Verhütung beim Thema Abtreibung mitbedenken?

Hallo,

ersteinmal möchte ich mich bedanken für eure Arbeit bei der Lage, die ich nun seit mehreren Wochen gerne verfolge.

Auch ich möchte das Fass der Abtreibungsdebatte nicht noch einmal neu öffnen. Vielmehr möchte ich damit in Zusammenhang stehend die Frage aufwerfen, ob es nicht sinnvoll wäre vor der Debatte um Abtreibung ersteinmal das Thema Verhütung zu diskutieren. Und zwar konkret die Frage, warum Verhütungsmittel derzeit nicht von der Kasse übernommen werden.

Würden Frauen in Bezug auf die Verhütung in finanzieller Hinsicht unterstützt werden, könnte ich mir vorstellen, dass die Rate der benötigten Abtreibungen von vorneherein gesenkt werden könnte. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass damit die Diskussion um das Thema Abtreibung und die damit verbundenen gesetzlichen Regelungen nicht gelöst werden kann. Vielmehr wäre das ein Vorschlag, Frauen was das Thema Selbstbestimmung in Bezug auf Schwangerschaft angeht von einer anderen Seite zu unterstützen.

Vielen Dank und freundliche Grüße

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Frauen gibt, die aus finanziellen Gründen auf Verhütung verzichten. Eher denke ich, dass es Frauen gibt, die die Pille nicht vertragen, von der Spirale Schmerzen bekommen und mit dem Diaphragma nicht klarkommen. Und wenn sie dann dem Mann ein Kondom in die Hand drücken, ist er genervt und behauptet, er würde schon aufpassen. Oder er tut nur so, als würde er es benutzen. In den meisten Fällen ist es aber wohl eher so, dass das gewählte Verhütungsmittel einfach versagt hat oder das Paar das Risiko einer Schwangerschaft bewusst in Kauf genommen hat. Oder zu besoffen war, also beim Saufen bewusst das Risiko in Kauf genommen hat, weitere Risiken in Kauf zu nehmen, egal wie viel Bewusstsein da noch war.

Wenn sich Frauen oder Männer sterilisieren lassen wollen, müssen sie das aus eigener Tasche bezahlen. Wäre das eine Kassenleistung, könnte man damit auch einige ungewollte Schwangerschaften verhindern.

Die Anzahl Abtreibungen würde wahrscheinlich abnehmen, wenn Kinder nicht das Armutsrisiko Nr. 1 wären. Dafür müsste es mehr KITA- und Ganztagsschulplätze für Alleinerziehende geben, damit Studentinnen und Arbeitnehmerinnen durch eine Schwangerschaft keine Nachteile entstehen bei ihrer beruflichen Karriere.

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Wenn man denn auch ein Arzt findet, der es durchführt.
Geht zwar am eigentlichen Thema etwas vorbei, aber passt dennoch in das Gesamtbild auch in Verbindung mit der lebensbejahenden Beratung vor einer Abtreibung

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Das sind natürlich auch alles gute Gründe und es ist wichtig in der öffentlichen Debatte auch nochmal klarzumachen, dass wir bis heute kein einziges Verhütungsmittel haben, welches 100% sicher ist, aber tatsächlich gibt es Erhebungen (z.B.f Frauen leben 3), die zeigen, dass finanzielle Gründe gerade eben in den unteren soziale Schichten ein großer Grund sind, warum Verhütung nicht genutzt wird.

Quelle: https://www.forschung.sexualaufklaerung.de/fileadmin/fileadmin-forschung/pdf/Frauenleben3_Langfassung_Onlineversion.compressed.pdf

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Wow!
Danke für diesen Hinweis!
Ich sehe mal wieder, dass ich nicht zu viel nur in der eigenen Bubble denken sollte.