Wie weit dürfen Covid Maßnahmen für Geimpfte/Immune gehen?

Ich wollte mal eine Frage zu den Covid-19 Maßnahmen loswerden:
Im April 2020 bin ich mit Familie an Covid-19 erkrankt. Bei mir gab es einen positiv Test, bei Frau und Tochter gab es nur negative Tests. Die Auswirkungen von Covid-19 sind mir also sehr deutlich bekannt. Trotzdem fühle ich mich durch die immer stärkeren Einschränkungen (Bayern) langsam „erdrückt“. Schwer im Magen liegt mir die Ausgangssperre. Ich sehe denn Sinn dahinter nicht. Ich darf im Supermarkt im Gedränge stehen, aber nach 21:00 Uhr darf ich nicht mehr auf die Straße?! Geht es um Party Leute? Da müsste man doch eher mit selektiven Maßnahmen ran. Wie ist das Thema eigentlich rechtlich zu bewerten? Ich habe die Infektion durchgemacht (habe noch immer Müdigkeitssymptome und Fehler im Geruchssinn) und vor allem gehöre nicht mehr den Infektionsketten an. Trotzdem muss ich massiv Grundrechte aufgeben. Die Infektion kann ich mit keinem Dokument belegen. Ich habe weder vom Gesundheitsamt noch vom Hausarzt irgendetwas schriftlich bekommen. Mir ist klar, dass man sehr vorsichtig sein muss um gegen Covid-Maßnahmen zu protestieren. Ich halte die meisten Maßnahmen für durchaus sinnvoll und bekomme innerliche Wut wenn ich Quer“denker“ sprechen höre. Trotzdem sprechen wir hier ja von Grundrechten einer doch schon beachtlichen Gruppe von Menschen (Immune und Geimpfte) die nicht mehr Teil der Pandemie sind. Die Absage wärend der ersten Welle zu Immunitätsausweisen und damit “Sonderrechten” kann ich verstehen. Es hätte Anreize gegeben sich absichtlich anzustecken. Aber jetzt mit der Möglichkeit von Impfungen sollte man den Gedanken doch nochmal aufnehmen. Geradezu als Antrieb für Impfgegner sich doch impfen zu lassen. Mir kommt es gerade in Bayern so vor als würden sich manche Politiker eher an den totalitären Maßnahmen erfreuen als zielgerichtete Maßnahmen zu entwickeln die gegen das eigentliche Problem steuern. Da ich eigentlich zu den bereits verhängten Ausgangssperren einige Anklagen erwartet hätte, hier einfach nochmal ein Aufgreifen des Themas. Ist eine Ausgangssperre sinnvoll und ausreichend begründet? Ist sie Legal? Sollte es für geimpfte und imune Personen nicht doch mehr Spielraum geben?

Mhmm Ausgangssperre, muss wohl „party people“ sein.
Denn alle möglichen Dinge die man normalerweise nach 18 Uhr noch erledigt sind geschlossen . Restaurants, Kinos , Theater und dergleichen.

Rein theoretisch hab ich ausser Einkaufen und von der Arbeit und zur Arbeit reisen eigentlich keine Motivation mich aus dem Haus zu begeben.

Hallo Eis,
nun ja, wenn man seinen Vater besucht, kann man jetzt nicht mal mehr zum Abendessen bleiben. Es ist schon etwas mehr als die geschlossende Lieblingsbar.

Ja aber du wirst mit den Ausgangssperren den Besuch bei freunden und Familie nicht eindämmen, nur kürzen und da ist dann die Besuchsdauer eh zu lang um einen Infektion auszuschließen. Insofern imho Aktionismus.

Da dein Thema sich eher auf die Ausgangssperre bezieht, möchte ich dir mein Thema zu den Lockerungsvorschlägen von Herrn Maas schreiben, da es such dort mit keinem Wort um Genesene geht: Meine Mutter soll sich laut Hausarzt nicht impfen lassen, da sie bereits an Corona erkrankt war. Da kommt das alte Thema wieder auf: Keiner spricht über die Genesenen. Maas sollte also in seine Überlegungen auch einbeziehen, wie mit den Millionen Deutschen, wie meiner Mutter umgegangen wird, die bereits genesen sind und keine Impfempfehlung haben. Am Ende dürfen die geimpften Freundinnen meiner Mutter ins Restaurant oder ins Theater und sie selbst nicht, da es keine Regelungen für solche Fälle gibt. Das wird sich durch alle Altersgruppen ziehen und auch im Frühjahr mich betreffen. Soll ich mich also gegen den Ratschlag meines Hausarztes früh impfen lassen, nur weil es keine Regelungen für Genesene gibt? Das nervt echt!

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Mir geht es hier weniger darum das ich um 21:00 Uhr außen irgendetwas machen müsste. Es ist eher das Thema das ich eine derart starke Maßnahme nicht als Zielführend sehe. Auf Datenschutzthemen sind wir auch „wütend“ auf „Ich habe nichts zu verbergen“ Leute. Das hier ist das gleiche Thema. Ich möchte die Möglichkeit haben mich frei zu bewegen auch wenn ich das evtl. nicht mache. Ich hätte auch nichts gegen diese Maßnahme wenn diese wirklich etwas bringen würde. Ich sehe den Punkt aber nicht. Lokal begrenzt, wenn die Zahlen komplett durch die Decke gehen. Gerne. Aber allgemein?

Ausgangssperren bringen nix? Man brauch keinen besonders gesunden Menschenverstand, um zu verstehen: Wenn man nach 21:00 Uhr nicht mehr raus raus darf, werden sich die immer noch viel zu vielen privaten treffen abends reduzieren.

Na, Du hast Probleme … Kannst Du dieses Argument bitte mal gegen die tägliche Zahl der Corona-Toten spiegeln?

:man_facepalming:

Ich finde Ausgangssperren sind die „nukleare Option“. Die aktuellen Todeszahlen sind das Ergebnis der ignoranten Verhaltensweise an Weihnachten und Silvester. Ich wollte eigentlich nur den Kontrast darstellen der sich zwischen „Ich gehe zw. 7:00 und 20:00 Uhr in den Supermarkt“ vs. „Ich darf nach 21:00 Uhr nicht nach außen“ auftut. Wenn ich um 19:00 Uhr ins Kaufland (oder beliebig anderen großen Supermarkt) gehe sehe ich nicht das sich hier auch nur irgendjemand an Covid-Regeln hält. Es wird gedrängelt, der Abstand wird ignoriert und viele lassen auch mal die Nase über der Maske. Dazu passt dann eine Ausgangssperre überhaupt nicht. Das ist schlicht meine Meinung. Ich habe vorgestern erst einen Mann hinter mir an der Kasse gehabt der war so dicht aufgeschlossen das ich ihn schon fragen wollte ob er meine Geldkarten-PIN eintippen will. Mir geht es um zielgerichtete Maßnahmen. Dieses Ziel sehe ich einfach bei Ausgangssperren nicht sauber definiert. Ich bezweifel auch ernsthaft das sich Covidioten/Quer"denker"/etc. von der Ausgangssperre abhalten lassen. Bleibt zu hoffen das die Impfungen nun deutlich greifen und das Thema Ende des Jahres erledigt ist.

Also hier auf dem Land kann ich nicht wirklich beobachten, dass sich Leute nicht an die Regeln halten (meine subjektive nicht sehr aufmerksame Beobachtung). Vergleicht man die Corona-Maßnahmen in Deutschland mit anderen Ländern wirkt eine (abendliche) Ausgangssperre auf ersten Blick gar nicht mal so nuklear. Man könnte argumentieren, dass ein defacto komplettes Berufsverbot das Leben von Individuen mehr zerstört als eine abendliche Ausgangssperre.
Mich ärgert die Ausgangssperre in meinem Bundesland trotzdem maßlos, weil es meiner Meinung nach nicht im Verhältnis zu allen andern Maßnahmen steht. Wenn jemand am Abend nicht mal mehr zu seiner Freundin fahren darf, sich am gleichen Tag aber munter 20 Leute im Großraumbüro treffen, weil’s der Chef so mag, dann läuft’s mächtig schief.