WM in Katar boykottieren

Das stimmt natürlich. Zu verhindern ist das Ganze nicht mehr.

Und warum hat die FIFA das bei der „Blatter-Entmachtung“ oben nicht gemacht?

Fair enough. Das kann man natürlich sagen. Aber die FIFA und ihr Fußball sind nun mal einzigartig in der Bedeutung. Das macht es schwierig.

Wurde diese Zahl eigentlich irgendwann mal belegt oder basiert sie weiterhin nur auf einer Schätzung von Amnesty International? Es gäbe genügend andere Gründe Katar zu kritisieren (fehlende Frauenrechte, Homophobie, Unterstützung von internationalen Terrorismus).

Also Burger King kann ich nach der aktuellen Reportage von Team Wallraff niemanden empfehlen. Dann lieber ganz auf Fast Food verzichten. Das Problem bei den Werbeeinnahmen ist, dass ein Boykott von ARD und ZDF nur schwer messbar ist. Mein Fernseher überträgt nicht an irgendeine Institution, welchen Sender ich gerade schaue. Bringen würde es was, in der Zeit der WM keine sozialen Medien zu nutzen, um den Fotos und Clips von der WM in meiner Timeline keine Reichweite zu verschaffen. Und wenn die Leute für den November keine Rundfunkgebühren bezahlen und das erste Mahnschreiben abwarten, dann kann man die ÖR wenigstens ein bisschen ärgern. Ob sie deswegen für künftige FIFA-Turniere auf die Rechte verzichten werden, steht auf einem anderen Blatt.

Falls man noch einen Grund braucht die WM zu boykottieren: Saudi Arabien hat den Zuschlag für die olympischen Winterspiele 2029 bekommen: Zuschlag für Saudi-Arabien: Asiatische Winterspiele 2029 mitten in der Wüste | sportschau.de

Während es für die WM wohl schon zu spät ist, diese aufzuhalten, für die Winterspiele ist es das noch nicht. Und da wäre es ein gutes Zeichen zu zeigen, dass man diese komplett bekloppten Vergaben von Sportereignissen nicht mehr mitmacht (auch wenn man als Fußballfan eig gar nicht die Winterspiele schaut)

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Ich bin da immer etwas zwiegespalten.

Klar, Winterspiele passen klimamäßig natürlich besser nach Skandinavien, Kanada und co… Aber andererseits kann ich nachvollziehen, dass Afrika, die arabische Welt und Südamerika sich hier einfach sehr benachteiligt fühlen.

Dazu mal ein paar Karten:
Alle Austragungsorte der olympischen Winterspiele.
Alle Austragungsorte der olympischen Sommerspiele.
Alle Austragungsorte der Fußball-WM.
Bei anderen Sport-Großereignissen (z.B. Leichtathletik-WM) sieht es ähnlich aus.

Afrika, Südamerika und die arabische Halbinsel sind hier historisch halt katastrophal unterrepräsentiert, der globale Norden massiv überrepräsentiert. Mit der Austragung dieser Events ist halt auch viel Prestige verbunden, welches dem globalen Süden nahezu systematisch vorenthalten wird. Das liegt natürlich auch daran, dass man dort andere Probleme hat (solche Events setzen halt Wohlstand voraus) und die nötige Infrastruktur in der Regel fehlt, aber das ist bei Katar und Saudi-Arabien nicht das Problem.

Kurzum:
Dass diese Events grundsätzlich auch mal in den Süden wandern ist eine eher begrüßenswerte Entwicklung, auch wenn Winterspiele in Afrika oder auf der arabischen Halbinsel natürlich komisch erscheinen. Und die meisten Staaten im globalen Süden und auf der arabischen Halbinsel sind leider keine vorbildlichen Demokratien und die Vergabeverfahren korrupt ohne Ende - aber das sind sie auch, wenn der globale Norden mal wieder den Zuschlag bekommt.

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Ist halt dann Pech. Gibt nunmal geographische Limitierungen, die wir beachten sollten und nicht auf biegen und brechen den Planeten und die Natur komplett zerstören, nur damit Afrika sich nicht benachteiligt fühlt. Es gibt sehr viele Aspekte, wo ich sagen würde, dort hat der Westen Afrika ausgenutzt und benachteiligt und die ausgeglichen werden sollten. Winterspiele in Afrika zählen aber nicht dazu. Außerdem sind das ja alles keine Wintersportnationen, erst recht nicht Saudi Arabien. Vor allen geht es Saudi Arabien ja überhaupt nicht um den Sport oder das man sich benachteiligt fühlt. Das ist ein reines Politikum bei dem zusätzlich Werbung für diese neue Neom Stadt gemacht werden soll.

Bei Sommerspielen und WM wäre ich schon eher bei dir. Aber auch dort würde ich danach gehen, ob die Bevölkerung aktiv an der Sportart interessiert ist und am besten die Infrastruktur schon existiert, bzw. nach dem Turnier noch genutzt wird und nicht die neu gebauten Stadien am Ende einfach nur leer stehen. Und zumindest sieht man ja beim Fußball auch, dass dort Südamerika etwas besser abschneidet was die Vergabe angeht und Südamerika ja generell auch fußballinteressierter ist. So war Uruguay z.B. schon mal Gastgeber aber Kanada noch nie.

Und das große Problem ist doch, dass diese ganzen Events aktuell nicht überhaupt nicht danach vergeben werden, wer es verdient hätte sie auszutragen, sondern allein nach Bestechung. Und damit kommen wir wieder zurück zum Thema Boykottieren der WM in Katar.

Und übrigens, wenn wir uns mal Cricket anschauen, eine der meistgeschauten Sportarten der Welt. Dort hat die WM bis jetzt eig nur in ehemaligen britischen Kolonien stattgefunden. Ich würde es trotzdem nicht als unfair empfinden, dass die WM nie in Deutschland stattgefunden hat oder fordern, dass eine WM in Deutschland stattfinden soll, weil diese Sportart in Deutschland einfach keinen großen Anklang findet.

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Das wäre ein klassisches Beispiel für strukturellen Rassismus.
Die Infrastruktur besteht eben nur in Erste-Welt-Ländern schon, dies also als Kriterium festzusetzen manifestiert den Status Quo, weil die strukturellen Gegebenheiten keine Änderung zulassen. Und das Interesse einer Nation an bestimmten Sportarten wird auch sprunghaft steigen, wenn eine Nation ein solches Event austrägt, das ist eigentlich immer zu beobachten. Dadurch, dass man den Ländern diese Events vorenthält wird letztlich auch die Entstehung der Voraussetzung, die im globalen Norden historisch gegeben ist, maßgeblich verzögert oder gar verunmöglicht.

Naja, das wirft die Frage auf, wer es denn „verdient“ hat, sie auszutragen.

Die Voraussetzungen für das „verdient haben“, die von unterschiedlichen Seiten genannt werden, beeinflussen sich halt alle gegenseitig. Die Bevölkerung ist besonders interessiert am Sport, wenn die eigene Nation Erfolg hat oder viele Turniere im eigenen Land ausgetragen werden - umgekehrt ist auch die Nation erfolgreich, bei der der Sport besonders beliebt ist, weil es einfach einen tieferen Pool an Nachwuchs-Talenten gibt, aus dem sich schöpfen lässt (und i.d.R. auch mehr staatliche Förderung). Besonders viele Turniere werden dort ausgetragen, wo die Nation Erfolg hat und die Bevölkerung interessiert ist. So verfestigen sich die Dinge immer weiter.

Events wie die Fußball-WM oder die olympischen Sommerspiele (über die Winterspiele kann man in der Tat streiten…) müssen daher meines Erachtens auch mal in Ländern stattfinden, in denen Fußball bzw. Leichtathletik kein Volkssport ist.

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Die asiatischen Winterspiele sind etwas anderes als die olympischen Winterspiele. Aber wenn die asiatischen Winterspiele ein Erfolg sein sollten, wird sich Saudi-Arabien wahrscheinlich auch für die olympischen Winterspiele bewerben.

Ich verstehe zwar den Punkt den du hier machen willst, aber beim nächsten mal bitte richtig zitieren :slight_smile:

Warum müssen diese Sportarten denn unbedingt auf der ganzen Welt beliebt sein? Ist das nicht eine Form von modernem Kolonialismus zu sagen, was wir toll finden, hat der Rest der Welt gefälligst auch toll zu finden? Mir ist es relativ egal, ob eine Sportart beliebt in einem Land ist oder nicht. Und gerade beim Fußball ist die Einstiegshürde ja auch relativ gering. Das einzige was man braucht um anzufangen ist ein Ball. Deswegen ist Fußball ja glaub ich auch so eine beliebte Sportart. Von daher verbaut ja niemand den Ländern den Weg Fußball für sich zu entdecken. Und wenn die FIFA möchte, dass Fußball international beliebter wird, dann können sie sich ja gerne dafür einsetzen. Außerdem finde ich bei Katar sind das alles auch nur vorgeschobene Gründe, weil die WM wurde ja gar nicht nach diesen Kriterien vergeben. Außerdem, was ist mit Ländern, wie Ghana, der Elfenbeinküste, Kamerun, etc. die alle schon mehrere WM-Teilnahmen hatten, dort also ein Interesse an Fußball besteht und bei deren Ländern der Großteil der Bewohner auch in Qatar wieder keine Chance haben die WM live zu sehen?

Meiner Meinung nach sollte das Kriterium bei der Vergabe sowas sein wie an mindestens 2 der letzten 5 WMs teilgenommen zu haben und ein gutes Konzept zu haben, wie alte Infrastruktur möglichst gut genutzt werden kann (auch gerne Fußballstadien, die nicht so viele Besucher fassen können) und wie neue Stadien nachhaltig im doppelten Sinne gebaut werden können. Zum einen mit geringen Umweltschaden beim Bau anrichten und zum anderen, dass sie auch danach möglichst gut genutzt werden. Dazu muss die FIFA natürlich auch ihre ansprüche deutlich runter schrauben. Nicht das sowas wie nach der WM in Brasilien passiert:

Die Probleme des Landes hat sie jedenfalls nicht gelöst und was bleibt ist eine immense Rechnung für Fußball-Tempel, die nach Vorgaben des Weltfußballverbands FIFA mit modernster Ausstattung errichtet wurden.
Sie stehen nun als Monumente für die Verschwendung, mit der diese WM zum bisher teuersten Turnier der Geschichte wurde. Mehr als 10 Milliarden Euro hat sich Brasilien Schätzungen zufolge die WM kosten lassen und sie war damit teurer als die beiden vorherigen in Südafrika und Deutschland zusammen.
Die finanziellen Großverdiener der WM 2014 sind die FIFA, mit einem erwarteten Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe, und der Hauptsponsor Adidas, der rund 2 Milliarden Euro aus dem Verkauf von Trikots, Fußballschuhen und Fußbällen einkalkuliert hat.
Was Brasilien bleibt sind moderne Arenen, die wie Raumschiffe inmitten von Favelas in Recife oder Fortaleza stehen – größer könnte der Kontrast nicht sein. Die Zukunft vieler Stadien ist ungeklärt und es ist fraglich, ob sie die enormen Kosten jemals nur ansatzweise einspielen werden. Denn in Brasília, Manaus, Cuiabá und Natal werden sie kaum mehr gebraucht, da es dort keine Erstligaclubs gibt, welche die Arenen übernehmen und weiterführen könnten.
Die Rechnung für das Fußballfest bezahlt ganz Brasilien: die 12 WM-Stadien wurden nicht, wie zunächst versprochen, privat finanziert, sondern über staatliche Kreditinstitute. Damit machten Baufirmen große Geschäfte und die Korruption tat ihr Übriges.

https://brasilien.de/land-leute/fussball-brasilien/brasilien-nach-der-wm-eine-kritische-bilanz/

Oh du hast recht, da hab ich mich verlesen.

Hier verkehrst du jetzt die Richtung, in die das Ganze läuft.

Es ist ja nicht so, dass wir Katar oder irgendeinem afrikanischen Staat sagen würden: „Ihr richtet gefälligst Olympia oder die Fußball-WM aus, weil wir wollen, dass diese Sportarten bei euch beliebter werden!“, sondern es ist ja so, dass diese Staaten sich aktiv darum bemühen, diese Veranstaltungen ausrichten zu dürfen.

Daher ist der Vergleich zum Kolonialismus hier grob unpassend.

Wie gesagt, ich kann diese Bedingungen nachvollziehen, aber in der Praxis bedeuten diese Bedingungen, dass es aus strukturellen Gründen niemals eine WM in einem Entwicklungsland geben wird. Und das finde ich einfach schwierig.

Ok, war vielleicht etwas überspitzt formuliert, worauf ich hinaus wollt ist, dass Länder die Turniere des Sportes wegen austragen dürfen sollten und nicht, weil sie es als Prestigeprojekt sehen und eig kein interesse daran haben, so wie Katar jetzt. Und du hast halt geschrieben, dass es in Ländern stattfinden müsse in denen Fußball kein Volksport ist und dem würde ich halt wiedersprechen, da es genug Länder, wie z.B. Ghana gibt, in denen Fußball ein Volksport ist, die aber trotzdem noch nie eine WM ausrichten durften.

Warum? Sind Entwicklungsländer nicht in der Lage gute Konzepte auszuarbeiten? Nehmen wir das Beispiel eine WM in der Elfenbeinküste, Ghana und Kamerun. Alle drei erfüllen die Bedingung 2 mal in den letzten 5 WMs dabei gewesen zu sein (die kann man auch noch etwas auflockern). In Katar gibt es aktuell 8 Stadien für die WM, die drei Länder hätten gemeinsam 9 Stadien, in die 30.000 und mehr Personen passen. Und im Gegensatz zu Katar könnte man dort sogar eine WM im Sommer stattfinden lassen. Und nach deiner Argumentation müsste man Katar diesen 3 Ländern vorziehen, da Fußball in Katar kein Volksport ist, während es in diesen 3 Ländern schon Volksport ist.
Außerdem im aktuellen System sieht es eher schlecht für Entwicklungsländer aus, da die FIFA sehr hohe Anforderungen an Stadien hat, die sich nur Länder leisten können, die wirtschaftlich gut da stehen und außerdem wird es eher an die Länder gegeben, die bereit sind viel Geld für ein Prestigeprojekt hinzublättern.

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Es geht eher um die Infrastruktur - und wie man aktuell selbst in Katar sieht, wo massiv Geld investiert wurde - ist der Flaschenhals hier eher noch die Unterkunft der erwarteten Zuschauer. Die aufzubauen ist halt noch deutlich kostenintensiver (und hinterher schwerer sinnvoll zu verwenden) als ein paar Stadien zu bauen.

Absolut, also bitte nicht falsch verstehen, ich will definitiv nicht die aktuelle Vergabepraxis verteidigen.

Ich sage halt nur, dass es ein Problem ist, bei einer Reform der Vergabepraxis das Thema Umweltschutz im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Infrastruktur zu hoch zu hängen, weil das dazu führen würde, dass eine WM quasi nur in der ersten Welt stattfinden könnte.

Auch das bitte nicht falsch verstehen: Nachhaltigkeit ist wichtig, heute mehr denn je. Aber hier haben wir halt das typische Problem, dass die massive Umweltzerstörung historisch eine Schuld des globalen Nordens ist - auf Basis dieser Schuld haben wir uns die Infrastruktur gebaut, die jetzt eine nachhaltige WM-Infrastruktur möglich macht. Und auf der Basis dieser Schuld nun dem globalen Süden zu sagen: „Tja, der Zug ist abgefahren, jetzt bei euch eine Infrastruktur aufzubauen wäre aus Umweltschutzgründen nicht vertretbar“ ist halt extrem zynisch.

Wir haben hier die typische Gratwanderung zwischen „Sozialer Gerechtigkeit im Hinblick auf das Nord-Süd-Gefälle“ und „Umweltschutz im globalen Kontext“, ähnlich wie bei der Diskussion über die Einhaltung von CO2-Werten, wo der Westen, der die Umwelt über Jahrzehnte massiv verpestet und sich damit einen wirtschaftlichen Vorsprung erarbeitet hat jetzt Indien vorschreiben will, nicht zu viele Emissionen zu verursachen. Einerseits nachvollziehbar, weil die Umwelt am Arsch ist, wenn Indien und China den gleichen CO2-Pro-Kopf-Verbrauch erreichen wie die USA oder Europa, aber andererseits halt auch massiv unfair.

Klar ist das ein Problem. Man könnte dort aber zumindest sagen, dass der Großteil der Tickets an Leute aus der Region verkauft werden sollen. Und es muss ja auch nicht so viele live Zuschauer geben. Die meisten schauen sich die WM ja eh im Fernseher an. Und bei Hotels könnte man sich ja z.B. Konzepte überlegen, wie man diese im Nachhinein zu Wohneinheit umwandeln kann. Und man könnte darauf setzen, dass der ÖPNV ausgebaut wird, wie z.B. bei den olympischen Spielen 72 wovon München heute noch profitiert. Und gerne können da die reicheren Länder etwas finanziell zusteuern, damit sich die ärmeren Länder das auch leisten können.

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Da ich gerade diesen Feed gesehen habe: Vor kurzem hat unter anderem der Politologe Christian Gläßel (Hertie School) ein Paper veröffentlicht, in dem er und weitere Wissenschaftler an Hand der WM in Argentinien im Jahr 1978 belegen, dass sich die Situation der Menschenrechte in Autokratien explizit nicht durch Sportgroßveranstaltungen ändert. Die Wissenschaftler plädieren viel mehr dafür, dass die Politik solche Events boykottieren und auch die Medien kritischer mit ihrer eigenen Verantwortung umgehen sollten.
Hier die Studie:

Oder hier in kurz (leider beides auf Englisch):

(Disclaimer: Ich bin selbst für die Hertie School tätig.)

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Das kann eigentlich nicht überraschen.

Viel mehr nutzen Autokratien solche Veranstaltungen eher, um ihre Machtstellung zu festigen (womit wir wieder bei „Brot und Spiele“ wären). Schließlich verkaufen autokratische Regierungen es als ihren Erfolg und Zeichen internationaler Anerkennung, wenn sie es schaffen, solche Veranstaltungen austragen zu dürfen.

Daher sollte grundsätzlich klar sein, dass solche Veranstaltungen nicht an Autokratien gehen dürfen. Auch dann nicht, wenn sie viel Geld haben (wie z.B. Katar). Andererseits sollte man gerade deshalb auch Entwicklungsländer, welche die Autokratie hinter sich gelassen haben, mit der Austragung solcher Veranstaltungen belohnen.

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Volle Zustimmung für den Beitrag von @Daniel_K
Die Differenzierung finde ich auch wichtig.
Ich selbst habe mich für einen rigorosen Boykott entschieden.
Das wird keinen Unterschied machen, ich selbst fühle mich dabei jedoch besser.

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Es wird immer trauriger. Die Kapitäne der beteiligten Verbände werden die One Love Binden wegen Androhung einer gelben Karte nicht tragen.

Einfach nur zu schämen. Wenn man ein solches Zeichen ernst meint, zieht man es auch durch trotz der Konsequenzen, die dabei sogar lächerlich sind. Was wäre denn passiert wenn jeder Spieler dieser Topteams vom Platz gestellt würde? Man sieht da wie weit die Moral auch von Verbänden und Spielern gehen, auf jeden Fall bloß nicht zu weit.

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Exakt das hätte ich mir von den westlichen Staaten gewünscht.

Die FIFA kann einzelne Spieler sanktionieren, vielleicht sogar einzelne Landesverbände. Aber wenn die Mehrheit der großen Landesverbände mitmachen würde, hätte die FIFA keinerlei Chance, hier etwas zu sanktionieren, ohne die eigene Existenzberechtigung auf’s Spiel zu setzen.

Eine Armbinde, die generell für Toleranz gegenüber allen Lebensentwürfen steht, nicht tragen zu dürfen, ist einfach nur ein massiver Kniefall vor Katar und ein weiterer Grund, warum diese WM niemals in Katar hätte stattfinden dürfen. Die FIFA fügt sich aktuell nahezu irreparable Schäden zu, indem sie in solchen Fragen, wo sie die Möglichkeit hätte, Katar zu Zugeständnissen zu zwingen, vor Katar buckelt.

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Die FIFA hat sich spätestens in dem Moment irreparabel beschädigt, als sie Gianni Infantino unter gütiger und devoter Zuarbeit der Schweizer Bundesanwaltschaft zum Präsidenten gemacht hat. Diese Knallcharge wohnt mittlerweile ja sogar in Doha. Es gehört wirklich ein enormes Ausmaß an Schändlichkeit dazu, Sepp Blatter wie den Heiland persönlich aussehen zu lassen. Man sollte von der FIFA stets das Übelstmögliche erwarten.

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Ich verstehe nicht, wie hier teilweise fast so getan wird, als sei Katar – eines der pro Kopf reichsten Länder der Welt – ein armes Entwicklungsland, dass sich schon immer nichts sehnlicher gewünscht hat als eine Fußball-WM auszutragen.

Marokko hat sich beispielsweise schon fünf Mal beworben und ist nie genommen worden. Da hätte man dann Afrika und den arabischen Raum gleich mit abgedeckt, aber die haben halt keine Öl- und Gasmilliarden.

BTW:
https://twitter.com/DLF_Sport/status/1594607508160712704

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Ich glaube, niemand hat Katar für ein Entwicklungsland verkauft. Es ging nur darum, dass Argumente gegen Katar genannt wurden, die eine Ausrichtung in Entwicklungsländern ausschließen würden (z.B. die Infrastruktur). Deshalb wurden diese Argumente spezifisch abgelehnt - das hat keinen direkten Bezug zu Katar.

Bezüglich Katar hat glaube ich jeder Kommentator hier klargestellt, dass die Vergabe ein Fehler war. Und alle sind sich einig, dass der Fehler schwerpunktmäßig die Menschenrechtslage ist. Lediglich weitere, darüber hinausgehende Argumente (Infrastruktur, „Fußballbegeisterung“) wurden von einigen, so auch von mir, kritisch gesehen.

Absolut, der Vollpfosten wollte ja auch einen Waffenstillstand zwischen Ukraine und Russland für die Dauer der WM. Weil sich ja die ganze Welt nur um Fußball dreht und die komplexen Hintergründe (z.B. dass ein Waffenstillstand aktuell einzig Russland dient, um sich neu zu gruppieren) werden da mal eben völlig vergessen. Ich habe von dem Mann noch nicht ein vernünftiges politisches Statement gehört.

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