Warum eine 100%-ige Rückführung der CO2-Preise auf die Bürger nicht nur fair sondern auch notwendig für die (nationale) Klimawende ist

Alles Richtig. Aber durch den CO2-Preis haben sich die relativen Preise für Güter und Dienstleistungen verändert. Solche mit hohen CO2-Emissionen sind teurer geworden, solche mit niedrigen relativ günstiger dazu im Vergleich. Der Mallorca-Urlauber kommt dann nicht mehr so günstig dorthin, für den Vermieter lohnen sich Sanierungsarbeiten (wenn die CO2-Kosten wenigstens hälftig auf ihn abgewälzt werden), für den Flugzeughersteller erscheinen Investitionen in CO2-neutrale Technologie lukrativer, für den Mieter sparsames Heizen, für den Autofahrer weniger Autofahren, mehr Bahn und ÖPNV.

D.h, die Klimadividende wird nicht für den gleichen Konsum oder Investitionen ausgegeben, sondern auch diese Ausgaben und Investitionen werden eurer in Klima-schonenderen Güter und Dienstleistungen gelenkt. Mag das eventuell für den einen oder anderen Nicht-Ökonomen offenbar nicht ganz intuitiv zu sein - unter den allermeisten Ökonomen ist das unstrittig.

Natürlich, wenn wir allem Menschen ihr Geld einfach wegnehmen, dann konsumiert die Gesellschaft auch viel weniger. Wenn wir aber verfügbare Mittel von oben nach unten umverteilen (und das macht die Klimadividende), sind auch schon ohne CO2-Preis weniger Augaben für SUVs und Spritschleudern, Autos allgemein, (Flug)reisen, Einfamilienhäuser etc. dabei.

Hallo zusammen, ich würde gern zwei bis drei weitere Denkanstöße geben die mir in der Diskussion bisher fehlen.
Punkt #1: Die Diskussion um die Umverteilung eines “Klimabeitrags” scheint mir eher ideologisch getrieben, hier haben die Linken wieder ein neues Spielfeld gefunden, um den Armen zu helfen. Mir leuchtet nicht ein warum ein “armer” Deutscher Geld dafür bekommen soll, dass er viel mehr Emissionen verursacht als die meisten Menschen auf diesem Planeten, auch wenn es weniger sind als der reiche Deutsche. Dafür noch eine Ausschüttung zu erhalten finde ich eine völlig irre Idee.
Punkt #2: Ihr legt die Messlatte immer an der CO2 Ausstoß und nicht an den CO2-Konsum. Die reichen Deutschen werden sich tolle E-Autos und Solaranlagen zulegen damit sei fein raus sind bei der Klimaumlage, gefördert vom Geld der armen Leute, die sich das aber nicht leisten können. E-Autos und Solaranlagen starten mit einem CO2-Rucksack der aus meiner Sicht bisher nicht berücksichtigt wird. Die armen Menschen mit einem kleineren sparsamen 15 Jahre alten Benziner, werden hier klar benachteiligt. Darüber hinaus müsste man doch berücksichtigen wie viel CO2 in den Produkten steckt, die Menschen konsumieren auch wenn sie dieses CO2 nicht direkt verursachen. Bitte lasst es mich wissen, wenn ich etwas falsch verstanden habe, aber meines Wissens wird in der Diskussion der CO2 Ausstoß der in konsumierten Produkten steckt (z.B. Kinderspielzeug aus China) nicht berücksichtigt.

Ich freue mich über erhellende Hinweise und kritische Kommentare …

Ich stimme dir in allen Punkte zu. Interessant auch dein Hinweis zu den Nicht-Ökonomen. Frage ist halt, ob die Wirklichkeit mit der Wirtschaftstheorie einverstanden ist :slight_smile: