Vogelgrippe-Lage

Hallo liebes Forum, hallo Philip und Ulf,

nach langer stiller Hörerschaft hab ich mich nun entschlossen, mich hier mal anzumelden und hoffe, nicht als Karteileiche zu enden. ^^ Bin ein großer Freund des Podcasts und auch der meist so konstruktiven Diskussion im Forum.

Ich würde den Einstieg gern mit einem Themenvorschlag machen, der aus meiner Sicht viel zu wenig besprochen wird. Aktuell haben wir seit einigen Monaten eine starke weltweite Verbreitung der „Vogelgrippe“ H5N1. Das ist für den Menschen - soweit derzeit ersichtlich - keine direkte Gefahr, weshalb ich jede Panikmache vermeiden möchte und teilweise verstehen kann, warum so wenig darüber gesprochen wird. Für wildlebende und vom menschen gehaltene Tiere jedoch ist es tödlich und hat riesige Auswirkungen:

  • der derzeitige Ausbruch ist meines Wissens der schlimmste jemals unter Wildvögeln und verschärft damit die Krise der Biodiversität; u.a. ist die einzige deutsche Basstölpel-Kolonie auf Helgoland stark betroffen, im Winter hat es bereits die Kraniche im Witnerquartier u.a. in Israel in großer Zahl getötet
  • die Auswirkungen auf "Nutz"tiere sind enorm. Millionen Tiere werden gekeult oder müssen wochenlang im geschlossenen, viel zu kleinen Stall gehalten werden. Wir müssen uns angesichts dieser, sich verschlechternden Bilanz noch verschärft fragen, ob es moralisch wirklich gerechtfertigt sein kann, weltweit Milliarden von Vögeln zu halten, wenn das u.U. nicht einmal jemals einen Beitrag zu unserer Ernährung leistet, da sie präventiv gekeult werden müssen; zu wirtschaftlichen Betrachtung sogleich
  • wie oben gesagt wird die Geflügelhaltung damit immer ineffizienter. Das ist für Landwirt:innen ein wirtschaftliches Problem, für uns alle eines der Ernährungssicherheit.

Leider sieht es für mich derzeit so aus, als könnten wir nicht viel anderes tun als den Ruf nach einem Ende der Massentierhaltung fortzusetzen und vermehrt auf die Verbindung zu globaler Gesundheit und Ernährungssicherheit hinweisen. Ich wüsste aber gern, welche konkreten Maßnahmen wir hier in Deutschland, der EU und weltweit noch ergreifen könnten, um jetzt schon wirksam entgegenzusteuern. Auch müssten die o.g. Verflechtungen noch stärker beleuchtet werden. Das schreit aus meiner Sicht nach einem Interview mit einer fachkundigen Person. :wink:

Hier Links zum Thema:

Liebe Grüße
Tacuissem

Ist so etwas von einer KI geschrieben? Es taucht immer wieder so ein ähnlicher Duktus auf, irgendein Thema, neuer Account, ein paar Internet Links zu irgendeinem Thema, dann so ein spezieller um Verständnis und Aufmerksamkeit heischender Unterton(schriftlich)

Ich würde es als Anbiedernd beschreiben… fällt euch das auch auf?

Wär ich jetzt nicht drauf gekommen, für mich liest sich das ganz normal. Und ich find’s auch sehr nachvollziehbar, dass man sich erst in dem Moment im Forum anmeldet, in dem man wirklich ein Anliegen hat. Und dann ggf. mit dem Duktus und den Gepflogenheiten nicht so vertraut ist.
Zumal das hier auch kein Thema ist, dass sich für sowas aufdrängen würde. Die KI (oder vielmehr die Leute dahinter) müsste ja schon etwas davon haben. Siehst Du hinter den Posts ein Muster, vielleicht sogar eine Agenda?

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Bin mir eben nicht sicher…

In meiner Echokammer liegen nicht die Probleme Schicht auf Schicht und immer neue kommen drauf. Es geht um Klarheit und Konzentration:

  • Aufklärung der Menschen, dass die Energiewende der Schlüssel zum ökologischen Umbau ist. Das dazu die Abkehr von der Nutzung fossil/atomarer Energie nötig ist
  • welche Beiträge jeder Mensch dazu leisten kann und wie die Politik das im Großen umsetzt
  • Renaturierung inkl Wiederherstellung der Biodiversität so weit möglich und Wiederaufforstung zur Bindung des bereits zu hohen CO2
  • Final mündend in 99,x% Kreislaufwirtschaft

So sollt das eigentlich ab dem jähr 2020 starten. naja, dann kam Covid19 dazwischen, dann kamen kurz Affenpocken, dann jetzt hier die Vogelgrippe, Und die ganze Zeitenwende durch den russischen Krieg gegen die Ukraine- damit einhergehend der Fossile-Energie-Preisschock und Inflationspanik.

Gerade bei dieser Gemengelage müssen wir höllisch aufassen, nicht jede Woche ein neues Horrorthema aufzumachen. Es hilft nix, wir müssen einordnen - undPrioritäten setzen.

So wie das hier geschieht:

Club of Rome 2022:

Zitat:

“… Herausforderungen bei derTransformation des globalen Energiesystems……weitere Herausforderung sei die „sehr reale Gefahr“ einer gesellschaftlichen Destabilisierung im Zuge der Umgestaltung des Energiesystems. „Wenn die ärmste Mehrheit von den steigenden Energiekosten am stärksten betroffen ist, werden diese Menschen gegen die Energiepolitik protestieren“

UND

„Denn die bedeutendste Herausforderung unserer Tage ist nicht allein der Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Pandemien …….“, so die Gruppe.
„Das bedeutendste Problem ist unsere kollektive Unfähigkeit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden.“

Quelle:

Moin,

ist ja erstaunlich, wie schnell mein Lob zu dem konstruktiven Diskussionsklima hier dann gleich bestätigt wurde.
Der Bereich hier heißt Themenvorschläge, da hielt ich es für den passenden Ort, sich gerade über die Relevanz von Einzelthemen, die dann in den großen Kontext eingeordnet werden können (vielleicht liest Du den Post noch einmal und findest auch Andeutungen einer solchen Einordnung), zu unterhalten. Gerade, weil „wir“ (Akteur:innen sollten benannt werden) hier im Forum eben nur Einzelpersonen sind, die kleine Themen beackern und evtl. Rohmaterial liefern,das dann journalistisch von den Journalist:innen aufgearbeitet wird. Aber da muss in meinen hidden layers wohl etwas falsch gewichtet worden sein…
/ironie off

Im Ernst und danach zum Thema:
Es geht nicht um die Unterscheidung von Fakt und Fiktion. Die von mir verlinkten Quellen und insbesondere die dort zitierten Wissenschaftler:innen und professionell mit Tieren arbeitenden Personen sind der postfaktischen Berichterstattung aus meiner Sicht ziemlich unverdächtig. Vielmehr geht es um eine Vielzahl von verschiedenen Abstraktionsebenen, auf denen man Themen betrachten kann. Und Formate wie die Lage bespielen - zurecht - mehrere Ebenen, um dieser Komplexität gerecht zu werden. Man kann nicht alles durch die Linse eines einzigen „Großthemas“ betrachten. Deshalb hatte ich aus Interesse nach einem Gespräch mit einer Fachperson gefragt, eben nicht nach Panikmache. Man schaut sich ein Detailthema an und ordnet es dann auf der nächsthöheren Abstraktionsebene ein oder zieht Verbindungen zu anderen Themen.
Jede Ebene vermag vielleicht etwas zutage zu fördern, was andere Ebenen nicht zwingend zeigen. Hier geht es etwa um globale Gesundheit und Ernährungssicherheit sowie Biodiversität, die mit dem Klimawandel verschränkt, aber eben NICHT gleichlaufend sind. Ein Beispiel: Beim Klimaschutz ist eben nicht allein die Energiewende der Schlüssel (wenngleich sie quantitativ den größten Anteil hat, d’accord):

Blockzitat The IPCC identifies agriculture, forestry and other land use (AFOLU) as a significant net source of GHG emissions, contributing to about 23% of anthropogenic emissions of carbon dioxide (CO2), methane (CH4) and nitrous oxide (N2O) combined as CO2 equivalents in 2007–2016.

Diese Emissionen würden auch bei Wegfall aller energiebedingten Emissionen für beträchtliche weitere Erwärmung sorgen. Daher kann das Thema nicht über Energiewende allein abgeräumt werden. Dazu kämen noch prozessbedingte Emissionen, die nicht aus der Energieerzeugung stammen (Bsp. Herstellung von Stahl oder Zement, Methanlecks, wenn Erdgas als chemischer Grundstoff gefördert und verwendet wird). Alle drei sind für wirksamen Klimaschutz nötig.

Die Biodiversität ist dann ein mit Klimawandel stark verschränktes, aber anderes Thema, wie etwa die Vogelgrippe ganz schön zeigt, da meines Wissens in diesem Punkt keine direkte Verbidnung besteht - weder wurde die Verbreitung der Vogelgrippe durch Klimawandel verursacht noch trägt die Vogelgrippe - über die bei jeder Schwächung der Biodiversität vorhandene, abstrakte Gefährdung, dass Ökosysteme von Speichern zu Emissionsquellen werden, hinaus - direkt zum Klimawandel bei. Du magst es kaum glauben, aber es gibt auch Situationen - auf niedrigeren Abstraktionsebenen -, in denen zwischen Klimaschutz und Schutz der Biodiversität echte Zielkonflikte bestehen.

Freue mich auf Antworten dazu, denke aber, diesen Meta-Diskurs sollten wir im Sinne der Konzentration hinter uns lassen und wenn überhaupt über die Bedeutsamkeit des Themas Vogelgrippe sprechen. Freue mich auch über informative Links zum Thema.

Beste Grüße
Tacuissem

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Das ist aber ein schwieriger Ansatz. Zum einen bietet der Blick auf andere Probleme oft auch andere Möglichkeiten der Problemlösung.
Ich finde zum Beispiel deinen Ansatz „Aufklärung der Menschen, dass die Energiewende der Schlüssel zum ökologischen Umbau ist.“ aus meiner Echokammer heraus etwas sinnlos, da ich der Meinung bin das jemand der im Jahr 2022 noch nicht verstanden hat das die Energiewende alternativlos ist es sowieso nicht verstehen will.