In Argentinien wurde vor einigen Tagen Jan Milei zum neuen Präsidenten gewählt. Wirkt für mich wie ein argentinischer Bolsonaro, aber vielleicht tue ich ihm auch Unrecht.
Alle Standards eines modernen Staats funktionieren in Argentinien seit Jahren nur für Menschen mit Geld. Leid und Armut sind allgegenwärtig und haben sich unter der Vorgängerregierung quasi manifestiert. Die Regierung ist schonmal für drei Wochen abgetaucht. Massa hat Milei seit gestern die Verantwortung zugeschoben. Natürlich ohne Amtsübergabe.
Vielleicht könnt ihr ja einen Experten oder eine Expertin finden, der oder die die Situation in Argentinien erklären kann. Die Inflation ist dort schon seit Jahren viel zu hoch und durch die Einführung des US-Dollars macht man sich von einer fremden Notenbank abhängig, die bei ihren Zinssenkungen die Situation in Argentinien nicht berücksichtigen wird.
Der Wikipedia-Artikel zur Argentinien-Krise fasst die wesentlichen Punkte ganz gut zusammen, die bis heute noch wirken:
Grundsätzlich ist die politische und wirtschaftliche Situation in Argentinien einfach extrem instabil und zwar seit vielen Jahrzehnten. Die Wahl Mileis wird beides weiter verschärfen, es wird sowohl politisch als auch wirtschaftlich noch instabiler werden, das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat, die Wirtschaft und die eigene Währung wird einen neuen Tiefpunkt erreichen.
Milei hat sich vieles vorgenommen, hat aber keine Mehrheit im Parlament - also wirklich so gar keine, seine Partei im Parlament ist winzig. Und selbst die natürlichen Verbündeten (dh. die Konservativen) werden ihn bei seinen zentralen Projekten nicht unterstützen. Daher hoffe ich, dass der Schaden sich in Grenzen halten wird und die Welt sowie das argentinische Volk aus der Wahl lernen wird, dass nur, weil die etablierten Parteien keine Lösung auf die Beine bekommen, Populisten das nicht besser können, egal, wie sehr sie es behaupten…