Hallo Zusammen,
zunächst mal bitte ich um Entschuldigung: Dieses Thema ist nur begrenzt als Themenvorschlag gedacht, und auch in den letzten Folgen der LdN kam es nicht so häufig vor, aber das Thema „Ehegattensplitting“, meist im Zusammenhang mit „ungerecht“, taucht ja im Zusammenhang mit Wahlprogrammen immer mal wieder auf, und ich kapier es nicht:
Also, die Betrachungsweise ist auf das gesamte Steuerjahr gerichtet, ohne Sonderdinge wie Elterngeld, sodass die Steuerklasse egal ist, da es am Ende über die Steuererklärung zu einem Ausgleich kommt.
Mein Verständnis ist so, dass das Ehegattensplitting dafür sorgt, dass es in einer Ehe egal ist, wer wie viel verdient, die steuerliche Betrachungsweise guckt sich die Summe der Einkommen an. Wenn die z.B. 80.000€ sind, dann interessiert es den Fiskus nicht, ob beide Ehepartner*innnen jeweils 40k€ oder eine/r 10k€ und die/der andere 70k€ verdient hat. Dann werden etwa 12k€ Steuern fällig.
Warum soll das ungerecht sein?
Wäre es anders, also wäre es günstiger, z.B. wenn beide ähnlich viel verdienten, hätte das doch viel stärker eine Lenkungswirkung in den Alltag der Eheleute hinein.
Oder anders, wenn es so wäre, dass es finanziell günstiger wäre, dass nur eine/r das Einkommen ranschafft (muss man sich schon etwas konstruieren für die konkrete Umsetzung… vielleicht über dann doppelt gezählte Rente oder was weiß ich), dann wäre das eine staatliche Bevorzugung einer Lebensweise. Mir scheint die aktuelle Regelung geeignet, möglichst wenig Einfluss auf die Verteilung der einkommenssteuerpflichtigen Arbeit zu nehmen.
Was ich nicht meine, mit der Diskussion, dass es ungerecht sein könnte oder ist, hier nach Trauschein zu gehen und dass Kinder keine Rolle spielen.
Danke für die finanzpolitische Aufklärung
Gruß Jakob