Aus gegebenem Anlass:
was wurde eigentlich aus der in einer 2018 duchgeführten EU-weiten Abstimmung beschlossenen Abschaffung der Zeitumstellung?
Hofft man das die Menschen es vergessen haben und lässt alles weil es zu kompliziert, umständlich, aufwendig und teuer ist einfach so weiter laufen. (Stichwort: einheitliche Zeitzone in der EU)
Hoffe das könnte auch Euch und andere interessieren.
Viele Grüße
Andreas H.
Um einen Flickenteppich innerhalb Europas zu vermeiden, der Hindernisse für zum Beispiel Verkehr und Wirtschaft bedeuten könnte, müssen sich möglichst viele Länder auf eine permanente Sommer- oder Winterzeit einigen. Doch die Länder haben unterschiedliche Präferenzen – und das durchaus aus gutem Grund, sind doch der Tagesanbruch und die Tageslichtmenge unterschiedlich. […]
Auch darf ein zumindest leiser Zweifel daran aufkommen, für wie wichtig das Thema Zeitumstellung in Ländern außerhalb Deutschlands genommen wird. Die besagte EU-Umfrage von 2018 mag eine Rekordbeteiligung von 4,6 Millionen Teilnehmenden gehabt haben. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Betroffenen, da 2018 ca. 512 Millionen Menschen in der EU lebten.
Noch dazu kamen rund drei Millionen – und damit fast zwei Drittel – der Abstimmenden aus Deutschland, was deutlich mehr ist, als der Anteil der Deutschen an der EU-Bevölkerung.
Über dieses Thema müsste man Doktorarbeiten schreiben. Mir fällt quasi nichts ein, wo sich so viele Menschen einig darüber sind, den Status Quo ändern zu wollen, aber es quasi eine 50/50 Teilung gibt, welche Lösung man denn dann wählen soll.
Wenn man sich die Extrembeispiele anschaut, wird einem schnell klar, dass die Zeitumstellung vermutlich nie abgeschafft wird. Eine permanente Sommerzeit würde bedeuten, dass es in Madrid im Winter erst um viertel vor Zehn morgens hell werden würde. Eine permanente Winterzeit würde bedeuten, dass in Warschau im Sommer die Sonne um 3 Uhr aufgehen würde.
Vor allem ergab die Umfrage, dass die Mehrheit der Beteiligten nicht permanente Winter-, sondern permanente Sommerzeit bevorzugt, und das wäre zu arbeitnehmerfreundlich. Deswegen bleibt lieber alles wie es ist.
Naja, gut. Die Mitteleuropäische Zeitzone ist eben viel breiter als sie es natürlicherweise eigentlich wäre. Spanien liegt deutlich westlicher als UK und Paris fast auf dem Greenwich-Median. Eine Lösung könnte sein, die Zeitzonengrenze zwischen Portugal und Spanien dorthin zu ziehen, wo sie eigentlich eher hingehört, also bspw. an den Ostgrenzen von Frankreich und Benelux.
Grönland bleibt ab sofort bei der Sommerzeit.
Also wer das hin und her nicht mehr mag: ab ins ewige Eis.
Ich bin zum Beispiel für die Abschaffung der Umstellung, aber nur wenn als Ergebnis die ewige Sommerzeit rauskommt. Alles andere wäre mir wichtig genug, das erste mal ever auf die Straße zu gehen um zu demonstrieren.
Mag bei anderen genau anders rum sein, daher wirds immer ne Zeitumstellung geben.
Den unterschiedlichen Sonnenstand in Galizien (Nordwestspanien) und Galizien (Südwestpolen) gibt es ja völlig unabhängig davon, in welcher Zeitzone beide Länder liegen, solange sie sich eben in einer Zeitzone befinden. Gerade die Beispiele Polen und Spanien zeigen m. E., dass die Zugehörigkeit zur Zeitzone „Mitteleuropäische Zeit“ immer auch eine politische Frage war. Ganz abgesehen davon sind die genannten Sonnenaufgangs-Zeiten in skandinavischen Ländern vollkommen normal und an sich daher m. E. kein Argument für oder gegen eine der beiden Möglichkeiten zur Abschaffung der Zeitumstellung.
Rahme dir die Worte „Woanders klappt das auch“ ein, wenn Du vorschlägst, dass wir die Sommerzeit abschaffen und in Deutschland die Sonne um 4:30 im Sommer aufgeht.
Wieso das?
Die allermeisten Arbeitnehmer arbeiten irgendwann zwischen 08:00 Uhr und 18:00 Uhr. Da ist’s im Sommer durchgehend hell. Im Winter wird’s (mit der Winterzeit) an den Rändern dunkel. Mit einer Dauer-Sommerzeit würde sich die Dunkelheit eher in die Morgenstunden und aus den Abendstunden wegschieben.
Gefühlt ist das doch der Arbeitnehmer-Produktivität eher zuträglich: Der Produktivitätsverlust durch die Dunkelheit abends ist gefühlt viel höher, als wenn es morgens noch dunkel ist.
Im Büro vielleicht. Z.B. auf dem Bau und in der Landwirtschaft wird idR früher angefangen, und es ist von Vorteil, wenn es hell ist. (Winterzeit)
Helle Stunden nachmittags sind dagegen nach Feierabend in der Freizeit nutzbar oder machen zumindest den Nachhauseweg ein Stück angenehmer.
Ich habe jahrelang an einem Ort gelebt wo das so ist. Aber ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, auf welche Zeit die EU sich einigt. Mein Punkt ist eher, dass die Umstellung 2x pro Jahr sehr viel mehr Schaden anrichtet, als es eine einmalige Umstellung - auf welche Zeit auch immer - tun würde. Aber ich erlebe auch jetzt hier gerade wieder, dass das Thema so emotional besetzt ist, dass das niemals passieren wird. Also lasst uns lieber weiter regelmäßig zeitsensitive Wirtschaftszweige, Alte, Kinder & Ihre Eltern, Tiere etc. regelmäßig stressen /Ironie off.
Eine Dauersommerzeit wäre vor allem für Kinder, die dann monatelang im Dunklen morgen durch den Straßenverkehr zur Schule müssen keine gute Idee. Statistisch gesehen ist Dunkelheit für den Verkehr sowieso relativ gefährlich, die Anzahl der Unfälle pro gefahrene Kilometer ist fast doppelt so hoch. Vor dem Hintergrund müsste man eigentlich dauerhafte Winterzeit einführen.
Also ich bin vor der Zeitumstellung jetzt in der Dämmerung zur Arbeit gefahren (6:00) und im Dunkeln nach Hause (16:00)
Nach der Zeitumstellung fahr ich im Dunkeln zur Arbeit und in der Dämmerung nach Hause ^^
Super Gewinn …
Kann es sein, dass du die Uhr in der falschen Richtung umgestellt hast? Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt.
Zumindest morgens. Nachmittags ist es derzeit um 16 Uhr auch mit Winterzeit noch taghell, und wäre es mit Sommerzeit eben noch eine Stunde länger.
Aber darum ging es ja nicht, sondern darum, dass man im Tief-, Hoch-, Straßen- und Landschaftsbau in vielen Fällen realistisch erst „richtig“ arbeiten kann, wenn man was sieht, und ein späterer Sonnenaufgang für Arbeitgeber daher bedeutet, dass entweder morgens produktive Arbeitszeit wegfällt oder für aufwändige künstliche Beleuchtung gesorgt werden muss.
Auch wenn es (wie meistens) kompliziert ist und die Länder der EU das Thema gerne auf unterschiedliche Weise lösen würden, ist das doch kein Grund nicht eine Lösung für dieses Thema zu suchen. Dafür ist Politik ja da.
Das die Zeitumstellung, außerhalb des persönlichen Elebens, kein besonders wichtiges Thema ist, bei all den anderen Problemen leuchet mir ja noch ein. Aber wenn man eine Umfrage startet sollte man sich doch auch um die Umsetzung des Ergebnisses der Umfage bemühen. Das die Bretter dick sind habe ich ja schon am Anfang geschrieben.
Außerhalb Deutschlands war die Beteiligung an der Umfrage wohl eher gering, so dass das in der EU eher als deutsches Problem wahrgenommen wird.
Also unsere hier arbeiten im Scheinwerferlicht.
Sieht jetzt nicht besonders aufwändig aus.
Straßenbau ist hier ähnlich ausgerüstet.
Je weiter nach Norden du kommst umso mehr Scheinwerfer haben die Autos:
Anekdotische Evidenz. Genausogut hätte ich letzte Woche ein Foto von einer dunklen, leeren Baustelle machen können.
Hängt eben von der Tätigkeit ab.
Wieso wird aus dieser Frage (Sommer- oder Winterzeit) so schnell eine Debatte über subjektive Präferenzen? Es gibt soweit ich weiß eine eindeutige Position in der Schlafforschung und die ist für die Normalzeit/Winterzeit:
Für die Schlafforschung ist dagegen klar: Die Normalzeit - auf die jetzt am Wochenende umgestellt wird - ist besser. Wissenschaftler Albrecht Vorster von der Universitätsklinik für Neurologie in Bern betont im Interview mit dem SWR:
„Die Normalzeit ist die Zeit, wo die Sonne mittags um 12:00 Uhr ihren höchsten Punkt erreicht und wo im Jahresmittel morgens um 06:00 Uhr die Sonne aufgeht und sie abends um 06:00 Uhr untergeht.“
Albrecht Vorster, Schlafforscher
tagesschau
Wissenschaftler warnen vor den gesundheitlichen Folgen einer dauerhaften Umstellung auf die Sommerzeit. Zeitzonenstudien legen nahe, dass ein Leben entgegen der natürlichen Tageszeit, wie es auch während der Sommerzeit der Fall ist, langfristig zu einem schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand führen und sogar das Krebsrisiko erhöhen kann, meint Eva Winnebeck.
ardalpha
In der Schlafmedizin und der Schlafforschung ist die Meinung einhellig, erklärt Vorster. Man plädiere für die Abschaffung. […] „Wenn wir im Winter Sommerzeit hätten, dann wird das tatsächlich auch zu mehr Krankheiten führen.“ Das könne man auch wissenschaftlich nachweisen.
swr
Das Bild ja, bin ich bei dir, aber wie geschrieben, ist hier in Schweden absolut üblich.
Egal welches Gewerbe im Freien.
Müsstest mal unsere Abschleppfahrzeuge sehen, wenn die ihre Arbeitsbeleuchtung anmachen ^^
Ist aber irgendwo auch logisch, ansonsten hätten die weiter oben über dem Polarkreis ja mehrere Wochen Zwangspause.
Ist also eher eine Sache der Perspektive, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass die Zeitumstellung hier wirklich viel hilft um mehr Tageslicht nutzen zu können.