Werdende Mütter und Corona

Hallo ihr Lieben. Danke für euren wunderbaren Podcast, auf den ich mich immer riesig freue.
Stichwort Corona und Krankenhäuser: Werdende Mütter dürfen von ihren Partnern nicht zu Untersuchungen begleitet werden. Wesentlich schlimmer kommt es wenn die Frau verfrüht ins Krankenhaus muss. Sie liegt alleine im Zimmer. Niemand darf sie besuchen. Das Personal ist überfordert und kann oder will sich kaum kümmern. Die Frau ist komplett alleine, es fehlt jegliche psychosoziale Unterstützung in einer angsterfüllten Zeit.
Doch es wird noch besser: Auch bei der Geburt darf der werdende Vater (oder eine andere Begleitperson) nicht dabeisein, oder im besten Fall im letzten Moment dazukommen. Aber auch dann ist die Freude von kurzer Dauer, die Familie wird prompt wieder auseinandergerissen und Mama und Kind sind auf der Wochenbettstation wieder komplett allein. Mit Glück darf eine Person eine Stunde am Tag zu Besuch kommen. Da freut sich auch das Klinikpersonal, das jetzt die „Extrabelastung trägt“ die sonst der Besuch freudestrahlend abfedern würde, das Kind halten damit Mama auf Toilette kann, Wasser holen, etc.
All das vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes. Aber ehrlich gesagt empfinde ich den Nutzen dieser Maßnahmen doch als sehr fragwürdig. Wenn man betrachtet, dass die Maßnahmen das Klinikpersonal nicht entlasten, und Familien, insbesondere Mütter, schwer traumatisieren können sind das eigentlich untragbare Zustände.

Ich bin übrigens nicht direkt betroffen, aber es macht mich betroffen zu sehen, wie sehr Menschen in solchen Ausnahmesituationen gepiesackt werden mit Maßnahmen, die im Ergebnis m.E. wirklich das Ziel verfehlen.
Es würde mich total freuen, wenn ihr euch die Regeln mal genauer ansehen und kommentieren könntet und vielleicht sogar Empfehlungen gebt, falls Betroffene sich gegen fragwürdige Maßnahmen zur Wehr setzen möchten.

Viele herzliche Grüße,
Juli

Aus gegebenem Anlass interessiert mich dieses Thema sehr. Allerdings muss hierzu gesagt werden, dass da jedes Krankenhaus/Geburtshaus eigene Maßnahmen trifft. Es gibt also durchaus Krankenhäuser, wo Geburtsbegleiter*innen bei der Geburt auch in der momentanen Situation dabeisein dürfen. Auch wie das Personal auf der Wochenbettstation oder bei Voruntersuchungen mit den Müttern und deren Angehörigen umgeht ist sehr individuell (auch abseits der Pandemie wohlgemerkt).

Da es keine allgemeingültigen oder gesetzlichen Regelungen gibt, wäre das dann ein extrem umfangreiches Thema für die Lage.
Es wäre in diesem Zusammenhang auch spannend zu erfahren, ob die Hausgeburtenquote hierdurch steigt. Aber das kann man erst später erfassen.