Welche Erwartungen haben wir an unsere Politiker:innen?

Wahrscheinlich gibt es weder das Eine (Profilierung, Machtstreben) noch das Andere (Selbstloses Engagement, Sacharbeit) kaum in Reinkultur. Die beiden Seiten sind ja wechselseitig voneinander abhängig: Als Bedingung, sich für die Gesellschaft zu engagieren, braucht man schon eine gewisse charakterliche Disposition. Man macht das ja zu einem gewissen Teil für die soziale Anerkennung. Und andererseits wird man eben, wenn man sich nicht darum kümmert, Macht zu erlangen, auch weniger erreichen, so dass das edelste Ziel evtl. auf der Strecke bleibt.
Freilich muss man sich dann über die Art und Weise Gedanken machen, wie man Anerkennung und Macht erlangt: Ob sie effektiv ist, aber auch, ob sie den eigenen Idealen entspricht.

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Auf den Punkt. Das richtige Maß ist entscheidend

Das jedenfalls kann ich persönlich so bestätigen.
Ich habe auch schon öfter mit dem Gedanken geliebäugelt, in die Politik zu gehen, aber dieser Fokus auf Beziehungen und Seilschaften (um z.B. auf einen aussichtsreichen Landeslisten-Platz zu kommen) geht mir einfach dermaßen gegen den Strich, dass daraus nie etwas geworden ist.

Um überhaupt in die Bundes- oder Landespolitik zu kommen, muss man eben Lust auf Networking haben - dadurch werden alle die geeigneten Kandidaten, die keine Lust darauf haben, schon aussortiert, was schade ist. Denn wir bräuchten mehr Leute im Bundestag und in den Landtagen, deren primäre Qualifikation gerade nicht das Netzwerken ist.

Ich kann deine Ausführung nachvollziehen.
Würde aber vorschlagen zwischen Netzwerken und Seilschaften zu unterscheiden. Ersteres ist eine Grundvoraussetzung für gute Politiker

Demokratie bedeutet ja vorrangig, verschiedene Meinungen und Interessen unter einen Hut zu bringen.
Da ist eine wesentliche Eigenschaft von Politikern schon, moderieren und netzwerken zu können.

Muss dazu ein Politiker das passende Fachwissen mitbringen? Reichtcrs sich da einzuarbeiten?
Wer sitzt dann in den Fachausschüssen und Referaten? Fachleute oder eher Laien, die aber Spass am thema haben?

Wo ich manchmal etwas schlucke ist eune Frau Strack-Zimmermann, die sich in verteidigungspolitische themen zwar gut eingearbeitet hat, oft aber doch sehr naive Aussagen trifft, wo detailwissen fehlt. Da fand ich frau Högl teils sattelfester.

Da sehr ich im kreis der berater und Referenten oder Staatssekretäre eher die Notwendigkeit von Fachleuten.

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