Wärmepumpen als wichtige Lösung für Klimaschutz im Gebäudesektor

In der Zeitschrift BWK war vor wenigen Monaten ein Bericht über genau diese Frage. Bzw es wurde in einer Studie berechnet, welche Gebäude mit Baujahr älter als oder um 1940 (sorry für mein Gedächtnis) nicht für WP geeignet sind. Es waren so gut wie gar keine.

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Wieder einmal hatte ein FDP Politiker - hier Herr Dürr - bei Herrn Lanz die Möglichkeit, zweimal (!) unwidersprochen zu erwähnen, dass eine Wärmepumpe nicht möglich sei, wenn man keine Fußbodenheizung hat. Was nicht den Fakten entspricht.

Ich finde es fatal, dass solche Aussagen diese große Bühne erhalten.

https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz

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Was sind „vertretbare“ Energiepreise? Vertretbar oder nicht - das ist ja keine Frage der Wissenschaft.

Bis vor kurzem konnten unsere Mieter für knapp über 4 ct/kWh Erdgas beziehen (bis Mitte 2021). Demgegenüber lag der Strompreis bei um die 30 ct/kWh. Die Wärmepumpe hätte also eine Jahresarbeitszahl von über 7 erreichen müssen, um preislich mit dem Verbrennen von Erdgas gleichzuziehen. Unmöglich!

Inzwischen steht der Erdgaspreis bei ca. 10 ct/kWh für Haushalte und der Strompreis für Wärmepumpen wird auf 28 ct/kWh gedeckelt. Plötzlich würde eine JAZ von 3 reichen. Zudem wurden bürokratische Anforderungen für PV-Anlagen auf Wohngebäuden beseitigt. Ich könnte nun eine PV aufs Dach setzen, damit die WP versorgen und von meinen Mietern dafür z. B. 25 ct/kWh kassieren. Win-Win.

Was ich damit sagen will: ob eine WP aus Sicht der Nutzer eines Gebäudes sinnvoll ist - und damit ist in der Regel ökonomisch sinnvoll gemeint, das hängt hauptsächlich von den relativen Preisen für Energieträger sowie der Möglichkeit der Nutzung von PV ab.

Rein technisch lässt sich mit einer WP jedes Gebäude versorgen, das Wassertemperaturen nicht wesentlich höher als 60° benötigt. Ist eben eine Frage der Kosten.

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Ich habe mit missverständlich ausgedrückt. Ich meinte „vertretbare Energiekosten“. Gemeint damit: Energiekosten, die gegenüber den heutigen (Strom) Kosten in einem vertretbaren Verhältnis stehen. Was „vertretbar“ heißt, ist natürlich nicht objektiv.

Wenn eine Heizung nicht defekt ist, wird sie nur ausgetauscht werden, wenn sich die Investition wenigstens über bis zum Ende der Lebenszeit der Gas- oder Ölheizung amortisiert.

Dabei muss man bedenken:

  1. Die Stromkosten werden sinken, je höher der Anteil der Erneuerbaren bei der Stromgewinnung ist (siehe hier).
  2. Die Gas- und Ölkosten werden infolgedessen CO2-Emissionshandels steigen.
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Ja, die Äußerungen von Herr Dürr in“Lanz“ sind - mal wieder - total ärgerlich. Er insinuiert:

  • Wärmepumpen ohne Fußboden ginge nicht - FALSCH (s.o.)
  • H2-ready Heizungen seien klimaneutral - FALSCH: H2-ready-Heizungen können max 30% H2 verarbeiten, der Rest bleibt Verbrennung fossilen Gases
  • Erst die Intervention der FDP habe verhindert, dass Immobilieneigentümer ihre Heizung vorzeitig rausreißen müssen und die Technologieoffenheit gewahrt wird - FALSCH (bis auf H2-ready, s.u.)
  • Der FDP sei Klimaschutz sehr wichtig. Davon ist im Handeln der Partei nichts zu merken. Ich finde zwar richtig, dass die FDP sich für eine Ausweitung und Vorziehen des EU-Zertifikatehandels ausspricht. Aber: Als alleinige Maßnahme kommt das jetzt zu spät! Und ich kann auch nirgends erkennen, dass sich die FDP auch tatsächlich dafür einsetzt. Vielmehr ist diese Forderung ein Feigenblatt fürs Bremsen

Das ist nicht seriös, sondern manipulative Propaganda

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Kennt jemand einen Vergleich der gelenkten Fassung des Entwurfs des Gebäudeenergiegesetzes und der im Kabinett beschlossenen Fassung?

Totale Desinformation seitens FDP

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Hier in meinem Beitrag findest du die Links. Ähnliches stand im Koalitionsvertrag und wird seit dem in den Immobilienbranche diskutiert. Den geleakten Entwurf kenne ich nicht. Im endgültigen Gesetzesentwurf steht das Gleiche drin, wie schon angedacht.

Die FDP und einige Teile der CDU (z.B. Spahn) sind endgültig im Trumpismus angekommen. Es wird einfach gelogen und die Lüge solange wiederholt, bis sie zur Wahrheit wird. Orwell pur.

Mir ging es gerade um die Änderung vom geleakten Entwurf zum Kabinetsentwurf. Ich habe den Verdacht, dass sich da gar nicht so viel geändert hat (bis auf vielleicht „H2-ready“), die FDP sich aber dennoch als die „Retter des von den Gründen Geschundenen“ geriert

Dann musst du ins Archiv der Bildzeitung gucken. Von mir bekommen die aber keine Klicks.

Das was ich als geleakt vernommen habe, war genau das, was vorher auch klar war Der Fachmann wundert sich…

Einzig interessant an der Geschichte war, dass man daraus eine Kampagne stricken kann, an der sich eine beängstige Menge an Journalisten beteiligen oder nicht zur Aufklärung beitragen.

Ist das hier vielleicht der geleakte Referentenentwurf (Stand: 15.2.)?

Dieser Hinweis aus einem anderen Thread scheint das zu bestätigen:

Das müsste er sein. Wenn man das mit der Version vom 3.4. vergleicht fällt z.B. der Paragraph 71k auf. Der geht nun ausschließlich im Wasserstoff: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/P-R/20230331-referentenentwurf-2-geg-novelle.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Was ehrlicherweise wirklich ein Problem bei dem Wechsel von fossilen Wärmeerzeugern auf Wärmepumpen ist, sind Mehrfamilienhäuser und der gesetzliche Rahmen für Wohneigentumsgemeinschaften.

Hier diskutiert:
Konkreter Fall: Wärmewende im Mehrfamilienhaus

Zusammenfassung der Probleme:

  1. Für Wärmepumpen pro Etage gibt es noch nicht so viele Lösungen und wenig Erfahrung bei den Fachleuten.
  2. Eine WP erfordert das große Durchboren der Außenwand, was in den allermeisten Fällen nur mit Einverständnis der WEG erlaubt ist.
  3. Eine WP pro Etage erfordert in jedem Fall, dass es Platz auf dem Balkon gibt, oder bei Anbringen an der Außenwand das Einverständnis der WEG.
  4. In der WEG braucht es in den meisten Fällen bei Versammlung eine einfache Mehrheit. Beim Umlaufverfahren Einstimmigkeit. Das ist schwer zu erreichen, bei den erwarteten Kosten. Wenn dann noch ein:e Verwalter:in, die überhaupt kein Interesse daran hat, eine WEG-Versammlung außerhalb der Reihe zu installieren. Kann man schon mal ein Jahr warten.
  5. § 20 Abs. 2 WEG erlaubt zwar schon, dass ein:e Eigentümer:in den Einbau einer Wallbox verlangen darf. Es gibt allerdings keine Regelung zum Umstieg der Energieerzeugung auf erneuerbare.

Hier könnte der Gesetzgeber nachsteuern.

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Hallo zusammen,
es geht darum, ob und welcher Abstand zu Nachbargrundstücken einzuhalten ist. Unser konkreter Fall ist ein Reihenhaus. Ich habe im letzten Jahr selber versucht mir einen Überblick hinsichtlich der Abstandsregeln zu verschaffen und jetzt immerhin eine Übersicht gefunden.
Wenn dort dann steht „Rechtsgrundlage unklar“ oder es an der Einstufung der Wärmepumpe als gebäudeähnlich hängen bleibt kann ich jede*n verstehen der nicht bereit ist die Investitionskosten auf sich zu nehmen, wenn nicht klar ist, ob ein (zukünftiger) Nachbar dagegen klagen würde. Ich denke hier ist eine einheitliche Regel erforderlich. Die Folgefrage wäre , was zu tun ist wenn eine Gasheizung sinnvollerweise durch eine fossilfreie Heizung ersetzt werden muss, dem aber Abstandsregeln im Weg stehen. Für Bohrungen im Zusammenhang mit Erdwärmepumpen gelten meines Wissens nach ähnliche Abstandsregeln.

Interessanter Bericht heute in der Tagespresse, das es grad einen Run auf Gasheizungen und Ölheizungen gibt statt auf Wärmepumpen.
Da scheint die Grundidee nicht verstanden worden zu sein…

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Abstandsflächen sind in §6 der jeweiligen Landesbauordnung geregelt. Da musst du nachsehen. In NRW löst sie keine Abstandfläche aus:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?bes_id=39224&aufgehoben=N&det_id=524027&anw_nr=2&menu=0&sg=0

Trotzdem musst du den Schallschutz einhalten. Info:

Der Kanal der Innung ist gut und informativ.

https://youtube.com/@SHKInfo

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M.E. liegt das an einer toxischen Mischung des faktenfremden Framings von Union und FDP und der auf mangelnder Veränderungsbrereitschaft beruhender Ignoranz und Inkompetenz vieler Heizungsbetriebe (Unternehmer, Meister, Gesellen)

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Anhand von Zahlen lässt sich besser diskutieren.

Besonders stark sei der Boom bei den Verkäufen von Wärmepumpen gewesen, wo die Verkaufszahlen um 111 Prozent auf 96.500 verkaufte Anlagen stiegen. […]

Bei Gasheizungen verzeichnete der Verband eine Zunahme um 14 Prozent auf 168.000 neue Anlagen. Bei Ölheizungen verdoppelten die Hersteller ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar und verkauften 21.500 Anlagen. Verkauft wurden außerdem 20.500 Holzzentralheizungen (+7 Prozent).

https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/agrarpolitik/boom-bei-heizungsverkaeufen-debatte-um-heizungsgesetz-haelt-an_article1683698614.html

Ich denke zum Teil hast du Recht. Andererseits muss man aber zur Kenntnis nehmen, dass bei vielen älteren Häusern teure Umbauten für die Vorbereitung einer Wärmepumpe nötig wären. Thermische Sanierung wäre gut, wie wir anderswo festgestellt habe. Man muss auf dem Grundstück Platz für die Außeneinheit schaffen. Es braucht (kleinere) Wanddurchbrüche, um die Außeneinheit mit dem Kessel zu verbinden usw… Und da sind wirklich aufwendige Dinge wie die Flächenheizung, mit der die WP erst richtig effizient wird, noch gar nicht mit drin.

Und dann herrscht noch Unklarheit was eigentlich mit dem Denkmalschutz ist (ich weiß, schlechtes Argument denn das betrifft nicht 80% der Menschen). Verwandte wohnen in einer denkmalgeschützten Siedlung. Da ist schon eine PV Anlage auf dem Dach in der Vergangenheit ein riesiger Kampf mit den Behörden gewesen. Hier muss schleunigst Klarheit her.

Zum Glück verabschiedet sich thermondo in Deutschland langsam von seinem Ölheizungsgeschäft.

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Ich würde wirklich gerne mal wissen, in wie viele Immobilien Wärmepumpen eine wirklich notwendigen energetischen Sanierung technische Voraussetzung ist. Gem. Fraunhofer Institut sind das Gebäude, die einen Heizbedarf von mindestens / mehr als 150 kWh/m3 haben (ich hoffe, ich habe die Einheit korrekt im Kopf; diese Aussage bezog sich nach einer Erinnerung auf EFH - ich weiß nicht, inwiefern das auch für Mietshäuser gilt).

Dass unabhängig davon eine energetische Sanierung im Hinblick auf die Energieerzeugungs- und -verteilungskapazitäten sinnvoll ist, ist unbestritten. Aber ich plädiere dafür, das zu entkoppeln, damit wir bei der CO2-Vermeidung endlich Fahrt aufnehmen.

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