Warum nutzen Menschen die CWA nicht?

Ich habe mal meine Familie gefragt: aus Desinteresse, Bequemlichkeit.
Ich habe sie und habe auch oft Bluetooth an, checke aber das Risiko nur wöchentlich. Ich achte eher auf Mundschutz und wenige Kontakte, falls ich mal auf Arbeit sein sollte.

Wie man bei einer App die auf maximalen Datenschutz ausgelegt wurde damit man den Zweiflern guten Gewissens die Anwendung empfehlen kann, auf den Trichter kommen kann „ooh da kann man mich ja mit ausspionieren“ und dann Datenschutzbedenken anmeldet, is mir ein Rätsel.

Inkompetenz = fehlendes Wissen und Verständnis der Materie, „motivated reasoning“ (also bevorzugt glauben, was einem ins Weltbild passt), Rationalisierung des eigenen Verhaltens (Nicht-Nutzen der App, obwohl sie Leben retten könnte).

Traurige Liste.

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„Desinteresse“ und „Bequemlichkeit“ sind schon Gründe angesichts einer potenziell tödlichen Krankheit! Da kann man echt verzweifeln.
Vielleicht braucht es auch statt mehr Funktionen mit realem Mehrwert mehr gamification-Elemente, z.B. Auszeichnungen, wenn man wenige Leute trifft?
In der Entwicklungshilfe gibt es auch so Ansätze, dass man z.B. Eltern bezahlt, wenn sie ihre Kinder in die Schule schicken. Vielleicht müsste man darüber nachdenken. (Ich sehe schon ein neues Geschäftsmodell: Handy-Farmen mit der App…)
Aber ernsthaft: viele Leute verdienen viel Geld damit, Menschen an apps zu binden, Nutzung und weiterempfehlung zu optimieren. Schon klar, dass die nicht bei einer B2B-Firma wie SAP arbeiten, sondern eher im B2C-Bereich. Aber warum meldet sich jetzt nicht mal so ein Profi der suchterzeugenden App-Gestaltung?

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Nicht zu vergessen als Grund ist ein zu altes Smartphone (bis hin zu gar kein Smatphone).

Leute die kein passendes Gerät besitzen, sind entschuldigt.
Aber es geht eher um die Leute die es nicht nutzen obwohl sie es könnten.

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Also ich bin ja Corona-App-Nutzer der ersten Stunde, habe das Ding gleich am ersten Morgen installiert als das verfügbar war. Habe deshalb seit dem die Ortungsdienste eingeschaltet, die ich seit ich Smartphones nutzen sonst immer aus hatte. Ich hatte tatsächlich die Hoffnung, das könnte ein wichtiger Baustein werden für die Eindämmung der Pandemie.

Heute ist nur noch Ernüchterung geblieben. Das Ding ist halt noch drauf. Einen wirklich Sinn kann ich daran auch nicht mehr erkennen. Zum einen weil die App von einem viel zu großen Teilen der Bevölkerung nie akzeptiert wurde, oder wenn aus komplett egoistischen Motiven ohne wenigstens einmal um eine Ecke zu denken. Zum anderen weil ich ganz subjektiv das Gefühl habe, dass die Kontaktnachverfolgung zumindest die letzten Wochen ein komplett stumpfes Schwert geworden ist. Ich habe nicht das Gefühl das unsere Behören noch irgend etwas im Griff haben, was das betrifft.

Leider ist diese App ein leuchtendes Symbol für das Versagen von Gesellschaft, Behören und Politik in der Causa Corona. Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass da JETZT noch irgendwas zu retten ist. Das man sich im Dezember Gedanken macht, was man da noch optimieren müsste, zeigt das beinahe komplette Politikversagen in Sachen Corona nochmal überdeutlich auf.

Das Ding ist für mich nur noch ein Aufreger … :frowning:

Gruß
Kite

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Ich stimme völlig zu, es war von Anfang an klar, dass nicht viele die App installieren würden. Denn die meisten Menschen zeigen ja schon in ihrer Politikverdrossenheit, dass ihnen Verantwortung übernehmen in der Gesellschaft überhaupt nicht wichtig ist. Das kann man jetzt als pessimistische Weltsicht werten, ich sehe das eher als Realismus. Die einzig sinnvolle Ableitung daraus ist, dass man eben klar Anreize schaffen muss, die App zu verwenden und auch ein positives Ergebnis zu teilen.

Natürlich muss das alles wohl überlegt sein, um Missbrauch zu verhindern. Aber nach meiner Erfahrung gibt es dafür bereits sehr gut erforschte und erfolgversprechende Lösungen, es scheitert einfach an der fehlenden Kreativität der Politiker und Wissenschaftler beim RKI, die leider hier die entsprechende Kompetenz vermissen lassen. Nur ein Beweis mehr, dass wir ein Zentrum für IT-Kompetenz brauchen, dass in solchen Fällen beratend tätig ist.

Ich wohne zu nah an der Schweiz-Frankreich-Grenze, nachdem es leider alles nationale Apps sind führt das zu Fehlermeldungen ohne Ende.

…auch wenn Corona die Relationen jetzt heftig verschoben hat: es gab auch vorher schon einige gute Gründe, nicht mehr mit einem Smartphone mit einen Android < 6 herum zu laufen…

Dass die Kontakverfolgung mit Neuinfektionsraten in der momentanen Größenordnung nicht funktioniert, ist nicht Schuld der App.
Das sie wenig scheinbaren Nutzen hat, solange man nich in einem Umfeld unterwegs is wo viele Leute krank sind und das melden, is nen psychologisches Ding.
Ich für meinen Teil bin teilweise froh wenn da keine Risiko Begegnungen angezeigt werden, weil: Bin ich sicherer.
Ich werde meinen Teil dazu beitragen und sie drauf lassen, schaden tut es mir ganz gewiss nicht.

Man sollte auch nicht der App irgendwie anlasten dass die Zahlen nich gesunken sind.
Das ist die Schuld der Leute.
Politikern zuzuschreiben dass sie versagt haben is auch nicht zwingend der Fall.
Wenn Leute sich nich an Regeln halten und nich intrinisch motiviert sind die Zahlen runter zu bekommen, dann kann der Politiker nix tun.

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