Wohneigentum

Ein ganz wichtiger Aspekt wurde leider nicht beleuchtet. Das was ich jetzt schreibe trifft zumindest auf Berlin zu und ist auch belegbar. Man hätte Frau Geywitz mal dazu befragen sollen, was mit dem ganzen Leerstand von Wohnungen, die ausschließlich zu Kapitalanlagezwecken gekauft sind, geschehen soll?!
Ich selbst habe als Nicht-Berliner dort eine Wohnung. In dem Gebäude stehen 30% (!!) der Wohnungen leer. Lt. Eigentümerliste gehören diese Wohnungen überwiegend Ausländern (in der Mehrheit russischer Staatsangehörigkeit), die vermutlich Geld „parken“ bzw. „Rendite durch Leerstand“ erwirtschaften wollen. Das hat bis 2022 auch ganz gut geklappt, weil in den 10 Jahren davor die jährliche Rendite ca. 12% betrug. (Quelle Stat. Bundesamt) Also warum vermieten? BTW: Nein, ich möchte nicht über Umgehung von Kriegssanktionen reden, weil ich Russen erwähne, sondern es sind belegbare Fakten und mir geht es nur um das Grundprinzip beim Wohnungsinvest der vergangenen Jahre.
Klar, es gibt in Berlin eine Zweitwohnsitzsteuer. Aber erstens bringt das ja nur der Stadt Geld, schafft aber keinen faktischen Wohnraum. Zweitens geht die Verwaltung diesen Umständen nicht nach, so dass die meisten Eigentümer die Steuer gar nicht bezahlen. Einige Makler haben mir bestätigt, dass sie viele solcher Objekte kennen. Also Objekte die noch nie bewohnt wurden.
Die Frage ist also, warum hier keine Gesetze geschaffen werden, die erstmal solche, also reine Investitionen zu unmittelbaren Gewinnerzielungsabsichten, ohne dass Wohnraum vermietet oder selbst genutzt wird, unterbinden. Es gibt beispielsweise in Österreich Bundesländer, in denen man nur Wohnungen erwerben kann, wenn man seinen Wohnsitz oder Zweitwohnsitz, auch im Sinne von tatsächlichem Aufenthalt nachweist. Mich würde in dem Zusammenhang auch interessieren, wie viel Wohnungen eigentlich in Berlin (oder anderen Städten) leerstehen, weil solche Modelle funktionieren.
Ich kenne andere Städte, wo man sofort nach dem Erwerb einer Wohnung aufgefordert wird, sich zu äußern, ob eine Selbstnutzung oder Vermietung geplant ist. In Berlin jedenfalls passiert das nicht.
Zudem könnte man ja auch die Frage aufwerfen, warum es überhaupt möglich ist, dass ausländische „Investoren“, als Einzelperson oder Gesellschaft mehrere Wohnungen erwerben dürfen?
Übrigens machen in dem von mir erwähnten Gebäude die 30% nicht genutzte Wohnungen 20 Wohnungen aus. Das kann man sicherlich auf viele Gebäude (im höheren Segment BJ 2012 bis 2022) anwenden und mal die Gesamtzahl an nicht genutzten Wohnungen hochrechen.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich persönlich, alles was Frau Geywitz sagt nachvollziehen kann, weil diese Punkte auch allgemein bekannt sind und es wohl derzeit nur langfristige Lösungen geben kann, außer den von mir genannten Sofortmaßnahmen. Nämlich die Unterbindung des Immobilienerwerbs ohne Nutzung.

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Außerdem ist das teure am Hausbau mittlerweile dank standardisierten Häusern nicht mehr das Haus. Natürlich Gänge es billiger aber mit Eigenleistung und den günstigsten Standartfliesen geht Hausbau rel. günstig. Der Boden, gerade in Arbeitsnähe, und die Nebenkosten sind das eigentliche Problem. Und das man entsprechendes Eigenkapital vorab braucht was auch immer weniger Menschen haben.

Nein, denn der Sinn ist ja gerade, dass die Kommune den Marktwert (mit)bestimmt. Wenn die Kommune (sich selbst) ein Monopol auf den Verkauf von Baugrundstücken verschafft (indem sie nur dort B-Pläne ausschreibt, wo sie alleinige Eigentümerin ist), dann schaltet sie damit vor allem Spekulanten aus.

Die Frage ist doch, was ist eigentlich der „Marktwert“ von Grund und Boden? Ohne Spekulation würde sich dieser Wert vor allem aus seiner Wertigkeit als Landwirtschaftliche Nutzfläche bestimmen. Bei uns muss man ca. 450 Euro/ha Ackerland im Jahr als Pacht zahlen. Wenn ich das großzügig x50 rechne (bei Immobilien geht man normalerweise von x20-x30 aus, aber Landwirte denken langfristig), dann komme ich bei einem „Marktwert“ von 2,25 Euro/m2 raus. Darauf kann ich dann nochmal großzügig 60 Euro/m2 für die Erschließung aufschlagen und +15% für die verlorenen Erschließungsflächen, dann bin ich bei 70-80 Euro/m2 „Marktwert“ für erschlossenes Bauland.

Alles was darüber hinausgeht ist reiner Spekulationsgewinn. Und zwar unabhängig davon, ob das Grundstück am Rande Münchens oder in der Mitte Thüringens liegt. Natürlich muss man dem Eigentümer auch einen Anreiz geben, das Land zu Bauzwecken zur Verfügung zu stellen, anstatt weiter als Ackerland zu nutzen. Dann ist man vielleicht bei 100 Euro/m2. Aber Preise von 400, 600 oder sogar 1.000 Euro/m2 sind reine Abzocke und indirekt eine staatliche Alimentation reicher Grundstücksspekulanten (und Großbauern), denn der Staat schafft durch die B-Pläne den Markt für diese Spekulation.

Nachbarn bauen grad bei uns im Dorf.
Relativ kleines Zweifamilienhaus (Paar mit Hund plus Schwiegermutter) mit 800qm Grundstück, Wohnfläche rund 280qm gesamt.

Kostet gut über 500.000€ ;

Im Vergleich sicher moderat, aber muss man haben. Also mindestens zwei gute Vollzeitgehälter….

250.000 pro Haus mit 140qm und 400qm Grundstück finde ich jetzt aber für Neubau echt okay. Trotzdem dann die Frage wie viel kostet wirklich nur das Haus? Weil die Senkung von Standarts würde ja nur den Teil beeinflussen. Denke nicht das der Teil entscheidend ist bei der Gesamtrechnung.

Die Kommune kauft den Landbesitzern die Grundstücke erheblich günstiger ab. Sie sitzt ja auch am längeren Hebel, sonst kauft sie eben an anderer Stelle Grundstücke ein und schafft dann da Bauland.
Der Vergleichspreis für die Grundstücke wird über Bestandsgrundstücke in der Gegend ermittelt. So wird ja auch jeder potentieller Käufer vorgehen und sich erstmal ein Bild von den Grundstückspreisen in der Nachbarschaft machen.

Sollte die Kommune Grundstücke zu den geforderten Preise nicht loswerden, sind sie wohl zu teuer, gibts es ein Agebotsüberhang waren sie wohl zu günstig.

Das fairste Verfahren wäre ein Bieterverfahren, das höchste Gebot bekommt den Zuschlag.

Edit @ped du betrachtest nur, wie viel die Angebotsseite mindestens benötigt, um „kostendeckend“ zu sein. Der Marktpreis resultiert aber auch durch die Nachfrageseite. Ich gebe dir Recht, dass durch das sehr begrenzte Ausweisen von Bauland die Preise hochgehalten werden, aber es gibt eben Vorgaben zum Flächenverbrauch und die Kommunen müssen sich dann ja auch noch um Infrastruktur kümmern und Schulen und Kindergarten müssen auch zur Verfügung stehen.

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Ja. Und durch eine Monopolisierung der Nachfrageseite (indem die Kommunen als einzige Käuferin von Bauerwartungsland auftritt), kann man den Marktpreis regulieren. Das ist keine Raketenwissenschaft. Wie gesagt gibt es Kommunen, die das erfolgreich genau so praktizieren.

Es macht einfach keinen Sinn, dass wir einzelnen Eigentümern von landwirtschaftlichen Nutzflächen enorme Gewinne zugestehen, nur weil die zufällig einen Acker in einer Stadtrandlage geerbt haben oder genug Geld haben, um Ackerland großflächig aufzukaufen und auf die Ausschreibung eines B-Plans spekulieren.

Und wenn Kommunen als Mittelsmann bei sämtlichen Erschließungsflächen auftreten, dann haben sie auch noch einen finanziellen Anreiz, auf diesen Flächen mehr Geschosswohnungsbau anstatt der ewigen Einfamilienhaussiedlungen auszuschreiben. Win win.

Nein, die Spekulation findet vor allem statt, nachdem der Staat bzw. die Gemeinde die Grundstücke initial verkauft hat. Nämlich im Sekundärmarkt, wo private Eigentümer anderen privaten Möchtegerneigentümern die Grundstücke (ob mit Immobilie drauf oder ohne) verkaufen.

Die Gemeinde hat bei der Ausweisung von Bauland die einmalige Gelegenheit, den initialen Wertgewinn, der durch die Umwandlung in Bauland entsteht, zu großen Teilen selbst abzugreifen. Deswegen kauft die das Land auch erst selbst an, macht es DANN zu Bauland, und verkauft es dann zum höheren Preis weiter. Wie @Ingfu schon sagte kann die Gemeinde ihren Ankaufpreis dabei meistens deutlich unter den späteren Marktpreis des Baulands drücken - will der eine Bauer sein Bauerwartungsland nördlich der Gemeinde nicht zu einem akzeptablen Preis verkaufen, kauft man halt vom Bauer südlich der Gemeinde. Selbst wenn der ausgehandelte Preis weit unter späterem Marktpreis liegt machen die Besitzer dabei in der Regel ein extrem gutes Geschäft, weswegen sich da immer ein Verkäufer findet.

Wenn die Gemeinde den Wertgewinn nicht abgreift, weil sie die Grundstücke billig einkauft und ebenfalls zum Schnäppchenpreis verkauft, schenkt sie den Wert den glücklichen Käufern, die zum Zuge kommen. Die können sich ihrerseits nun einfach umdrehen: „Hey Markt, ich hab hier ein schönes Grundstück zu verkaufen“, und auf dem freien Markt wird jetzt der Marktpreis gezahlt, womöglich von einem, der im Verkauf der Gemeinde nix abbekommen hat, aber wirklich gern dort wohnen wollen würde. Da findest du dann wirklich die Spekulanten, die du suchst, nur dass die durch deine tolle Idee des Billigpreises erst erschaffen wurden!
Man kann versuchen, dem durch Haltefristen Einhalt zu gebieten, aber letztlich schenkt man halt trotzdem einen enormen Wert an die Käufer, ob die den jetzt sofort oder 10 Jahre später wenn sie ihr Haus verkaufen realisieren spielt keine Rolle. Diesen Wert hätte auch die Gemeinde vereinnahmen können, er steht der Allgemeinheit zu, weil er nur durch die Umwidmung in Bauland erst entstanden ist.

Um den Marktpreis wirklich signifikant zu beeinflussen, also zu senken, müsste eine Gemeinde den Markt massiv mit erschlossenen Baugrundstücken fluten. Das ist aber weder aus Umwelt- noch aus ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll oder auch nur in überschaubarer Zeit machbar. Ein Grundstück ist ja nur dann brauchbar, wenn auch Infrastruktur - Straßen, Öffi-Haltestellen, Kindergärten, Schulen, Kanalsysteme,… - in Reichweite ausgebaut werden, sonst interessiert sich niemand für die Grundstücke. Mit dem Ausweisen von ganz vielen „Geistergrundstücken“ ist es daher nicht getan, die wird keiner in Betracht ziehen, wenn da nicht genau dieselbe Infrastruktur steht wie bei den teuren Bestandsgrundstücken, deren Preis dir zu hoch erscheint. Und die laufenden Kosten dieser Infrastruktur sind unbezahlbar, wenn da nicht auch Leute bauen.

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In den Kommunen die ich jetzt im Kopf habe wäre in den Lagen in denen heute Baugrund für EFH ausgewiesen wird ein Bau von Wohnungen wenig attraktiv. Die entstehen dafür eher dort wo in Lagen im Ort selbst heruntergekommene EFH entweder abgerissen werden oder durch Erweiterung Teil eines größeren Wohnbaus werden.
In manchen Orten mag das natürlich anders aussehen, wenn z.B. Lücken geschlossen werden die eigentlich in ganz guter Lage sind. Die Fälle die ich da im Kopf habe werden aber in der Regel ohnehin nicht mit EFH bebaut sondern von größeren Unternehmen entwickelt. .

Ich finde die Idee Baugrund vor allem dort auszuweisen wo Grundstücke durch die Kommune aufgekauft wurde und diese dann zu einem definierten Preis auszugeben durchaus auch smart, würde aber nicht so weit gehen, dass Baugrund ausschließlich auf solchen Flächen ausgewiesen werden darf. Gerade auch wenn es um Erweiterung von Bebauungsplänen geht, wo z.B. am Dorf dann die dritte Generation baut, während die ersten zwei noch im Wohnhaus für 2 Parteien wohnt sollte es schon auch möglich sein diesen Grund der ohnehin denen gehört die Bauen wollen auch als Baugrund auszuweisen, selbst wenn die dann einen Teil des Grundstücks verkaufen können, weil ja heute nicht mehr auf 1700 qm gebaut werden muss, sondern man vielleicht das Grundstück teilt.
Oder wenn es drum geht irgendwo noch 4 Grundstücke auszuweisen die vielleicht bisher als Baugrund wenig attraktiv waren, durch die heute anderen Ansprüche an die Fläche aber attraktiv geworden sind.

Die Problematik, dass in vielen Orten auch Insiderwissen genutzt wird um Grund noch schnell vor der Ausweisung als Bauland günstig zu kaufen würde man so auch zu einem gewissen Teil eindämmen.

Solch spekulatives Verhalten kann man problemlos unterbinden. Zum Beispiel indem sich die Gemeinde beim Verkauf an den Bauherren ein Vorkaufsrecht zum ursprünglichen Kaufpreis einräumen lässt, wenn das Grundstück innerhalb eines bestimmten Zeitraums (10 Jahre?) weiterverkauft wird. Oder indem ein maximaler Wiederverkaufspreis für einen bestimmten Zeitraum vertraglich festgeschrieben wird. Oder, indem ein Weiterverkauf komplett für einen bestimmten Zeitraum verboten wird. Die rechtlichen Möglichkeiten sind hier praktisch unbegrenzt. Wenn die Gemeinde erstmal zu irgendeinem Zeitpunkt Eigentümerin des Grundstücks ist, gibt es hier viel Gestaltungsmöglichkeit.

Aber die Klage ist doch, dass bauen so teuer ist. Wenn man bauen billiger machen möchte, dann muss man bauen billiger machen. Und wenn man das im großen Stil tut, dann sinkt auch der Wiederverkaufswert in 10 Jahren, weil ja dann hoffentlich das Gesamtangebot deutlich größer ist als aktuell.

Doch, indem man weniger Eigenheime und mehr Geschossbauten ausweist und baut. Es gibt jede Menge Familien, auch auf dem Land, die kein ganzes Haus brauchen oder wollen. Von den vielen älteren Menschen mal ganz zu schweigen. Mehrparteienhäuser machen die nötige Infrastruktur pro Kopf effizienter, nachhaltiger und billiger.

Wenn sie richtig geplant werden.

Hier wieder nur die Erfahrung aus meiner Heimatstadt. Hier wird gerade im großen Stil nachverdichtet. Große Wohngebäude werden auf Grundstücken errichtet wo einst was anderes stand (Villa, Molkerei, Hotelkomplex, etc.), jedoch haben diese Wohnungen trotz Wohnflächen zwischen 60 und 135 qm maximal 3 Zimmer, 2/3 davon nur 2, die größte davon mit über 100 qm. Dazu kommen großzügige Außenflächen.

Wenn ich mir die Zahl der Wohnungen ansehe und wie vielen Leuten diese Platz bieten, dann wäre eine Bebauung dieses Gebiets mit einer Reihenhaussiedlung wohl für mehr potentielle Bewohner ausgelegt gewesen.

Statt 26 Wohnungen hätten da 18 Reihenhäuser hingepasst, wenn ich als Grundstücksmaße das nehme was ich im neuen Reihenhausgebiet der Grußstadt bei uns sehe.

Das gleiche Unternehmen hat im Ort noch weitere große Gebäude gebaut und alle haben Wohnungen mit maximal 3 Zimmern. Es wäre also maximal für Familien mit einem Kind geeignet und das auch nur wenn kein Arbeitszimmer benötigt wird.

Diese Gebäude stehen also kaum als Alternative zum Einfamilienhaus (egal ob Reihenhaus, Doppelhaushälfte oder freihstehend) zur Verfügung.

Und hier war die Kommune an der Entwicklung der Grundstücke beteiligt bzw. hat diese in dieser Form bewilligt, da jeweils nicht konform zum bisherigen Bebauungsplan und nicht ähnlich der bestehenden Bebauung.

Große Wohnungen für Familien sind weiterhin selten und meist Teil eines Zweifamilienhauses. Und das in einer Zeit wo durch Homeoffice schon eine Familie mit 2 Kindern schnell auf 5 Zimmer angewiesen wäre.

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Nach dem Interview war ich desillusioniert.

Ich bin kein Statistiker, aber in meinem Freundes und Bekanntenkreis will jeder in einer eigenen Immobilie leben. Alle die ich kenne, wollen ihr Heim selbst gestalten. Jeder will die Miete lieber in die Eigenkapitalbildung stecken. Das ZDF bezog sich in einer Doku auf eine Umfrage bzgl. des Wunsches nach Wohneigentum. Ergebnis 75% der unter 25-Jährigen wünschen sich in der eigenen Immobilie zu leben. Auf welchen Daten fußt die Aussage: „die Mietquote in Deutschland ist so hoch, weil der Mieterschutz so gut ist“?

Die Begründung, in anderen Ländern (Bsp, Spanien) wäre Eigentumsquote so hoch, weil der Mieterschutz so schlecht ist, kann ich dann überhaupt nicht nachvollziehen. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass in Spanien bei einem verbesserten Mieterschutz, alle Besitzer ihre Immobilie verkaufen, um flüssiges Kapital zu haben und dann in Miete gehen.

In anderen Ländern ermöglicht die Politik Wege in die eigene Immobilie, wie z.B.
1.) Erwerbsnebenkosten für junge Menschen zu reduzieren
2.) Bauvorschriften von Kostentreibern bereinigen
3.) Umzugs-Unterstützung bei Familien, wo die Kinder aus dem Haus sind.
Viele ältere Menschen leben in viel zu großen Häusern/Wohnungen.
4.) Private Wohngenossenschaften, wie schon erwähnt. Um solche Leuchtturmprojekte sollte man sich als Politiker:In doch bemühen, indem man Steine aus dem Weg räumt!!
5.)…es gibt sicher noch mehr.

Grundsätzlich halte ich den Staat oder die Gemeinde für den schlechtesten Verwalter von sozialem Wohneigentum. Eine Wohnbaugenossenschaft mit beispielsweise 150 Wohnungen kann bei Handwerkern gute Konditionen aushandeln, Wartungsverträge machen, etc… Aufgrund von Gesetzeslagen können Gemeinden das gar nicht, alles läuft über Ausschreibungen (den Aufwand dafür schlagen die Handwerker meist gleich auf das Angebot mit drauf).

Kurzum, der Markt ist von der Politik kaputtreguliert…

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ich glaube dazu gibt es keine Daten. wie sollen diese auch erhoben werden? ich tippe auf eine ableitung aus anderen daten.

Hier kann ich nur aus eigener Erfahrung in NL berichten. Dort ist der Mieterschutz angehoben worden und die Eigentumsquote ist sofort gesunken. Das hatte auch noch andere Gründe, zum Beispiel eine Art Mietpreisbremse die ebenfalls eingeführt wurde,

Ich würde es anders formulieren. Der Staat ist ein schlechter Verwalter, weil es zu viele Vorschriften gibt und der Verwaltungsapparat nicht grade für BWL denken bekannt ist.

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Wollen und können (nicht nur aus finanziellen Gründen) sind zwei unterschiedliche Dinge. Für viele (die meisten?) Menschen ist das selbst bewohnte Eigenheim eine objektiv schlechte Idee. Wie oben schon von anderen ausgeführt rentiert es sich praktisch nie als Wertanlage gegenüber (und wenn, dann nur durch den erzwungenen Spareffekt). Es macht die Menschen unflexibel und stationär, man kann nicht „mal eben so“ einer neuen Chance hinterherziehen.

Entsprechend wäre mir eine Politik, die für niedrige Mieten sorgt erheblich lieber, als eine Förderung von Wohneigentum. Wenn wir dabei noch dafür sorgen, dass die meisten Mieter in kommunalen oder gemeinnützigen Wohnungen leben, dann sorgt die Miete auch nicht mehr zum Aufbau von Privatvermögen, sondern zur Unterhaltung eines gesamtgesellschaftlichen Vermögens.

Warum nicht? Für mich ist es intuitiv einleuchtend, dass wenn ich von meinem Vermieter ohne großen Rechtsschutz gekündigt werden kann meine Motivation steigt, im Eigentum zu leben. Insbesondere, wenn ich einer Lebensphase bin (z.B. Familiengründung), die mit solchen Situationen schwer kompatibel ist.

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Ich muss meine Frust hier mal los werden….
Ich begreife nicht wie Frau Geywitz behaupten kann, das eine Meldung von Vermietern über das aktuellen Mietverhältnis inkl. Miethöhe zu einer Hürde für Vermieter werden soll. Das die Wohnungen dann nicht vermietet werden, weil die Hürden zu hoch sind, führt dazu das die Wohnungen zweckentfremdet werden.Das kann zu hohen Strafen führen. Das einzige Problem ist, das die Behörden Ihrer Aufgaben nicht nachkommen und eine Zweckentfremdung prüfen.
All die gute Maßnahmen die es schon gibt, wirken nicht, solange sie niemand kontrolliert…

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Klar objektiv (betriebswirtschaftlich interpretiere ich) mag es eine schlechte Idee sein, jedoch wenn es der Wunsch ist im Eigentum zu wohnen, dann spricht doch nichts dagegen? Es entlastet doch dann den Mietmarkt, die Folge wäre, dass die Mieten sinken, oder konstant bleiben, oder moderat steigen. Alternativ kann man ja in Immobilien investieren (man bleibt selbst in Miete und damit flexibel, betriebswirtschaftlich gedacht), dann ist es doch genauso eine schlechte Idee, weil dann die Mieteinnahme gesetzlich festgelegt wird, man aber als Investor dann das gesamte Risiko trägt (Mietausfall, Reparaturen, Budgetüberziehung, Preisverfall, etc.) Dieses Risiko ist für die meisten (mich eingeschlossen) nicht abschätzbar. Woher kommt dann das Geld für den Wohnungsbau? Von allen Steuerzahlern? Da würden sich diejenigen, die sich den Wunsch eines Eigenheims dann erfüllen bedanken, oder?
Genau solche Überlegungen erwarte ich von einer Ministerin. Mandraartig wurde nur über wenige wirksame Maßnahmen gesprochen.

Ist bestimmt so, dann müssen halt mal verlässliche Daten ermittelt werden. Alle andere ist nur ein Orakel.

dürfen sie auch nicht, aufgrund von Gesetzen.

Natürlich nicht. Aber gesellschaftlich subventionieren muss man diesen Wunsch auch nicht.

Nein, denn die Baumaterialien, die Kredite, Bauplätze und die Arbeitskraft, die für den Bau von EFH verbraten werden könnte man auch in den viel effizienteren Bau von Mietwohnungen stecken. EFH sind im Schnitt deutlich größer und aufwendiger gebaut als Mietwohnungen und die Baugrundstücke sind pro Bewohner auch sehr viel größer, wodurch die Erschließungskosten der Gemeinde steigen.

Ob Immobilien ein passendes Investment sind, muss jeder selbst für sich entscheiden. Es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gibt (Aktien, Staatsanleihen, Sparkonten, Lebensversicherungen, etc.)

Anekdotisch kann ich berichten, dass es keiner der vielen Immobilienbesitzer in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis bisher geschafft hat, mit einer Mietimmobilie langfristig Geld zu verlieren. Klar, waren auch gute 3 Jahrzehnte für diese Anlageklasse, aber es ist definitiv keine Raketenwissenschaft.

Einen Mietpreisdeckel kann man als Risiko übrigens ausschließen, wenn man zu Beginn eine solide Kalkulation macht. Eine zwangsweise Reduzierung existierender Mieten wird wohl keine Partei ins Gesetz schreiben wollen und das Grundgesetz erzwingt meiner Meinung nach eine Härtefallregelung, in der eine Mietpreisbremse dann nicht angewandt wird, wo die Wirtschaftlichkeit der Immobilie gefährdet ist.

Das stimmt, die Ministerin hat nicht besonders viele konkrete Ideen vorgebracht.

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Warum? Ich wäre davon ausgegangen, dass private Vermieter im Schnitt geringere Miete nehmen. Ich erlebe es bei Bekannten, die vermieten, und auch bei meinem Vermieter, dass nicht alle rechtlichen Chancen zur Mieterhöhung ausgeschöpft werden. Ich habe z.B. keine Mieterhöhung bekommen, trotz Indexmiete. Sie sind zufrieden mit dem, was sie bekommen und wollen sich den Stress sparen und das Verhältnis wahren.

Ich habe dann Studien zu dieser Annahme gesucht, aber die einzige, die ich finde, besagt, dass private und kommerzielle Anbieter vergleichbare Preise nehmen. Gemeinnützige am wenigsten. Ich bevorzuge auch gemeinnützige Vermieter.
Aber Vermietung für Private unattraktiver zu machen, das erhöht nicht die Zahl an gemeinnützigen vermieteten Wohnungen. Daher hat der Wunsch nichts mit der Maßnahme zu tun.

Warum bevorzuge ich private Vermieter, selbst wenn sie die selbe Miete nehmen wie der Konzern?

  • Weil ich es besser finde, wenn sich Marktmacht nicht in wenigen Händen konzentriert.
  • Weil viele private Vermieter eines Objektes sich seltener dazu „verschwören“ mit Luxussanierungen Bestandsmieter zu vertreiben
  • Weil private Vermieter seltener Gartenarbeits- und Reinigungsfirmen betreiben, mit denen sie überteuerte Verträge schließen, da die Nebenkosten unbegrenzt umgelegt werden können.
  • Weil private Vermieter, anders als Aktiengesellschaften, nicht die Pflicht haben, ihre Rendite zu maximieren.
  • Weil ich es besser finde, wenn Gewinne bei Bürgern im Inland landen als ins Ausland abzufließen:
    Vonovia Geschäftsbericht 2023 - Vonovia

Aber das ist Geschmackssache.

Noch besser als die Steuerfreiheit des Wertzuwachses nach 10 Jahren bei Immobilien abzuschaffen fände ich es, wenn man auch bei anderen Investitionsarten eine solche Steuerfreiheit einführen würde. Z.B. bei Aktien. Ich finde es halt besser, wenn Menschen vermögender werden können als immer mit „die brauchen es nicht“ mehr/neue Steuern zu fordern. (Deswegen wäre ich auch für eine massive Senkung/Abschaffung der Einkommenssteuer und dafür zum Ausgleich eine Vermögenssteuer einführen. Aber das ist ein ganz anderes Thema und völlig unrealistisch…)

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