Warum so unkritisch beim Thema Corona?

Hallo Forum, hallo Philip und Ulf,

die Lage der Nation höre ich inzwischen seit gut 2 Jahren aus Überzeugung und empfehle euch auch immer kräftig weiter. Für mich seid ihr einer der Besten und sicher der wichtigste Podcast im deutschsprachigen Raum.

Besonders gefallen hat mir immer euer kritisches Hinterfragen von politischen Äußerungen und der Interpretation der regulären Medien. Beim Thema Corona bin ich nun sehr überrascht, dass ihr hier voll auf Linie seid und maximal mal einzelne Entscheidungen hinterfragt.

Ich bin kein Virologe oder Wirtschaftsfachmann aber ich bin Vater und sehe, dass meine Kinder seit einem halben Jahr (praktisch) keine Bildung mehr erhalten. Diese Zeit wird ihnen niemand zurück geben. Wenn ich dann höre (von Prof. Wolfgang Kölfen in Steingarts Morning Briefing vom 25.08.2020), dass bisher nur 200 Kinder unter 16 Jahren nachgewiesen erkrankt waren und außerdem alle Studien zeigen, dass „Kinder nicht die Sprayer sind“, passt da etwas überhaupt nicht zusammen. Ich möchte garnicht daran denken, was dieser Lockdown mit Kindern macht, die in instabilen Familien aufwachsen müssen. Denen wird unter Umständen nicht „nur“ Bildung sondern ihr ganzes Leben genommen.

Ich denke die Reaktion der Politik am Anfang der „Pandemie“ war richtig und ich hab sämtliche Maßnahmen unterstützt. Ich denke es war angemessen auf Nummer Sicher zu gehen. Mittlerweile sollte sich aber gezeigt haben, dass die Pandemie eben kein Weltuntergang ist. Ich hab das Gefühl, dass die Politik nun nicht den Schneid hat zu sagen, dass man etwas überreagiert hat und die Maßnahmen nun (sofort!) auf ein minimales Maß und (wissenschaftlich erwiesene) sinnvolle Maßnahmen reduziert.

Ich selbst sitze seit einem halben Jahr überwiegend im Homeoffice, arbeite produktiv vielleicht einen halben Tag in der Woche. Nicht weil ich mich im Homeoffice nicht motivieren kann sondern weil es nichts zu tun gibt und meine Vorgesetzten mit der Situation nicht umgehen können. Es mag meine Blase sein aber im Bekanntenkreis geht es vielen nicht besser. Wenn ich dies auf einen Gesamtwirtschaftlichen Schaden hochskaliere (mag unzulässig sein bzw. meine Blase), dann wird uns alle der Lockdown noch teuer zu stehen bekommen.

Aber ganz abgesehen davon, ob der Lockdown zu Anfang oder der teilweise Lockdown jetzt richtig oder falsch sind, nochmals die Frage aus der Überschrift: Warum seid ihr so unkritisch beim Thema Corona? Ich denke es gäbe hier viele Punkte, die zu kritisieren wären.

Ich bin kein Aluhutträger, der an eine Weltverschwörung glaubt aber ich denke es wurden massive Fehler gemacht, die angesprochen werden müssen.

Viele Grüße und macht weiter wie vor Corona :wink:
Ares

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Zu dem Thema Bildung:

hier ist auf alle Fälle richtig harte Kritik an den Schulen / Lehrern angebracht.
Zumindest in Anklängen hat die Lage das in einer Folge auch gemacht.

Auch wenn man zwischen einzelenen Lehrern / schulen differenzieren muss.

2 Beispiele aus dem Bekanntenkreis:

(1) Ein Lehrerpaar einer öffentlichen Gesamtschule, ca Ende 30:
Berichten von geradezu desaströsen Zuständen und völlig inkompetenten Lehrern/Schulleitern. Das mit dem Schulleiter (er ist relativ neu) mag damit zusammen hängen, dass die Erreichung einer Quote bzgl. des Hintergrunds wichtiger war als die Kompetenz, aber das ist wieder ein anderes Thema. Aber nur soviel → mit Pädagogik / Bildung hat der nicht viel am Hut. Was die Lehrer angeht → ca 50% der Lehrer weigern sich wohl mit dem PC zuhause zu arbeiten bzw. sagen einfach sie können das nicht, schlechtes Internet, PC Kaputt, haben die Software nicht, kommen an die Arbeitsmaterialen nicht ran… was auch immer. Sie sehen es auch null als ihre Aufgabe an. Da kommt maximal 1 Arbeitsblatt pro Woche per Email… Für mich ist das Arbeitsverweigerung und ich frage mich wieso Lehrer Beamte sein müssen? Aber wieder ein anderes Thema…

Was die Schüler des Bekannten angeht: Von ca 60% der Schüler hört er regelmäßig was. Bei ca 25% hört er wochenlang bis monatelang gar nichts. Er ist sich aber sicher die werden schon alle irgendwie weitergewunken…

(2). Privatschule. 2 Kinder eines Freundes sind dort:
Dort war an Anfang auch etwas Planlosigkeit. Die Lehrer sind aber größtenteils jünger als 45 Jahre.
Der Elternbeirat macht offensiv Druck, dass Dinge etwas schneller gehen müssen und es ein gutes Konzept geben muss. Dort haben die Kinde 2-4h pro Tag aktive Zoom Sessions mit den Lehrern. Und ein 30 minütiges Einzelgespräch pro Woche mit ihrem Klassenlehrer bzgl. ihrer Gesamtsituation.

Hausaufgaben müssen sie wie in der Schule präsentieren (immer jemand anders klar).
Meine Freunde haben ein ganz gutes Gefühl und sehen ihre Kinder im Moment nicht grob im Nachteil.
Was allerdings ein Problem ist: NIcht jede Famile hat 3-4 PCs klar. Eltern arbeiten… Kinder sollen es auch. Schwierig. Schon allein von den Sitzmöglichkeiten her. Bei meinen Freunden kein Problem auf 200 qm.

Mir ist es ein Rätsel wieso es in den mir bekannten öffentlichen Schulen nicht viel früher möglich war Schüler alternierend blockweise in Zimmer zu lassen. z.B. 5 pro Klassenzimmer. Damit wenigstens ein Mindestmaß an Betreuung durch die Lehrer möglich ist…So wäre jedes Kind vielleicht zumindest 1 Tag pro Woche in der Schule.


Jetzt kann sich jeder mal seinen Teil dazu denken :slight_smile:

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Hallo Verbunftbaer,
Was mich immer wieder in öffentlichen Diskussionen mit Verwunderung zurücklässt, ist das bashing (könnte man schon von einer Bashingkultur sprechen?) gegen BeamtInnen und insbes. LehrerInnen.
Super oft höre ich das Beispiel XY aus der eigenen Blase, ohne jedoch selbst in dem Beruf qualifiziert zu sein. Was ich damit meine ist: die Leute die meckern sind selten die, die auch im Beamten oder Lehrerberuf tätig sind, oder eine Ausbildung dahingehend absolviert haben.
Merkwürdig, über die Arbeitsmoral von bspw. ImmobilienmaklerInnen (alternativ anderen Beruf einsetzen) hört man selten etwas, warum also ständig über LehrerInnen?

Zur Sache: Ich selbst habe nicht Lehramt studiert. Ich sehe aber unser Bildungssystem allgemein 1. vollkommen Unterfinanziert, 2. eher darauf ausgerichtet soziale Ungleichheit zu verstärken als zu bekämpfen was für mich das eklatanteste Problem von vielen darstellt, da besonders im Bildungssektor Hebelmöglichkeiten wären, Ungleichheiten zu bekämpfen (siehe OECD Bericht zu soziale Mobilität, Bildungschancen und Herkunft).
Genau diese zwei Punkte rächen sich auch in der aktuellen Zeit massiv, was sich bspw. In der versäumten Digitalisierung wiederfindet. Hier sehe ich aber den großen Fehler nicht bei LehrerInnen und weniger bei SchulleiterInnen, da diese nur die Bestimmungen von Kultusministerien und Bildungsressorts ausführen. Mal ehrlich: wenn einEr ArchitektIn, IngenieurIn MediengestalterIn gesagt wird: mach mal homeoffice, aber sorry den Laptop und das diensthandy musst du dir schon selbst kaufen, werden diese müde lächeln und ggf. Zur Gewerkschaft oder Rechtsberatung laufen.

Meiner Meinung nach läuft die öffentliche Diskussion in eine vollkommen falsche Richtung. Es gibt keinerlei Studie (mir nicht bekannt) zu der Kompetenz von Lehrkräften. Trotzdem wird sich hieran abgearbeitet. Gleichzeitig fällt vollkommen aus dem Blick, weshalb die derzeitigen Probleme verursacht durch Corona (und die chronischen, seit Jahren vorherrschenden Probleme) einfach nicht ausgemerzt werden. Und hier muss auf der Verwaltungsebene in Bildungsministerien der große Hebel angesetzt werden. EinE einzelneR LehrerIn oder SchulleiterIn haben auch nur Befugnisse im Rahmen ihrer Entscheidungskompetenz. Und dass dann hier und da aus Demotivation aufgrund der engen Rahmenbedingungen Dienst nach Vorschrift gemacht wird, verwundert?

Die Kritik des ersten Kommentars von Ares finde ich weitgehend gerechtfertigt. Besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte Bildung auch in Krisenzeiten bestmöglich durchgeführt werden. Was aktuell geschieht empfinde ich als Überforderungssituation seitens der Verwaltung, die statt vernünftiger Konzepte eher versucht sich in den nächsten lockdown zu retten um dann schulterzuckend immernoch nicht weiter zu wissen, da über Jahre zusammengespart wurde.

PS: Aus den Medien hört man jetzt schon, wie überfordert viele Eltern mit ihren zwei Kindern in der Corona-Zeit zuhause sind. Wenn LehrerInnen nicht mehr verbeamtet würden, könnten Sie bspw. Streiken. Meinen sie das wäre eine gute Idee?
PPS: Alternativ kann man auch mal in die USA schauen, wie gut Kinder ausgebildet werden von LehrerInnen, die nicht das Glück der Verbeamtung getroffen hat und wie krass die Bildungsungleichheit bei Kindern auf öffentlichen und privaten Schulen ist.

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Das Gefühl, dass viele Arbeitgeber mit der Situation überfordert sind, habe ich auch. Ich habe in einer Bundesbehörde gearbeitet und wurde bereits Ende März bei der Zeitarbeitsfirma abgemeldet, weil man nicht wusste wie man Home Office für Leiharbeitnehmer umsetzen soll. Hab danach dann zwei Monate Kurzarbeitergeld bezogen und dann die Kündigung erhalten. Schreibe zwar fleißig Bewerbungen, aber in der aktuellen Situation was Neues zu finden ist nicht einfach. Hab sowieso nicht den allerbesten Lebenslauf wegen gesundheitlicher Probleme und einem abgebrochenen Studium im letzten Jahrzehnt (das zweite Studium habe ich aber erfolgreich abgeschlossen). Ich bin einfach nur froh, dass ich nur für mich selber verantwortlich bin und in der aktuellen Situation keine Familie ernähren muss.

Zwar gibt es das Sprichwort, dass man hinterher ja immer schlauer sei, aber wenn man sich anschaut wie Länder wie Vietnam, Taiwan und Südkorea auf das Virus reagiert haben, dann muss man sich schon die Frage stellen, warum die Europäische Union keine vergleichbaren Pandemie-Pläne hatte. Vor der Gefahr wird ja seit Jahren gewarnt und auch die USA waren unter Obama besser vorbereitet als Europa.

Da aktuell in deutschen Krankenhäusern kaum noch Corona-Patienten behandelt werden trotz relativ hoher Infektionszahlen, habe ich die Hoffnung, dass das Virus vielleicht schon mutiert sein könnte. Das mit den Mutationen hat aber einen Haken, es funktioniert nur dort, wo symptomatisch Erkrankte sofort aus dem Verkehr gezogen werden, das heißt dort, wo viel getestet und entsprechend be- und gehandelt wird. Dann wird jedenfalls die mutmaßlich gefährlichere Variante daran gehindert, sich auszubreiten und der evolutionäre Druck bewirkt dann, dass sich nur noch die ungefährliche Variante verbreitet. Macht man aber nichts oder zu spät, wie etwa in Brasilien, den USA und Indien, dann hat auch die gefährliche Variante freie Fahrt. Von dort könnte sie dann immer wieder zu uns eingeschleppt werden.

Viele Fehler, die uns jetzt auf die Füße fallen, wurden in der Vergangenheit gemacht. Die Digitalisierung an den Schulen hätte man schon vor 20 Jahren aktiv angehen können. Woran liegt es eigentlich, dass irgendwie jeder Mensch, der halbwegs bei Sinnen ist, den Wert und die Bedeutung von Bildung anerkennt, aber das Schulsystem seit Jahrzehnten unterfinanziert ist? Man sollte doch meinen, dass diese zentrale Schaltstelle der Gesellschaft nicht nur ausreichend finanziert ist, sondern sogar ein Plus on top erhält. Gibt’s da irgendwelche Interna, die nie nach Außen dringen und es unmöglich machen, dass sich Deutschland einen guten Personalschlüssel, Klassengrößen unter 20 Schüler, o.Ä. leisten kann? Mir tun die Lehrer und Schulleiter leid, die versuchen müssen unter den gegebenen Umständen so etwas wie normalen Unterricht zu ermöglichen ohne große Unterstützung seitens der Politik.

Generell wird schrillen Kritikern der aktuellen Corona-Politik, wie den Demonstranten in Berlin zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Vielleicht wäre es besser die Ergüsse von Attila Hildmann zu ignorieren. Es reicht wenn sich Staatsanwälte statt Journalisten damit befassen.

Das Tragen von Masken im ÖPNV und Geschäften finde ich nicht besonders belastend, da sollte sich niemand drüber aufregen. Aber ich kann verstehen, dass der Verzicht auf Stadionbesuche, Clubbing, Tanzen, Konzerte etc. schon belastend sein kann. Wenn man Hobbies hat, die sich problemlos in den eigenen vier Wänden ausüben lassen, ist man aktuell schon privilegiert.

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Hallo eddiekay14,

ich möchte keinesfalls die Lehrerschaft für die aktuelle Situation bashen und ich denke auch Vernunftbaer hat in seinem Beitrag Dinge genannt, die nach meiner Interpretation mehr auf eine Überforderung vor allem durch eine mangelhafte digitale Ausbildung der Lehrer hinweisen:

Ich denke hier hat man in Deutschland (wie in vielen anderen Bereichen auch) die Digitalisierung verschlafen, was uns jetzt auf die Füße fällt. Das kann man meiner Meinung nach der Lehrerschaft nicht vorwerfen. Umso wichtiger wäre es (jetzt!) für die entsprechenden Weiterbildungen zu sorgen.

Grüße
Ares

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Ich möchte gerne nochmals etwas nachlegen in Bezug auf die (mutmaßliche) Überreaktion der Anti-Corona Maßnahmen nach der ersten Welle im März/April. Vielleicht interpretiere ich die Zahlen falsch, ich bin kein Statistiker, dann bin ich dankbar für jeden Hinweis.

Wenn ich mir aber das folgende Diagramm anschaue, kann ich jednefalls keine zweite Welle erkennen:

Quelle: Coronavirus - aktuelle Zahlen: Daten zur Epidemie in Deutschland, Europa und der Welt - n-tv.de
Datenbasis: RKI

In den Medien sehe ich hauptsächlich Diagramme die sich auf „täglich positiv Geteste“ beziehen. Diese werden meist aber als „täglich neu Infizierte“ bezeichnet. Aus meiner Sicht sind das zwei Paar Schuhe und das sich die erste Zahl der zweiten Zahl mit einer steigenden Testanzahl annähert scheint mir offensichtlich. Trotzdem wird hier ein vielleicht ( ? - ich bitte um Berichtigung) falscher Eindruck einer zweiten Welle erweckt.

Hallo Ares,
ich wollte ich mit meinem Kommentar auch nicht primär ansprechen, habe ich doch den Eindruck, dass du sehr differenziert rangehst und lieber versuchst die Missstände zu benennen und zu beheben, statt (wie mit häufiger in letzten Wochen vorgekommen ist), pauschal die Kompetenz von LehrerInnen anzuprangern oder deren bedenken um schlechten hygieneschutz mit „nicht so anstellen“ zu diffamieren.

Grundsätzlich finde ich es auch spannend, dass von Philip und Ulf bzgl. Corona-Maßnahmen wenig bis keine Kritik aufkam. Ich denke nämlich, man kann schon sachliche Kritik an vielen Maßnahmen üben (so wie du es auch tust). Was mir jedoch massiv zuwider ist, ist das Infragestellen sämtlicher Maßnahmen, bis hin zu Behauptungen, dass es das Virus nicht gäbe. Es fällt mir schwer mit solchen Menschen zu diskutieren, ich diskutieren auch nicht über andere Fakten wie, dass die Erde rund ist. Gerade hier macht der Ton die Musik und ich habe den Eindruck dass viele Menschen die auf diesen Demos sind erstens großenteils ebensolche FundamentalkritikerInnen sind, zweitens nicht bewusst was Diktaturen wirklich sind oder demokratiequalität gemessen wird und drittens schlicht bereit sind, mit rechtsextremem zu marschieren.

Solche Punkte führen natürlich dazu, dass Menschen die sich als „Kritiker“ darstellen oft nicht mehr ernst genommen werden, was ich schon problematisch finde, irgendwie aber auch ein Problem seitens der KritkerInnen ist, solchen Dingen offen zu widersprechen. Schließlich kann man ja in der Sache übereinstimmen, aber finden, dass statt maskenpflicht im Unterricht auch Plexiglasscheiben ausreichend sind, oder statt 700qm. Verkaufsfläche doch 800 in Ordnung sein sollten, wenn man es sachlich begründet.
Diese Menschen gehen meines Erachtens nur ein wenig unter aufgrund der lauten „Gates-Rothschilds-Weltverschwörungs-Menschen“ die ja auch zweifelsohne eine große Zahl an (Fundamental-) KritkerInnen stellen.

Bzgl. Deiner Zahlen und ausbleibenden zweiten Welle kann ich nicht so super viel sagen, weil ich mich mit den corona-Fallzahlen en detail gar nicht so sehr beschäftige. Abgesehen vom medialen Umgang mit diesen Zahlen (eigene Kategorie), ist man aktuell glaube ich sehr darauf bedacht, das Risiko einer zweiten Welle und eines zweiten potentiellen lockdowns so gering wie möglich zu halten, um die kaputte Wirtschaft nicht komplett an die wand zu fahren und deshalb auch die Maßnahmen konstant scharf zu halten. Diese Zahlen sind MMn nämlich immer extrem schwer zu deuten und zu vergleichen, verschieben sich immer wieder Methoden, Zahl der Tests etc.

Zuletzt hoffe ich, dass die schleppende Situation in den Schulen für dich und bes. deinen Sohn bald ein Ende findet. Jedes Kind hat ein Recht auf (gute) Bildung. Es ist einfach traurig, dass in so einem hochentwickelten Land an dieser lebensbestimmenden Stelle noch so viel scheisse gebaut wird.

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Darf ich fragen, woher dieser Zweifel kommt? Die aktuellen Maßnahmen an (den allermeisten) Schulen bleiben doch noch weit hinter den Empfehlungen der Virologen zurück (siehe Stellungnahme vom 06.08.20). Die einzige Rechtfertigung für die aktuelle Situation ist dabei soweit ich mitbekommen habe lediglich, dass wir es leider nicht besser hinbekommen.

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@Jan
hier lieferst du gleich noch einen Beweis wie unfassbar schlecht unsere Behörden technologisch aufgestellt sind…

Mir tut das für dich sehr leid und ich hoffe du findest wieder etwas.

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Eddiekay14, Ich habe lediglich 2 sehr konträre konkrete Beispiele, die mir bekannt sind beschrieben. Ich finde die Unterschiede eklatant. Aber wie ich oben erwähnte soll sich jeder selbst seine Gedanken dazu machen. Aber man sieht ganz klar, wer Schaden trägt (Kinder an öffentlichen Schulen).

Natürlich versagt die Politik wie in vielen Themengebieten auf ganzer Linie. Und das nicht erst seit 2 Jahren. Stattdessen kümmert man sich um allerhand unwichtiges. Aber ich kenne auch so einige Lehrer. Und - Sorry - … Da ist durchaus viel Kritik angebracht. Obwohl sie es natürlich nicht leicht haben.

Ich kann Deine Frustration gut verstehen. Aber bitte mach nicht „die Regierung“ für die Unfähigkeit des Chefs verantwortlich. Ich bin freiberuflicher Unternehmensberater und komme in sehr viele Unternehmen herum. Ich habe bislang keine Unternehmen gesehen, in denen nicht gearbeitet wird. Die aktuelle überraschend gute Wirtschaftslage spiegelt das wieder: Seit Mai erholt sich die Wirtschaft wieder, Ifo-Index stieg im Juli das 3. Mal in Folge und zeigt einen Aufschwung. Die Mehrheit der Dienstleister sehen die Lage eher gut als schlecht, auch die Manager der Industrie sehen ihre Situation positiver. Die Arbeitslosigkeit stieg im Juni deutlich weniger an und im Juli verringerte sie sich (saisonbereinigt) wieder. DIW sah schon im Juli für das Q3 ein Wachstum von 3%. Und danach waren die Auftragseingänge im Juli dreimal so hoch, wie prognostiziert.

Ob die Pandemie ohne die „überreagierten“ Maßnahmen vielleicht doch zum „Weltuntergang“ geführt hätte?

„There is no glory in prevention“ (oft zitiert, unbekannte Herkunft, trotzdem wahr)

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Genau diesbezüglich ist die Studienlage eben nicht eindeutig. Kinder unter 16 entwickeln wohl weit überwiegend keine Symptome. Aber dass sie nicht anstecken, ist eben alles andere als klar!

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