Unzufriedenheit der Bauern und Bäuerinnen

Dafür geben wir anteilig sehr viel für’s Wohnen aus.

Der Präsident des Bayerischen Bauernverbands stellt Bedingungen, damit Politiker nicht körperlich angegriffen werden…

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Deine Aussage ist so nicht richtig und unsachlich! Er gibt Habeck eine Mitschuld wegen fehlender Dialogbereitschaft und stellt die Form des Protests als eine unvermeidliche Folge dessen auf. Die Aussage finde ich auch inakzeptabel. Deine stark verkürzte und einseitige Darstellung ist aber so nicht in Ordnung!

Bemerkenswert ist, dass Du Dir die Krümmel rauspickst, die Dir passen, aber andere Sachen unterschlägst, z.B. die Reaktion des DBV und des SH Bauernverbandes, die ebenfalls im Artikel genannt werden:

„Auch die Blockade am Fähranlager sei ein „No-Go“, hieß es dort am Freitagmorgen. „Persönliche Angriffe, Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigung gehen gar nicht“, schrieb dort der Verbandspräsident Joachim Rukwied.

Auch Schleswig-Holsteins Bauernverband distanziert sich klar von der Aktion in Nordfriesland. „Wir merken, dass wir unterwandert werden sollten“, sagte der Verbandspräsident Klaus-Peter Lucht.“

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Ich hab den Artikel verlinkt. Jeder kann ihn lesen und für sich selbst entscheiden, für wie glaubwürdig er die Distanzierungen hält, oder wie stark sie mit der sonstigen Rhetorik der Akteure kontrastieren, und ob man sich an irgendwelche klischeehaften Schutzgeldgeschichten erinnert fühlt. „Schönen Minister haben Sie da. Wäre doch schade, wenn dem was passiert.“

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Die massive Vereinnamung durch Rechtsextreme geht weiter, es blieb nicht bei ein paar aufgestellten Galgen.

[bzgl Angriff auf Habeck:] Die Agitatoren stammen aus dem Umfeld der Identitären Bewegung.

Auch die schwarze Fahne der Bauernbewegung Landvolk prangerte an mehreren Traktoren.
„Das ist eine Wiederbelebung einer völkischen Protestbewegung, die früher terroristische Züge getragen hat“, erklärt Axel Salheiser, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena.

[Dazu: Landvolk - Wikipedia]

Auch Logos der Partei „Heimat“, die Nachfolgeorganisation der NPD, tauchten bei den Protesten in Stuttgart auf.

Das sind nicht „nur“ ein paar (Rechts-)Populisten und Corona-Verschwörer, sondern waschechte völkische Neonazis, die da mitmischen!

Die Reaktionen des Bauernverbandes variieren von ziemlich klaren Worten
„Da gibt es nichts zu diskutieren. Bei unseren Veranstaltungen ist dafür kein Raum und kein Platz.“ (NRW)
Bis zu
„Man wolle zwar nicht, dass Politiker persönlich angegangen würden, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Das setze aber auch voraus, dass die Politik dialogbereit sei.“ (Bayern)

Und doch @Hardtware, das ist genau das was @otzenpunk gesagt hat: Die körperliche Unversertheit von Menschen/Politikern wird vom Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes unter den Vorbehalt gesetzt, dass die Politik dialogbereit sein müsse.

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Und ob. Das ist schließlich die Konsequenz seiner Aussage (von Felssner). Wozu um den Brei herumreden, wenn die Botschaft eindeutig ist? „Wenn der nicht mit uns spricht, dann gehts ihm halt an den Kragen“. Unschön, er ist aber selber schuld.

Alleine für eine solche Verharmlosung müsste es Konsequenzen geben!
Hast du überhaupt den Bericht gelesen?
„ Mehrere Demonstranten versuchten offenbar, die Fähre zu stürmen. Laut Polizeiangaben kam es dabei zu einem Handgemenge, zudem setzten die Beamten Pfefferspray ein, um die Angreifer abzuwehren. Die Demonstranten feuerten Böller und Raketen ab. Um zu verhindern, dass die Fährte gestürmt wird, habe der Kapitän nach Rücksprache mit der Polizei entschieden, wieder abzulegen, teilte die Wyker Dampfschiffs-Reederei mit. „Es war keine Minute zu spät, sonst wäre der Mob an Bord gewesen, mit nicht auszudenkenden Folgen“,
Von wegen „Blockade“!

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Schön, dass der Verfassungsschutz wie immer perfekt die Lage erkennt, wenn es um Rechtsextremismus geht :slight_smile:

Dem Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (LfV) liegen grundsätzlich keine Erkenntnisse zu einer rechten Unterwanderung der Bauernproteste vor, wie ein Sprecher des LfV dem SWR mitteilte.

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Warum denn „das mit dem Systemrelevant“ weglassen. Man könnte auch sagen Ärzte sind total unnötig, wenn wir das mit dem „Heilen“ mal weglassen…

Die faktische Berufsfreiheit, die wir in der modernen Gesellschaft wahrnehmen können, beruht allein darauf, dass andere Menschen das Grundnotwendige leisten. Wenn wir das schon nicht mit einer besseren sozialen Stellung (normativ wichtig bedeutet ja leider nicht, dass man gut verdient) verbinden, gibt es durchaus ein Argument dafür, dass es dann auf anderer Ebene einer besonderen Wertschätzung bedarf.

Tja.

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Dann google doch mal „Habeck Fähre“ und in weit überwiegenden Anzahl an Beiträgen wird von Blockade geredet.

Aber wenn das oben vom Verbandspräsident eine Verharmlosung ist, was ist dann der folgende Auszug aus dem Text für Dich und warum wird das weder von Dir noch von @otzenpunk erwähnt: „Die ehemalige Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht, die am Montag das Kernteam ihrer neu gegründeten Partei präsentieren will, hat Verständnis für die Blockade der Fähre gezeigt. Sie bezeichnete es gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland als „peinlich“, dass sich Habeck „jetzt als Opfer der Proteste inszeniert“.

Ich finde es immer wieder erschreckend mit was für zweierlei Maß gemessen wird.

Eigentlich müsste nach den Aussagen des bayerischen Landesverbandes sofort geprüft werden, ob dieser Verband ähnlich wie bei letzten Generation Straftaten plant. Auch müsste Bayern jetzt konsequenterweise Präventivhaft anordnen.

Zu begrüßen sind natürlich die Verbände, die sich sehr klar distanzieren. Das macht doch Hoffnung. Das natürlich aus dem bayerischen Verband, einem Bundesland mit Hetzern wie Aiwanger und Populisten wie Söder und Dobrindt, solche Gewaltdrohubgen kommen ist erschütternd…und leider nicht mal überraschend.

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Das ist Whataboutism. Das eine macht das andere nicht besser - muss denn @otzenpunk alle Aussagen von irgendwelchen Funktionären/Politikern aufführen? Macht der Schmarrn einer Person den Schmarrn einer anderen besser/schlechter/relativiert? Beide Aussagen sind für mich nicht tragbar - undemokratisch und unempathisch. Jeder ist für seine Aussage verantwortlich, besonders als Funktionär! Und sollte daran gemessen werden (und damit an seiner Einstellung zur Demokratie und zu den Mitmenschen). Das ist wahrscheinlich Opferumkehr - also wie am Schulhof (selbst schuld wenn du vermöbelt wurdest). Wollen wir das? Es scheint aber gut zu funktionieren.

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Auch Landwirte sind ein Durchschnitt durch die Bevölkerung. Bei 20% deutscher Bevölkerung mit rechtsradikalen Tendenzen wird schon der ein oder andere mit solchen Ansichten im Bauernverband dabei sein.

Was wir alle mal beachten sollten, der Bauernverband vertritt bei weitem nicht alle Bauern. Ihm solchen Platz einzuräumen in der Politik wird der Vielfalt der Landwirte nicht gerecht.

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Sicher meinst du nicht, es ist das gleiche, wenn jemand wegen einem Stau auf der Autobahn 20 min zu spät zum Kaffeetrinken kommt und wenn eine Gruppe mit Explosivmaterial gewaltsam versucht Polizeischutz zu durchbrechen um einen Minister tätlich anzugreifen?
Oder hab ich dich falsch verstanden?
Vielleicht können wir uns ja auf Demokratie und persönliche Unverletzlichkeit einigen, an die sich alle zu halten haben.

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Was mit noch etwas fehlt ist die Kontextualisierung der Einsparungen in der Agrarwirtschaft in die sonstigen Einsparungen. Denn auch dort sind schmerzhafte Dinge dabei:

Bis 2027 sollen demnach statt der bislang geplanten fünf Milliarden Euro nur 3,5 Milliarden Euro in den sogenannten natürlichen Klimaschutz investiert werden. Für den Meeresschutz stünden 250 Millionen Euro weniger zur Verfügung.

sowie das Bürgergeld. Hier will das Arbeitsministerium Empfänger, die Jobs ablehnen, künftig härter sanktionieren.

Die Letzte Generation verzichtet seit einer Freiheitsstrafe einer Demonstrantin auf Blockaden und Bürgergeldempfänger*innen hatten nie eine starke Lobby.

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Frage:
Wenn Russland ein Schiff in einer Meerenge kentern lässt und damit eine Blockade errichtet um die Versorgung und Wirtschaftsleistung zu schwächen nennen wir das hybride Kreigsführung.
Wenn Bürger Straßen im ganzen Land sperren mit dem Ziel das ganze Land still zu legen, nennen wir das was, legitimer Protest oder zivilen Ungehorsam? Sind wir bei solchen Handlungen nicht weit drüber hinaus. Die Aktionen sind doch von großen Gruppen geplant um ganz bewusst die Regierung zu Schwächen. Das ist ja Demonstrationszug mehr…

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Nein, ist es nicht. Whataboutism wäre es, wenn man mit dem von Sarah Wagenknecht geäußerten Verständnis die inakzeptable Aussage des Präsidenten vom bayerischen Bauernverband kleinreden / beschönigen würde.

Sehe ich auch so. Nur sehe ich auch, dass eine davon prominent und in nicht belegbare Richtung verstärkt herausgestellt wird und die andere nicht. Und dann ist es halt zweierlei Maß oder im günstigsten Fall überlesen, was ja hätte geklärt werden können.

Hast Du, ob bewusst oder unbewusst weiß ich nicht, da Dein Vergleich nichts mit meiner Kritik zu tun hat, die sich nicht auf die Aktion selber bezieht. Demokratie und persönliche Unverletzlichkeit sind wichtige Grundpfeiler, genauso wie die Unschuldsvermutung und das ohne Ansinnen der Person gerichtet werden sollte.

Wo wird denn hier mit zweierlei Maß gemessen? Wenn Sahra Wagenknecht diese Bauernmilizen unterstützt, ist das doch eher ein weiteres Indiz dafür, dass die nicht mehr alle Latten am Zaun haben.

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Der signifikante Unterschied ist, dass die eine Aussage vom Sprecher des Bauernverbandes und damit von einer direkt damit verbundenen Gruppe kommt, während die andere von einer Politikerin ohne direkte Verbindung dazu stammt.

Sahra Wagenknecht ist gerade dabei eine Partei zu gründen, die der AFD beim Thema Extremismus Konkurrenz machen möchte. Das sollte nicht der Maßstab für den Bauernverband sein. Ehrlich gesagt, sehe ich auch kritisch, wenn nun so getan wird, die Partei wäre eine ernsthafte Alternative zur AFD.

Die haben die Leute aber gewählt, die sie dort vertreten.
Das ist, wie wenn mir freie Wähler erklären, bei ihnen dürfe jeder seine Meinung haben und dürfe auch mal nicht einverstanden mit dem sein, was Aiwanger sage. Dennoch haben sie ihn nun mal zum Vorsitzenden gemacht und müssen damit leben, dass er in ihrem Namen spricht.

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