Ich vermute das hast du in den falschen Hals bekommen, @Daniel_K. Ich will dir nicht absprechen deine Meinung zu äußern, sondern dich darum bitten sie als Meinung und nicht als Fakt darzustellen. Ein simples „Meiner Meinung nach…“ reicht da schon aus und ist vor allem in medizinischen Themen oft enorm hilfreich. Mancher Rezipient neigt nämlich dazu stark vorgetragenen Meinungen fachunkundiger Küchentischmediziner ähnlich viel Bedeutung zuzumessen wie echten Wissenschaftlern. Während das in politischen oder wirtschaftlichen Diskussionen unproblematisch ist, kann das in medizinischen Themen aber fatal enden, Stichwort Impfung, eingebildete Glutenunverträglichkeit, Homöopathie usw. usf…
Der von dir beschriebene Sachverhalt ist sehr schwierig. Dass man bisher keine Effekte nachweisen konnte heißt nicht, dass es keine gibt. Denn biologische Regelsysteme sind enorm komplex und zu großen Teilen noch weitgehend unverstanden. Ich erinnere an den als sicher geltenden Wirkstoff Thalidomid, dessen Anwendung in den 60ern zu Tausenden körperlich schwer behinderten Kindern führte. Schon bald erkannte man dann den Fehler, eines der Enantiomere führte zu Fruchtschädigungen. Folglich wurden Regeln verschärft und heute gelten strenge Regeln zur Enantiomerenreinheit. Dennoch, erst in den 90ern, also 30 Jahre später, konnten Forscher nachweisen, dass der menschliche Körper nach der Einnahme den unschädlichen Wirkstoff in den schädlichen racemisiert, wodurch diese fruchtschädigende Wirkung tatsächlich nie ausgeschlossen werden kann.
Ich weiß ein wenig wovon ich schreibe, denn ich forschte an biochemischen Themen und habe mehrere Freunde, die auf dem Feld der biochemischen Regelkaskaden und Stoffwechselprozesse forschen (nicht an Zuckerverträglichkeit).
Ich würde mir, trotz etwas Fachwissen im Fachbereich, eben nicht erlauben eine solch starke „Meinung“ wie du sie oben formuliert hast, abzugeben, ohne auch nur den Hauch eines Belegs oder eine Expertenmeinung anzubieten. Zurecht würden Impfgegner für ähnliches Verhalten in der Vergangenheit kritisiert.
Das soll gleichzeitig nicht heißen, dass ich dir im besprochenen Sachverhalt widerspreche, denn das tue ich nicht. Ich möchte nur ausdrücklich dafür plädieren, dass in medizinisch-relevanten Themen Meinungen deutlich kenntlich gemacht werden und Fakten Fachleuten (zu denen ich mich selbst ausdrücklich nicht zählen würde) vorbehalten sein sollten. (…)
Hier stimme ich dir grundsätzlich zu. Aber damit der Kreis sich wirklich schließt müsstest du die gesamte Forschungslage beurteilen können. Kannst du das? Und sehen das die übrigen Juristen genau so wie du? Heißt es nicht „3 Juristen, 4 Meinungen“?