Zukunft des Einzelhandels

Über ein Thema denke ich in Folge der Auswirkungen der Pandemie bzw. der dadurch verursachten Teillockdowns in der letzten Zeit häufiger nach, und ich finde, es braucht eine gesellschaftliche Diskussion darüber, die ich gern anregen möchte. Und die Lage ist ein geeigneter Punkt, von dem so eine Diskussion ausgehen könnte.

Es geht darum, wie der Einzelhandel in der Zukunft aussehen wird, und welche Folgen das für unsere Umwelt und unsere Städte hat. Im Moment wird ja der Versandhandel sehr gestärkt, und ich bin mir sicher, dass „nach Corona“ nicht alles wieder zum Alten zurückkehren wird. Läden haben Pleite gemacht, Kundys haben sich daran gewöhnt, vom Sofa aus einzukaufen. Verkäufys haben Wege gefunden, Ihre Ware online an die Frau oder den Mann zu bringen.

Konsequenzen sind: Es gibt weniger Verkehr in die Innenstädte, dafür mehr Lieferverkehr. Innenstädte veröden. Waren werden quer durchs Land transportiert, weil die Herkunft der Ware beim Klick darauf völlig egal ist. Es fällt erheblich mehr Verpackungsmüll an, weil die Ware einzeln transportiert wird, und weil die Verantwortung für die Unversehrtheit der Ware nicht beim Käufy liegt, sondern beim Logistikunternehmen oder dem Warenhaus.

Wie gesagt: Wir werden diese Wirkungen nicht (ganz) zurückdrehen, selbst wenn wir das wollten. Daher müssen wir versuchen, den Effekt auf unsere Umwelt, also sowohl die Natur als auch die Städte möglichst ins Positive zu wenden.

Themen wären also z.B.:

  • Belebung der Innenstädte auch bei weniger Ladengeschäften
  • Förderung von regionalem Versandhandel zur Vermeidung langer (und damit CO2-intensiver) Wege
  • Vermeidung überflüssiger Wege durch eine intelligente Logistik
  • Reduktion von Verpackungsmaterial und Verwendung von umweltfreundlichen Materialien
  • Ordentliche Sozialstandards für die Beschäftigten der Lieferdienste
  • Etc.

Denkt Ihr auch, das (oder wenigstens Teilaspekte davon) wäre ein für die Lage geeignetes Thema?

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Ich sehe hier bei uns dass die meisten Sachen eh im Gewerbegebiet ausserhalb der Innenstadt gekauft wurden&werden.

Das wird bei uns als Garagenzeile bezeichnet dort, denn es reiht sich Schuhladen an Matratzenladen an Newyorker an C&A an H&M. Gegenüber 5 Supermärkte 1 Baumarkt und 1 Saturn.
Das is öde und hässlich, alles beisammen und weit weg der Innenstadt. Schlecht mit ÖPNV gebunden und ein einziger Riesenparklatz.

Was Lieferverkehr angeht, solange es nicht zuviel Dienste gibt, könnte man sagen spart es sogar individuelle Fahrten ein.

Verpackungen und Müll is mir mehr bei Essenslieferungen aufgefallen in der Pandemie.
Aber da is mir noch keine sinnige , corona-konforme Lösung eingefallen.

Das würde wahrscheinlich stimmen, wenn

  1. wir beim gleichen Laden bestellen würden, bei dem wir sonst persönlich einkaufen, d.h. in der Nähe,
  2. wir nicht die Sachen, die uns nicht gefallen, wieder zurück schicken.

In der Realität werden bestellte Waren quer durch die Republik (und drüber hinaus) gekarrt und das dann noch mehrmals, bis wir damit zufrieden sind.

Egal, ob ich eine Hose bestelle, ein Buch oder eine Computer-Maus, es ist immer noch ein Karton außen rum, selbst wenn das Teil schon von sich aus verpackt ist. Man braucht ja was, wo man das Adressen-Etikett drauf kleben kann. Und man will sich sicher auch gegen Transportschäden wappnen.

Ich dachte jetzt primär an Dinge des täglichen Bedarfs. Lebensmittel und Duschen, das eigner sich dafür relativ lokal verpacktund geliefert zu werden ob Nu die Ökokiste vom Bioladen oder Rewe Lieferservice. Da dürfte man auf genug Leute kommen die nahe beinander leben.

Beim anderen dachte ich mir, Sachen die man probieren muss, sagen wir Schuhe oder Klamotten, bestellt man eher nicht sondern dass sind die wenigen Dinge die lokal gekauft werden nach der Pandemie. Nen Handy oder Bücher gehen online viel besser.