Nun, es ist wohl auch für einen Diktator wichtig, dass er einen gewissen Rückhalt hat. Ich schätze, den meisten Russen, die weit weg von Europa leben, ist der Krieg in der Ukraine ungefähr so egal, wie uns der Krieg im Irak weitgehend egal war, je nachdem, wie sie so ticken, werden sie ihren Medien glauben, dass es ein „gerechter Krieg“ ist. Ich weiß nicht, wie gut das noch funktioniert, wenn man anfängt Atombomben auf erklärte Brüdervölker zu werfen.
Und ich schätze, dass der Widerstand der ukrainischen Seite bei den Ukrainern sehr beliebt (natürlich nicht in dem Sinne, dass sie Krieg toll finden, ich nehme an, du verstehst, was ich meine) ist, während es, so schätze ich, nur wenige Russen gibt, die voll dahinter stehen, dass ihr Militär die Ukraine, insbesondere den Westen der Ukraine angegriffen hat.
Ich glaube, die Begründung für den Einmarsch kann man bedeutend besser herbeidiskutieren als einen Atomwaffeneinsatz als Aggressor.
Nein, denn dann wären Kernwaffen eingesetzt worden. Ich weiß zum Beispiel nicht, ob China Lust auf einen Nachbarstaat hat, der locker mal Kernwaffen einsetzt, das könnte Russland international endgültig isolieren.
Du musst dir jetzt schon aussuchen, wie du Putin siehst: Ist er absolut unberechenbar oder intelligent? Im zweiten Fall wird er sich wohl intelligent verhalten und ich verstehe wirklich überhaupt nicht, was ihm eine Atombombe auf Kiew bringen würde. Er will die Ukraine doch Russland einverleiben oder als Vasallenstaat einrichten. Beides ist blöd, wenn man dann dort eine Strahlenruine hat und alle Russland hassen, was jetzt schon schwierig werden könnte.
Ich sage nicht, dass es gar nicht passieren kann, aber wenn Putin nicht tatsächlich völlig durchgeknallt ist, sehe ich keinen Kernwaffeneinsatz in der Ukraine.
Dennoch sollte der Westen für diesen Fall einen Plan haben. Wobei ich auch nicht weiß, wie der aussehen soll, außer, die Welt in den Atombombenkrieg zu stürzen. Ein Swift-Ausschluss wäre wohl zu lasch.