Visualisierung von Themen durch Ministerien/Politiker*innen

Liebes Forum, liebes Lage-Team,

In den letzten Wochen habe ich mich vermehrt gefragt warum im politischen Diskurs nie oder sehr selten Visualisierungen in Form von kurzen Diagrammen, Pro und Contra - Listen oder ähnlichem verwendet wird. Ich habe noch nie mitbekommen, dass ein Bundesministerium in einer Pressekonferenz oder ähnlichem auf so ein unterstützendes Material zurückgegriffen hat. Ich kenne solches Material nur von journalistischen Medien oder Instituten.

Aus meiner Perspektive würde dies uns allen helfen, Pläne der Ministerien oder einzelner Parteien besser zu verstehen. Außerdem würden so leichter Unwahrheiten oder ähnliches entlarvt werden können. Oder man könnte sich damit leichter gegen Unwahrheiten oder ähnlichem wehren.

Beispielhaft hatte ich folgendes im Kopf:

  • Fakten des Heizungsgesetzes zusammengefasst, was passiert was passiert nicht
  • Ein Diagram, warum es Sinn macht das Bürgergeld und/oder den Mindestlohn zu erhöhen aber nicht etwas abzusenken

NOTE: Beispielhaft habe ich ein solches Diagram gebastelt. Bitte Diskutiert nicht die von mir dargestellten Werte. Diese sind mit großer Sicherheit nicht korrekt, denn ich habe sie zusammengestellt und besitze keinerlei fachkundiges Wissen. Mir geht es hier um die grundsätzliche Frage, warum wird so selten unterstützendes und einfach dargestelltes Begleitmaterial verwendet.

Da ich die Frage dennoch erwarte. Wie bin ich auf die Zahlen gekommen.
In folgender Kurzmeldung des Bundestages wird von einem Existenzminimum von 10.632€ gesprochen. Außerdem von einer 40 qm Wohnung für Alleinstehende die kalt 319€ kostet. Somit habe ich angenommen, dass die Wohnung warm 400€ (4800€ Jahr) kostet. Diese 4.800€ habe ich von den 3 angenommenen Nettogehältern abgezogen. Außerdem bin ich vom Bürgergeldsatz von 506€ ausgegangen.

Ich würde mich freuen wenn ihr euch auf meine Frage fokussiert, vielleicht ist sie sogar so spannend, dass Ulf und Philip diese aufgreifen können.

Warum wird von Politiker:innen so selten begleitendes Material genutzt um Thesen zu verdeutlichen

Mir ist klar, dass es in unserer Gesellschaft sehr oft komplizierte Antworten auf Fragen braucht, was aber doch nicht dagegen spricht diese komplizierten Antworten weiter zu veranschaulichen und zu unterstützen.

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Erfüllen die Grafiken auf Gesetz zum Erneuerbaren Heizen | Bundesregierung nicht genau das, wonach du beim Beispiel des Heizungsgesetzes suchst?

Du hast Recht. Das tun die Grafiken tatsächlich.

Jetzt ist die Frage:
Bin ich einfach derjenige, der zu wenig nach diesen Dingen sucht oder dem sie nicht „über den Weg“ laufen?
Oder werden diese Grafiken nicht so verbreitet, dass die eine große Anzahl an Menschen diese zu Gesicht bekommt?

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Ich habe die Grafiken gerade auch zum ersten Mal gesehen und vermute, dass das keine besonders übliche Informationsquelle ist. Vermutlich sind das eher Interviews und Talkshows, bei denen von den Hosts teilweise Grafiken benutzt werden, aber eben nicht von Politikern oder Ministerien.

Ein Format, wo Politiker einen öffentlichen Vortrag über ein neues Gesetz halten und die Hintergründe verständlich erklären (z.B. mittels solcher Grafiken), fände ich durchaus sinnvoll.

Anstatt oder begleitend zu wenig- bis nichtsagender Politikerinterviews und überflüssigen Bildern (wehende Flaggen, Reichstagskuppel) sollten solche Schau- und Erklärbilder ein wesentlicher Bestandteil von „Tagesschau“ etc. sein. Da hätte mal das Fernsehen einen Vorteil gegenüber Radio und Podcast (die ich absolut bevorzuge wegen der Informationsdichte und eben Abwesenheit von Überflüssigem, das auch noch viel kostet). Die Argumente von @Balyndar unterstütze ich vollumfänglich.

Robert Habeck hat bei der Bundespressekonferenz immer mal so ganz altmodische Papptaffeln dabei, die er dann hochhalten muss. Der Grund ist, dass die Bundespressekonferenz es wohl immer noch nicht geschafft einen Projektor in den Raum zu hängen oder das irgendwie anders digital einzuspielen. Liegt also nicht am Ministerium, sondern an den Journalisten.