WM in Katar boykottieren

Nach der heutigen Aufgabe der feministischen Außenpolitikkommunikation (vorgetragen durch den einknickenden DFB) könnte auch ein Boykott des DFB erstarken. Realistischerweise wird aber eher aufgeschrien und dann weiterkonsumiert.
Kapital übertrumpft Ideologie. Solange der DFB (oder die FIFA) nur wütende Tweets erwarten kann, wird sich nichts ändern. Die sozialistisch denkenden aber kapitalistisch konsumierenden Deutschen tuen diesem System keinen Abbruch.

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Nun wäre aber Marokko aufgrund des Westsahara Konflikts, seiner autoritären Staatsform und seiner islamisch-konservativen Rechtsordnung auch alles andere als ein unproblematischer Gastgeber.

Für Sportler und Konsumenten wird es auch in Zukunft in einer Welt voller Länder, die keine liberalen Demokratien sind, schwierig sein, wie man sich zu einzelnen Sportereignissen positioniert.

Immerhin ein Sponsor zieht drastische Konsequenzen zu der homophoben Entscheidung von Fifa und dem Einknicken des DFB und seiner Spieler:

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REWE und Budweiser verteidigen die Menschenrechte - man muss den Spätkapitalismus einfach lieben.

Nicht das zentrale Thema hier, aber vielleicht interessant: Es ist ziemlich unklar, ob und in welcher Weise die gelbe Karte für das Tragen der One-Love-Binde eigentlich von den Fußballregeln gedeckt ist. Persönliche Strafen (Karten) können Schiedsrichter:innen eigentlich nur dann aussprechen, wenn eine Botschaft beleidigend, schmähend, provozierend oder anstößig ist. Das wäre schon eine ziemlich heftige Einschätzung, die gleichzeitig allen PR-Kampagnen der FIFA widersprechen würde (nicht dass man nicht versuchen würde, das doch noch irgendwie zu rechtfertigen).

Alle anderen politischen Äußerungen sind nicht durch die Referees zu bestrafen, sondern können allenfalls vermerkt werden und sind dann ggf. durch den Veranstalter zu bestrafen. Dann aber nicht mit einer gelben Karte, sondern z.B. mit einer Geldstrafe. Die Unterstützung von „Initiativen zur Förderung von Fußball, Respekt und Integrität“ als Teil der Ausrüstung ist durch das Regelwerk sogar eindeutig zugelassen.

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