich zu überstehen (überspitzt formuliert) und sich rasch für ein anderes Amt zu qualifizieren - oder der Politik den Rücken zu kehren.
Nun ist Pistorius gute 100 Tage im Amt. Meine subjektive Wahrnehmung ist, dass das Amt bisher unspektakulär wie lange nicht geführt wird: Medial gibt es wenig Kritik, erfreulich Gesten (z.B. das Begrüßen der Truppe nach dem Sudaneinsatz gemeinsam mit der Außenministerin), ein gewisses Ausmisten von Strukturen scheint begonnen und die Beschaffung beschleunigt sich. Die Kommunikation passt offenbar an diversen Baustellen.
Mich würde sehr eurer weniger subjektives Fazit nach der ersten 100 Tage (+/-) interessieren: Trügt der Schein? Oder kann man auch mal sagen: Da macht jemand seine Sache gut? Bestimmt habt ihr einen besseren Überblick über Medienberichte, Feedback aus der Truppe, Stimmen aus Politik und Ausland. Mich würde es sehr interessieren.